Das wären um imposante 125.000 m3 mehr als 2016 oder 75.000 m3 mehr als 2017. Trotz vieler Um- und Neubauten im Unternehmen, nicht zuletzt aufgrund der Klenk-Übernahme Anfang Oktober, wird kontinuierlich in die höchste Veredelungsstufe investiert: Brettsperrholz.
„Marktkonform wachsen“, heißt das bei den Tirolern. Diese sollen an die 70 Ingenieure in Hallein beschäftigen. Bis hin zur Bautechnik kann hier alles mit den eigentlichen Holzelementen verkauft werden.
Zwei gleichgroße Betriebe an der Spitze
Stora Enso wird bis 2020 mit Binderholz faktisch gleichziehen. Am Sägewerksstandort Gruvön/SE wird demnächst eine dritte Produktion aufgebaut (nach Bad St. Leonhard und Ybbs). Die geplante Produktionskapazität beträgt dort 100.000 m3/J. Die veranschlagten Kosten beziffert man mit über 40 Mio. €. In Summe wird Stora Enso 2020 an die 260.000 m3 CLT herstellen können.
Kurz nach Drucklegung dieser Ausgabe dürfte KLH Massivholz den Bau einer weiteren Produktionsstätte in Kärnten bekannt geben. Sollte sich dieses Projekt nicht in die 75.000 bis 100.000 m3-Klasse á la Stora Enso (Gruvön) und Pfeifer Holz (Schlitz/DE) einordnen, wäre das eine Riesenüberraschung. Man darf also davon ausgehen, dass sich KLH Massivholz bis 2020 mit einer Jahresproduktion von rund 210.000 m3 unter die Top 3 in Europa einreihen wird.
Weiterer Ausbau in Deutschland
Hasslacher Norica Timber startete dieser Tage eine neue Keilzinkenanlage in Stall im Mölltal. Außerdem wird man in Magdeburg mit einer kleinen BSP-Produktion beginnen. Damit summiert sich die Jahresproduktion auf rund 120.000 m3. Das ist der 4. Platz in Europa. Beim vermutlichen Vollausbau des Standortes Magdeburg wird
dort wohl in den kommenden Jahren eine weitere reine BSP-Produktion hinzukommen.
Aus dem Stand könnten es zwei BSP-Rookies auf die Produktionsplätze 5 und 6 in Europa schaffen: Legal & General und Pfeifer Holz. „Ob und wann in Großbritannien die 6 m-Presse bei Legal & General angeworfen wird, steht noch nicht fest. Mit 120.000 m3 Kapazität wäre dieses Unternehmen die Nummer 5 in Europa.
Deutlich konkreter sind die Pläne von Pfeifer Holz in Schlitz. Bis Ende Oktober will man die Ausrüsterverträge finalisiert haben. Aufgrund der dortigen Auslastung ist ein Installationsbeginn im I. Quartal 2019 wohl realistisch. Der Output, für den man eine 30 Mio. €-Investition angesetzt hat, wird sich auf 100.000 m3/J belaufen. Mitbewerber gehen davon aus, dass sich Pfeifer Holz auf die industrielle Fertigung von Standardelementen konzentrieren könnte.
Skandinavien holt mächtig auf
Betrachtet man die europäische Produktionstabelle 2020 genauer, fallen die vielen nordischen Unternehmen auf, die auf den BSP-Zug aufspringen: Zu den finnischen Betrieben CLT Plant, Kauhajoki, und CLT Finland, Hoisko, gesellen sich Cross Timber Systems in Jelgava/LV, die schwedische Holzindustrie Martinsons sowie der norwegische Hersteller Splitkon. Zumindest eine kleine Produktion von Södra kommt noch hinzu. Mehrere andere skandinavische Holzindustrien haben Machbarkeitsstudien gestartet.
In Frankreich startet mit Piveteaubois ein weiteres Unternehmen neben Monnet-Seve eine BSP-Produktion. In der Schweiz dürfte Schilliger Holz die abgebrannte Produktion in Küssnacht wiederaufbauen. Zu erwarten wären eine neue Presstechnik und damit eine Kapazitätserhöhung auf rund 50.000 m3.
