Holzindustrie Funke

Qualität statt Quantität

Ein Artikel von Fabian Pöschel | 08.11.2017 - 16:22
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Präzisionsarbeit: Die Mitarbeiter bei der Herstellung von Gartenholz
© Holzindustrie Funke

Traditionell blickt Holzindustrie Funke auf eine lange Firmengeschichte zurück. Gegründet 1861 als Handwerksbetrieb für eine Wagenmacherei in Fretter/DE, entwickelte sich das Unternehmen im Zuge der Industrialisierung beständig fort. Der Rückgang der Pferdefuhrwerke führte dazu, dass man in einen Sägewerksbetrieb investierte und sich auf Verpackungsmaterial spezialisierte. Dieser Zweig ist bis heute erhalten. Nach Exkursionen, wie der Herstellung von Rieselbrettern für die Kühlturmtechnik und der Produktion von Latten und Rahmen, beschloss man 1993, den Fokus auf die Weiterverarbeitung und Veredelung von Holzwaren zu legen. Die Produktreihe „Holz im Garten“ zeichnet sich vor allem durch die händische Qualitätssortierung und in der Folge einen qualitativ hochwertigen Standard aus. Seit 2010 wird das Unternehmen von Patrick Funke und seiner Frau Jutta geführt. Ihnen stehen zehn Vollzeit- und fünf Teilzeitkräfte zur Seite.

Recycling einmal anders

Besichtigt man den Produktionsstandort, fällt einem vor allem die Umwidmung des alten Sägewerksgeländes ins Auge. Die Entscheidung, das Sägewerk 1993 stillzulegen, wurde bewusst gefällt, um sich voll und ganz der Veredelung der Gartenholzprodukte zu widmen. Einzelne Überreste, wie die zum Trennen verwendete Bandsäge von Raimann, sind stumme Zeitzeugen aus den aktiven Jahren des Sägewerks. Das alte Sägewerksgelände wird konzeptionell vor allem für die Lufttrocknung der Halbfertigware verwendet.

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Vintage look: kesseldruckimprägniertes Gartenholz "Anthrazit" © Holzindustrie Funke

Flexible Produktion

Produktionstechnisch wird auf Flexibilität und Qualität gesetzt. Die Gartenholzware wird händisch verlesen. Obwohl man in einem traditionellen Fichtengebiet ansässig ist, werden wegen der holztechnologischen Eigenschaften vor allem Douglasie und Sibirische Lärche verarbeitet, aber auch Kiefer und Fichte werden als Nebenholzarten verwendet. Individuelle Kundenwünsche sind bei Holzindustrie Funke mehr als erwünscht und gehören zum festen Fertigungsprogramm. Die daraus resultierende Flexibilität in der Produktion, spiegelt sich in der Ausstattung wider. Viele kleine Produktionsstraßen erlauben das Eingehen auf Kundenwünsche. Ein Weinig-Hobelautomat mit integrierter Durchlaufkappung ermöglicht dabei ein schnelles Umstellen. Damit man den Stand der Technik nicht verpasse, soll im kommenden Jahr eine Investition in den Hobelbereich getätigt werden, verrät Inhaber Funke. 

Ein IMA-Bearbeitungszentrum fertigt die Köpfe von Pfosten an. Um die Gartenholzprodukte dauerhaft zu machen, steht eine Kesseldruckimprägnierung mit den Farben Grün, Braun und Anthrazit zur Verfügung. Lasierte Hobelware wird ebenfalls angeboten. Die hauseigene Schreinerei wird vor allem zur Fertigung von Spezialaufträgen gebraucht.

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Paletten-Nagelmaschine: Produktionshelfer bei Sonderaufträgen © Holzindustrie Funke

Nebenstandbein Verpackungsware

Die Fertigung von Sonder- und Einwegpaletten ist traditionell ein Standbein der Holzindustrie Funke. Diese werden ausschließlich nach individuellen Kundenwünschen gestaltet. Die Konstruktion und Lastberechnung dieser Paletten werden mit Unterstützung der Software „Pallet Express“ durchgeführt. Eine halbautomatische Paletten-Nagelmaschine erleichtert die Produktion. Zusätzlich steht eine vollautomatische Paletten-Herstellungslinie bereit. 

Um internationalen Standards gerecht zu werden, ist man IPPC- und FSC-zertifiziert. Mitgliedschaften in den Verbänden HPE und GD Holz ermöglichen den nötigen Interessenaustausch. Vertrieben werden die Produkte der Holzindustrie Funke vor allem in Mitteleuropa.