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Autonome Transportsysteme erledigen den Materialfluß zwischen einzelnen Fertigungszellen – sie sind flexibler als feste Einbauten © Robert Kittel

Homag

Die Roboter sind los

Ein Artikel von Robert Kittel | 05.07.2019 - 13:39

Was da so publikumswirksam in Szene gesetzt wurde, sei nämlich ein weiterer Schritt zu flexibleren und gleichzeitig ausfallsicheren Anlagen, erläuterte Niederacher: „Die Fertigungsstraße besteht aus individuellen Maschinen. Man kann sie sowohl einzeln als auch zusammenhängend betreiben.“ Die Säge arbeite mannlos, die Bekantung sei ebenso wie das Bohrzentrum digitalisiert: „Die Daten werden mit dem Werkstück übertragen. Beschickt und abgestapelt wird per Roboter, der seinerseits die Teile von den fahrerlosen Transportsystemen erhält.“ Durch die Vernetzung der Anlage wisse dieses Transportsystem, zu welcher Maschine und Bearbeitung das Teil befördert werden muss: „Völlig autonom, das System kann auch selbstständig plötzlich auftretenden Hindernissen ausweichen.“

Premiere für „chaotische“ Abstapelung

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Neuheit: Chaotisch stapeln und Beschlag setzen in einem Arbeitsgang © Robert Kittel

Ihre Technologieführerschaft wolle die Homag-Gruppe auch mit einer neuartigen Abstapelung untermauern: „Gleich zwei Weltneuheiten gibt es bei der Roboterabstapelung, die platzsparend chaotisch abstapeln kann.“ Ein neuer, bei Homag entwickelter Algorithmus ermögliche die Entnahme von Nestingteilen aus der Maschine sowie zeit- und platzsparendes Ablegen, so Niederacher: „Das spart einen Arbeitsschritt, weil die Teile fertigbearbeitet und mit montiertem Beschlag in den nächsten Fertigungsschritt übergeben werden können.“

Automatisierung im Handwerk

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Automatisierung: Kantenanleimmaschine Edgeteq S-500 © Robert Kittel

Dass man bei Homag ob der industriellen Fertigungsprozesse nicht auf die Handwerkskunden vergesse, beweise eine weitere Neuheit, hält der Homag Österreich-Chef fest. Gerade in Österreich, mit seinen klein strukturierten Betrieben bei einer traditionell hochmodernen maschinellen Ausstattung, erhofft er sich Interesse für an der neuen Kantenanleimmaschine: „Mit der Edgeteq S-500 wird das qualitätsorientierte Handwerk angesprochen.

Die Maschine ist komplett individuell konfigurierbar und bietet den höchsten Automatisierungsgrad.“ Beim Verleimaggregat AG12 wurden Kleber- und Farbwechsel ebenso vereinfacht wie die Reinigung – die Auftragseinheit kann nun einfach entleert werden. Eine Absaughaube führt bei EVA- oder PUR-Verarbeitung die Kleberdämpfe ab.

Kantenanleimen von Basic bis Profiline

Die Vielfalt der bei einer Edgeteq S-500 möglichen Ausstattungsvarianten lasse man sich am besten in Ruhe bei einer ausführlichen Beratung erklären, schmunzelte Niederacher: „Grob gesprochen, haben wir eine Maschine mit bis zu 20 m/min Vorschub und dem Verleimaggregat AG 12 Basic für den Betrieb mit PUR-Kleber. Dann eine Version mit bis zu 30 m/min und einem AG 12 mit einer Aufschmelzeinheit für zwei Farben, die wahlweise mit PUR oder EVA betrieben werden kann, und als drittes Kantenanleimverfahren die Nullfugentechnik Air-Tec.“ Ein automatischer Wechsel zwischen all diesen Kantenanleimverfahren sei dann mit der Edgeteq S-500 Profiline möglich: „So ein Wechsel ohne manuellen Eingriff ist für eine industrielle Losgröße 1-Fertigung interessant – aber auch im gehobenen mittelständischen Handwerk bringt das Vorteile. Schließlich fertigt man dort schon immer Losgröße 1. Mit der automatisierten Edgeteq S-500 kann man Handwerker bleiben, hat aber jederzeit die Möglichkeit, sie bis zur industriellen Fertigung weiter zu ergänzen.“