Wood Care Solutions

Robotik nimmt Fahrt auf

Ein Artikel von Martina Nöstler (für holzkurier.com bearbeitet) | 14.11.2018 - 13:05
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Neue Technik im Einsatz: Zwei Roboter stapeln Zuschnitte im Auslauf einer Dimter OptiCut S90 Speed-Zuschnittanlage © Martina Nöstler

Im Mittelpunkt der Präsentation stand die Robotiktechnologie, worin das Unternehmerteam auf Kompetenz und langjährige Erfahrung zurückgreifen kann. Gleich an zwei Messeständen und zwei Infopoints, darunter in der neuen Innovation Area, war Wood Care Solutions diesmal vertreten. Am Messestand präsentierte man neben dem bewährten – und 2016 mit dem Innovationspreis ausgezeichneten – Andrea-Asteinleimkonzept die ersten umgesetzten teil- und vollautomatischen Anlagenkonzepte.

Im Zentrum des Interesses stand aber einmal mehr die Robotik, worauf sich das steirische Technologieunternehmen spezialisiert hat. Wood Care Solutions kann auf eine Vielzahl realisierter Referenzprojekte verweisen, wo man in Einzelprojekten sowie bei führenden Anlagen- und Maschinenbauern als Robotikintegrator Kompetenz und Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen konnte.

Robotik für alle Bereiche

„Industrieroboter sind heute in allen Bereichen der Holzbe- und -verarbeitung einzusetzen, die vielfach noch manuell besetzt sind“, bestätigt Geschäftsführer Hubert J. Burböck. Er unterstreicht, dass der Einsatz von Industrierobotern keine von Highspeed- oder sonstigen Hochleistungsanlagen bekannte Vorschubgeschwindigkeit mit sich bringe. „Die Robotik setzt auf Kontinuität, Genauigkeit und vor allem maximale Flexibilität in der Umsetzung jeglicher Tätigkeiten“, sagt der technische Geschäftsführer, Siegfried Salchenegger.

Fachkräftemangel existenzbedrohend

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Beitrittsunterzeichnung zum VEH auf der Holzmesse in Klagenfurt: Siegfried Salchenegger, Rainer Handl und Hubert Burböck (v. li.) © Wood Care Solutions

„In einer Vielzahl an Gesprächen auf der Holzmesse wurde bestätigt, dass der Fach- als auch Hilfskräftemangel teilweise schon existenzbedrohend seien“, berichtet Burböck. Dabei geht es weder um „nur“ kleine oder große Betriebe, sondern es betrifft die gesamte Branche. Gerade für einfache Handlingtätigkeiten, Stapel- oder Sortierarbeiten sowie Holzausbesserungsprozesse und standardisierte Tätigkeiten der Elementefertigung eignet sich ein Industrieroboter perfekt. So fand die Technologie bei Großbetrieben genauso Anklang wie bei Gewerbebetrieben und kleineren Hobelwerken, wo noch sehr viele Handling- und Abstapeltätigkeiten manuell vonstattengehen.

„Wir waren selbst sehr überrascht, dass vermeintlich konservative Branchenvertreter aus dem Säge- und Hobelwerksbereich nach wenigen Diskussionsminuten nahezu begeistert waren, was das Preis-Leistungs-Verhältnis der Robotik betrifft“, erinnert sich Salchenegger. „Eindrucksvoll war für mich auch die Diskussion mit Kärntner Tischlern, wo das Thema anfangs auf große Skepsis gestoßen war“, ergänzt Burböck. Im Rahmen eines Workshops der Landesinnung der Kärntner Tischler durfte er einen Vortrag halten und über das Thema „Werkstatt 4.0“ diskutieren.

Bedenken aus dem Weg räumen

Wood Care Solutions möchte etwaige Bedenken hinsichtlich der – in der Branche – noch neuen Technologie ausräumen beziehungsweise Interessierten das Thema Robotik näherbringen. Dafür werden am Engineering Center Wood (ECW) im Holzinnovationszentrum in Zeltweg laufend ausführliche Workshops abgehalten.

Wood Care Solutions verfügt über 15 Jahre Robotik-Know-how in verschiedenen Anwendungen in etablierten Industriesparten. Das Leistungsspektrum erstreckt sich von der Konzepterstellung, Prozessoptimierung, Wahl der entsprechenden Leistungsklasse, Aufrüstung und Programmierung der Anlagen bis hin zur Integration in bestehende Anlagen sowie Inbetriebnahme und Produktionsbegleitung. Als Anlagenintegrator ist Wood Care Solutions Robotikzulieferer führender Anlagenbauer, wie Weinig Dimter, Homag, Springer oder Minda.

Nach jahrelanger Kooperation der Unternehmen ASC Performance und Holzreparatur Austria ist mit der Gründung von Wood Care Solutions vor zwei Jahren ein gemeinsames Technologieunternehmen entstanden. Zu den Schwerpunkten zählen Robotiklösungen sowie effiziente Automatisierungskonzepte für Holz be- und -verarbeitende Betriebe.

Äste sicher einleimen

Bei der Andrea-Asteinleimung, einem Produkt von Holzreparatur Austria, werden sägeraue Hölzer nach der Trocknung und vor dem ersten Hobelprozess mit einem Spezial-Hotmeltsystem bearbeitet. Dabei werden potenzielle Ausfalläste eingeleimt/fixiert, damit sie beim folgenden Bearbeitungsprozess nicht ausfallen. Die Vorteile des Prozesses lassen sich sehr einfach darstellen und kalkulieren:

  • Ausbeuteoptimierung
  • geschlossene Oberfläche
  • Reduktion von Nachreparaturarbeiten

Anzuwenden ist „Andrea“ (ANDRückEinleim-Anlage) für rustikale Rohdielen, wie Lärche, Douglasie oder Thermohölzer, beziehungsweise Decklamellen von Massivholzelementen oder aber in Lamellen aufzutrennende Pfosten.

Holzreparatur Austria hat sich in den vergangenen Jahren laut Burböck als führender Komplettanbieter für Holzausbesserungs-Systeme positioniert. Das Sortiment umfasst sämtliche Bereiche der Themen Tischler- und Zimmereigewerbe, Möbel- und Fußbodenproduktionen bis hin zu Hobelwerken und Produktionen von Massivholzelementen, wie BSH oder BSP.