Mit einem Haus der Inspirationen präsentierte sich die Egger-Gruppe auf der Bau in München Mitte Januar © Egger
Die wichtigste Division, Egger Decorative Products (Möbel- und Innenausbau), hat mit 80 % den größten Umsatzanteil und setzte im 1. Halbjahr 892 Mio. € um. Auf 187 Mio. € (+7 %) erhöhte sich der Umsatz der Division Egger Retail Products (Fußböden). Bühler führte dies in seinem Vortrag hauptsächlich auf einen guten Absatz in Russland, Osteuropa und der Türkei zurück. Die jüngste Division in dem Trio, Egger Building Products (OSB und Schnittholz), steigerte durch die Inbetriebnahme des rumänischen Werkes Radauti ihren Umsatz um 54 % auf 126 Mio. €. Egger plante für seine konstruktiven Produkte ein klar definiertes Handelssortiment zu etablieren, um das Potenzial im Holzbau noch besser ausschöpfen zu können.
Herausforderungen annehmen
Energieeffiziente Konstruktionen mit den Produkten der Egger Building Products-Division © DI (FH) Martina Nöstler
Die Egger-Gruppe strebte 2013 ein weiteres Wachstum an, war auf der Bau in München zu erfahren. Um die Märkte bestmöglich bedienen zu können, werden die Investitionen fortgeführt. Die Höhe im 1. Halbjahr 2012/13 bezifferte Bühler mit 76 Mio. €. Neuheiten gibt es beispielsweise in Radauti (Biomassekraftwerk), Brilon/DE (neues Forum – Bürogebäude und Schauraum), Rion/FR (Abluftreinigungsanlage) oder in Hexham/UK (Leimanlage).
Alles für den Bau
Hubert Höglauer, Marketingleiter Egger-Gruppe, zeigte am Bau-Messestand die Plattenneuheiten © DI (FH) Martina Nöstler
„In dem Segment der dekorativen Werkstoffe haben wir unsere beiden Hauptkollektionen, Zoom und Floorline, erneuert. Bei den insgesamt 270 Dekoren der Zoom-Kollektion mit ihren zwölf Farb- und Dekorwelten sowie 14 Oberflächenstrukturen ist fast die Hälfte neu“, verdeutlichte Höglauer. Die Trends sind immer kurzlebiger, die Komplexität für den Planer und den Verarbeiter nimmt zu. Es wird schwieriger, den Überblick zu bewahren. „Die neue Zoom lebt von Kombinationsmöglichkeiten und dem großen Potenzial für individuelle Gestaltung“, erläuterte Höglauer. „Wir setzen daher auf Services, die bei der Gestaltung und im Verkauf helfen.“
Am Bau-Messestand zeigte Egger das Virtuelle Design Studio (VDS) in der Profiversion als Unterstützung bei der täglichen Arbeit der Tischler und Schreiner. Die Dekorvisualisierung hilft bei der Beratung. Den Kunden bietet sich durch die realitätsnahe Darstellung ein gutes Bild von deren Wirkung in tatsächlichen Räumen.
Schnelle Antwort
Ab sofort sind alle Muster, die über den Egger-Online-Shop bestellt werden, mit einem QR-Code ausgestattet © Egger
Neu ist die Verbindung zwischen dem QR-Code am Dekormuster und dem VDS-Profi. Handelsübliche USB-Webcams scannen den Code und das Dekorbild wird direkt in der gewählten Raumsituation angezeigt. „Damit kann der Anwender das echte Muster im virtuellen Raum auf seine Wirkung und Kombinierbarkeit testen“, erklärte Höglauer beim Rundgang. Im Moment stehen über 80 Räume zur Verfügung. Die Aktualisierung erfolgt über kostenlose Updates.
Perfekte Optik durch Materialverbund
Als Erfolgsfaktor von Egger nannte Höglauer den Dekor- und Materialverbund. Dazu zählen nun auch die im eigenen Werk erzeugten Kanten. Die Philosophie, alles aus einer Hand zu liefern, bringt dem Verarbeiter den Vorteil, dass die Produkte aufeinander abgestimmt sind. Für die Zoom-Kollektion bedeutet das, dass passende Egger-Kanten für alle 270 Dekore auf Lager sind.Wohntrends am Boden
Michael Gerbl, Leiter Marketing und Produktmanagement Egger Retail Products, verwies bei den Laminatböden auf die Erweiterung der Floorline-Kollektion. Die zehn Dekore der Floorline Superior-Kollektion sind mit Oberflächen versehen, die bei jedem Lichteinfall authentisch wirken sollen. Mit der Nutzungsklasse 32 können die Dielen im privaten, gewerblichen und öffentlichen Bereich eingesetzt werden.„Mit dem exklusiven Dielenformat von 1292 mal 245 mm ist die Floorline-Kollektion um 5 cm breiter als eine klassische Fußbodendiele“, sagte Gerbl. „Die Räume wirken optisch größer und die Dekore kommen noch besser zur Geltung. Unterstrichen wird dieser Effekt zusätzlich durch die Endlosoptik. Das Dekorbild geht nahtlos in die nächste Diele über. So entsteht der Eindruck nahezu endloser Planken.“
Die Floorline Superior ergänzt die von Egger 2011 aufgelegte Floorline-Kollektion in vier Designrichtungen für Handel, Bodenleger, Raumausstatter und Architekten.
Egger-Gruppe
Gegründet: 1961Hauptsitz: St. Johann in Tirol
Gruppenleiter: Ulrich Bühler, Walter Schiegl, Thomas Leissing
Standorte: 17 Produktionen in Europa, 23 Vertriebsbüros weltweit
Umsatz: 1,96 Mrd. € (2011/12)
Mitarbeiter: über 7000
Produktion: 7,4 Mio. m³/J Holzwerkstoffe und Schnittholz