Mag. Christian Klinger, Miteigentümer und Vorstand: "Wenn wir keine Sonderfertigung anbieten, würden wir Aufträge verlieren." © Robert Kittel
Dementsprechend konnte Mag. Christian Klinger verkünden: „2012 war ein gutes Jahr für Internorm.“ Von einer andernorts beschworenen Krise des Fensterabsatzes spüre man bei Internorm nichts: „Wir haben nach wie vor keine Bankverbindlichkeiten und können alles aus eigener Kraft finanzieren“, hielt er auf Nachfragen zur wirtschaftlichen Situation fest. Diesen Erfolgskurs wolle man natürlich beibehalten. „2013 haben wir uns deshalb ein ehrgeiziges Ziel gesetzt – wir wollen 5 % Umsatzplus erwirtschaften.“
Umsetzen soll das Schulz nach dem in Deutschland bereits bewährten Konzept. „Hochwertige Produkte sind gefragt. Mit unserer geballten Innovationskraft wollen wir auch 2013 unseren Expansionskurs in Deutschland vorantreiben“, kündigte Schulz an. Das 40-köpfige Internorm-Deutschland-Team betreut von Regensburg aus mittlerweile 280 Vertriebspartner – Tendenz steigend: 2013 sollen weitere 35 Vertriebspartner dazukommen. Das Investitionsprogramm der vergangenen Jahre werde deshalb fortgesetzt: „Wir werden auch heuer rund 30 Mio. € in die Weiterentwicklung von Fertigung und Vertrieb investieren.“ Dabei wird die größte Einzelinvestition der Bau eines neuen Bürogebäudes in Traun sein.
Reform der Förderrichtlinien begrüßt
Klinger lobte die überarbeiteten Förderrichtlinien: „Die staatlichen Fördermaßnahmen 2011 und 2012 zur thermischen Sanierung in Österreich waren wichtige Schritte der Regierung, haben aber in ihrer Komplexität viele Menschen überfordert. Dass man hier seitens der Politik nachgebessert hat, ist bemerkenswert.“ Vor allem Einzelbaumaßnahmen, wie der Fenstertausch, würden davon profitieren, meinte Klinger. Auch die klareren Befristungen würden die Ausführung von Sanierungsmaßnahmen fördern: „Wer bis 30. Juni den Antrag stellt, kann einen realen Fördervorteil lukrieren. Statt einer Förderobergrenze von 20 % erhalten Kurzentschlossene bis zu 30 % Förderung.“Sonderfertigung unabdingbar
Internorm baut derzeit intensiv die Sonderfertigung aus: „Wenn wir keine Sonderfertigung anbieten, würden wir Aufträge verlieren. Die Zeiten, wo es nur über den Preis eines Serienproduktes lief, sind definitiv vorbei“, brachte es Klinger auf den Punkt. Eine Konsolidierung der Branche sei absehbar und werde wahrscheinlich kleinere Unternehmen unter Druck setzen, analysierte er. Dennoch bestehe kein Grund für Panikattacken im Bautischlergewerbe, beruhigte Klinger: „Die Holz- und Holz-Alufensterproduktion ist personalintensiver, auch bei uns. Dieses Produktsegment ermöglicht aber auch eine höhere Wertschöpfung als der Kunststoff.“ In Zahlen bedeutet das bei Internorm, dass man mit 20 % der 900.000 im Vorjahr produzierten Fenster 25 % des Umsatzes erwirtschaftete.Was man unter Innovation versteht, manifestiert die neue Hebe-Schiebetür HS 330: Das Element kann dreiseitig vollständig eingeputzt werden. So ist vom Seitenteil fast nur noch Glas zu sehen. Die Fixverglasung kann auch bei vollständig eingeputztem Stock ausgetauscht werden. Der Schiebeflügel mit patentiertem Verglasungssystem hat keine Glasleisten. Die ebenfalls patentierte Führungsschiene mit integrierter Endanschlagdämpfung ist verdeckt in den Stock eingelassen. Die Laufwagen sind bündig in das Flügelprofil eingefräst. Mit einem Uw von 0,71 W/m2K ist die Hebeschiebetür passivhaustauglich.