Alleine die Top 15-Unternehmen in Europa dürften die Produktion von 2016 bis 2020 um 263 % erhöhen: von 599.000 m3 auf dann knapp 1,6 Mio. m3. Das wären fast um 1 Mio. m3 Produktionskapazität mehr, als im Vorjahr produziert wurde. Oder: Die Produktion steigt in diesen vier Jahren jährlich um 28 %.
Nimmt man die Unternehmen hinzu, die weniger als 15.000 m3/J produzieren, so dürfte der europäische Output bis 2020 auf fast 1,8 Mio. m3 steigen (+1,1 Mio. m3 zu 2016).
In unserer Produktionsvorschautabelle haben wir nur die Aus-/Neubauprojekte aufgenommen, die faktisch fix sind. Ein gutes Dutzend mehr befindet sich im Stadium von Machbarkeitsstudien. Wie viele es angesichts
- der geballten Ladung an neuen Produktionen,
- des Facharbeitermangels
- und der Lieferzeiten der Ausrüster
zur Realisierung schaffen, sei dahingestellt.
Laufende und kommende Produktionen >10.000 m³/J | |||||
Unternehmen | Standort | 2016 | bis 2020 | Anmerkungen | |
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1 | Binderholz² | Unternberg/AT, Burgbernheim/DE |
145.000 | 270.000 | inkl. angekündigter 2. Ausbaustufe in Burgbernheim |
2 | Stora Enso¹ | Bad St. Leonhard/AT, Ybbs/AT, Gruvön/SE | 130.000 | 260.000 | inkl. 100.000 m³ für 3. Produktion in Schweden |
3 | KLH Massivholz¹ | Katsch an der Mur/AT, 2. Standort | 88.000 | 210.000 | inkl. voraussichtlich neuer Produktion in Kärnten |
4 | Hasslacher Norica Timber¹ | Stall im Mölltal/AT, Magdeburg/DE | 40.000 | 120.000 | inkl. zweiter Presse; 80.000 m³ in Stall; 40.000 m³ Magdeburg |
4 | Legal & General³ | Leeds/GB | – | 120.000 | Start noch ungewiss; Anlagen sind geliefert und eingelagert |
6 | Pfeifer Holz | Schlitz/DE | – | 100.000 | Montagebeginn I. Quartal 2019; Vollbetrieb 2020 |
7 | Mayr-Melnhof Holz⁴ | Gaishorn/AT | 60.000 | 80.000 | – |
8 | Splitkon⁴ | Åmot/NO | – | 60.000 | Neustart |
9 | CLT Plant⁴ | Kauhajoki/FI | – | 50.000 | Neustart |
9 | Piveteaubois⁴ | Vendée/FR | – | 50.000 | Neustart |
9 | Schilliger Holz¹ | Küssnacht/CH | 13.000 | 50.000 | Neustart nach Brand mit größerer Presse möglich |
12 | CLT Finland⁴ | Hoisko/FI | 5.000 | 40.000 | Vollbetrieb mit dzt. Maschinenpark; 70.000 m³ nach Erweiterung |
13 | Eugen Decker⁴ | Morbach/DE | 25.000 | 30.000 | – |
14 | Züblin Timber¹ | Aichach/DE | 30.000 | 30.000 | – |
15 | Cross Timber Systems⁴ | Jelgava/LV | 25.000 | 25.000 | – |
16 | XLam Dolomiti¹ | Castelnuovo/IT | 20.000 | 23.000 | – |
17 | Martinsons | Bygdsiljum/SE | – | 20.000 | – |
17 | Weinberger Holz | Reichenfels/AT | 5.500 | 20.000 | kein klassisches BSP, Ergänzungsprodukt |
19 | W. u. J. Derix⁴ | Niederkrüchten/DE | 12.500 | 15.000 | – |
Summe* | 599.000 | 1.573.000 |
|||
Summe inkl. kleinerer Produktionen** | 680.000 | 1.780.000 |