Die Holzeigenschaften von Tanne und Esche sind höchst interessant – doch es gibt ein Problem. Esche ist ähnlich fest wie Eiche. Tanne besticht durch ihr ebenmäßiges Bild und ist harzlos. Leider sind diese beiden Hölzer sehr anfällig für Fäule. Im Normtest bauen sie über 30% ihrer Masse ab und fallen gemäß EN 350-2 in die Klasse 5 – „nicht dauerhaft“.
Pech gehabt? Nicht, wenn man über eine Thermoholzanlage von WTT, Brande/DK, verfügt. Der oberösterreichische Fußbodenspezialist Tilo, Lohnsburg, gehört zu dieser Gruppe. Seit November 2010 versieht eine WTT-Thermodruckanlage dort ihren Dienst. Esche, Tanne und Kiefer wird dort zu Terrassenbelägen veredelt. Thermoeiche, -esche und -lärche verwendet der Fußbodenspezialist im Innenbereich. Bei Fassaden kommen Esche und Tanne zum Einsatz. Alle Produkte zeichnet ein charakteristisch dunkler Farbton aus. Bevor sich die Thermohölzer jedoch unter der Sonne ausruhen können, geht‘s in der WTT-Anlage ordentlich zur Sache.
Pech gehabt? Nicht, wenn man über eine Thermoholzanlage von WTT, Brande/DK, verfügt. Der oberösterreichische Fußbodenspezialist Tilo, Lohnsburg, gehört zu dieser Gruppe. Seit November 2010 versieht eine WTT-Thermodruckanlage dort ihren Dienst. Esche, Tanne und Kiefer wird dort zu Terrassenbelägen veredelt. Thermoeiche, -esche und -lärche verwendet der Fußbodenspezialist im Innenbereich. Bei Fassaden kommen Esche und Tanne zum Einsatz. Alle Produkte zeichnet ein charakteristisch dunkler Farbton aus. Bevor sich die Thermohölzer jedoch unter der Sonne ausruhen können, geht‘s in der WTT-Anlage ordentlich zur Sache.
180° C bei 10 bar Druck
Von außen sieht sie harmlos aus, das täuscht aber. Nur die Stirnseite der WTT-Kammer ist sichtbar, als Norbert Reisecker, der Outdoor-Produktverantwortliche von Tilo, zum Entstehungsort seines Sortiments führt. Während er von Dauerhaftigkeitsklassen, der aktuell beliebtesten Thermoholzart („eindeutig Esche“) und Vergrauung spricht, herrschen im Inneren der Kammer ein Druck von über 10 bar. Die Temperatur erreicht bis zu 180° C. Das verändert die Holzstruktur von Grund auf.Chemisch passiert dabei Folgendes: Aufgrund der sauerstoffarmen Umgebung durchläuft das Holz eine Teilpyrolyse. Hydroxygruppen, welche Hemizellulose mit Lignin verbinden, werden abgebaut. Gerade dort docken normalerweise Wassermoleküle an und sorgen so für das Quellen. Ohne diese Hydroxygruppen kann kaum mehr Wasser aufgenommen werden. In der Praxis heißt das, dass Quellen und Schwinden (und dadurch ausgelöste Rissbildung) um 50 % reduziert sind. Weiterer Vorteil: Holz abbauende Pilze haben ebenso wenig Angriffsfläche wie das Wasser.
Weiterverarbeitung ist kein Problem
Aus der Kammer kommt das TMT-Holz (Thermally Modified Timber) mit einer Restfeuchte von 6 %. Esche und Tanne erreichen damit problemlos die Dauerhaftigkeitsklasse 1 mit einer rechnerischen Lebenserwartung von über 25 Jahren im Freien – wobei solche Angaben natürlich stark von den Bedingungen vor Ort abhängen. Kiefer erreicht durch diese Behandlung die Dauerhaftigkeitsklasse 2 (15 bis 25 Jahre Lebensdauer).Fräsen und Hobeln von Thermoholz sind genauso möglich wie bei unbehandelter Ware. Das zeigt Reisecker etwa anhand eines Tilo-Fassadenprofils, das nicht nur einen rautenförmigen Querschnitt aufweist, sondern auf der Vorderseite eine Nut besitzt, welche der Fassade eine feingliedrige Optik verleiht. Eingesetzt werden Tilos Thermoholzprodukte vor allem im hochwertigen Objektbereich und dort vorwiegend bei Terrassen. 50.000 m² solcher Beläge verlassen die Lohnsburger Werkshallen jährlich. Bei einer durchschnittlichen Terrassengröße von 20 m2 heißt das, dass sich jedes Jahr rund 2500 Kunden über einen natürlichen und dauerhaften Bodenbelag aus Lohnsburger Thermoholz freuen.
Ein Mal pro Tag wird die Kammer befüllt
Ein Container und die Kammer: Die Thermoholzanlage von WTT war rasch aufgebaut - vor der Halle stehen noch zwei Container, einer mit dem Heizkessel und einer mit dem Heizöltank © DI Johannes Plackner
Gefertigt ist die Kammer aus Edelstahl. Andere Materialien kommen für WTT aufgrund der korrosiven Holzinhaltsstoffe nicht infrage.
Entscheidungshilfe Energie
Während Norbert Reisecker entspannt posiert, schwitzt das Holz bei 10?bar und 180°?C © DI Johannes Plackner
Über eine Fernwartungsleitung ist WTT ständig mit der Anlage verbunden und kann deren Zustand überprüfen. Das funktioniere tadellos, lobt Reisecker. Sollte es eine Störung geben, wird der zuständige Mitarbeiter per SMS verständigt.
Farbgebung wird wichtiger
„Thermoholzanlagen, wie die vorgestellte, werden zunehmend für die Farbgebung eingesetzt“, ergänzt Forstmann. Acht Stunden bei Temperaturen von 120 bis 140° C reichen, um bleichem Holz eine satte Bräunung zu verleihen. Sogar Eiche wird bei diesen Temperaturen schon dunkler. Und auch Fichte rustikal, die oftmals urige Gasstätten schmückt, lasse sich so problemlos erzeugen. „Das hat sich als zweite Nutzungsschiene unserer Thermoholzkammern etabliert“, sagt der WTT-Vertriebsmann.Die Thermoholzanlagen sind nur ein Teil von WTTs umfangreichem Sortiment. Das umfasst auch Vakuum- und Energievakuumtrockner, Räucheranlagen, Imprägnierlinien und sogar Hot-Oil-Anlagen. Im deutschsprachigen Raum boome aber insbesondere die Thermobehandlung. Eine Anlage derselben Größe wie bei Tilo wird gegenwärtig etwa bei Trapa Böden im Werk St. Veit an der Glan in Betrieb genommen.