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Die Spanplatten-Produktion bei Pfleiderer soll trotz Insolvenz der Konzernmutter unverändert weitergehen © Pfleiderer

Pfleiderer muss in die Insolvenz

Ein Artikel von DI Hannes Plackner (für Timber-Online bearbeitet) | 28.03.2012 - 09:19
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Die Spanplatten-Produktion bei Pfleiderer soll trotz Insolvenz der Konzernmutter unverändert weitergehen © Pfleiderer

Der Holzwerkstoff-Konzern Pfleiderer, Neumarkt/DE, bereitet die Insolvenz vor. Nachdem das Oberlandesgericht Frankfurt die geplanten Restrukturierungsmaßnahmen gestern gestoppt hat, bleibt dem Management nur mehr der Weg zum Konkursrichter. Dort wird ein Insolvenzverfahren mit Eigenverwaltung angestrebt. Der Konzern glaubt, über diesen Weg die Restrukturierung in einem Planverfahren doch noch durchführen zu können, heißt es in einer Pressemitteilung. In der Gläubigerversammlung von 29. Juni 2011 wurde ursprünglich ein Verzicht der Kapitalgeber und eine Eigenkapitalzuführung durch die Investoren beschlossen, informiert der Weser-Kurier. Gegen diesen Beschluss hatten einige Gläubiger geklagt. Dieses Verfahren läuft weiter. Um die Sanierungsmaßnahmen jetzt schon umsetzen zu können, stellte Pfleiderer einen Freigabeantrag, der aber gestern abgelehnt wurde.

Jetzt bleibt nur mehr der Weg in die Insolvenz – wohlgemerkt für die börsennotierte Beteiligungsgesellschaft, welche nur zehn Mitarbeiter beschäftigt. Die operativen Tochtergesellschaften (mit 4000 Mitarbeitern), seien weder überschuldet noch zahlungsunfähig, heißt es. Bis Ende Juni will Pfleiderer die Nordamerika-Geschäfte und die Fußboden-Tochter Pergo verkaufen, melden übereinstimmend mehrere deutsche Medien.

Der geplante Insolvenzantrag zieht den Aktienkurs nach unten. Zum Veröffentlichungszeitpunkt notiert Pfleiderer bei 19 Cent. Vorgestern waren es noch 35 Cent. Vor einem Jahr war die Aktie noch 1,69 € wert. In besseren Zeiten (2007) wurde das Pfleiderer-Wertpapier sogar über der 25 €-Marke gehandelt.