Möbelwerke a. Decker

Für neuen Möbeltrend gerüstet

Ein Artikel von Bernd Hartmann | 11.09.2019 - 14:32

In der Möbelbranche werden immer mehr lebhafte Holzoberflächen nachgefragt, so kommen auch „Asteiche“ und „Astbuche“ immer öfter zum Einsatz. Dieser Trend zeigt sich auch in der gesamten Produktpalette, die man vor etwa vier Jahren mit dem Massivholzküchen-Programm erweiterte. Aus diesem Grund fertigt man häufiger Massivholzplatten aus astiger Eiche und Buche. Das Ausfüllen der Fehlstellen, wie etwa der Astlöcher und Risse, erfolgt in der Regel manuell, was eine hohe Konzentration und einige Erfahrung voraussetzt. Der größer werdende Mengenanfall dieser astreichen Massivholzplatten machte es für den technischen Leiter, Nils Leinker, notwendig, die Bearbeitung dieser Fehlstellen zu verbessern.

Wintersteiger, Ried im Innkreis, und die zur Wintersteiger-Gruppe gehörende VAP Gruber Automations GmbH wurden bezüglich der neuen, vollautomatischen Holzoberflächenreparatur TRC 1000 im Frühjahr 2018 angesprochen. Die Entscheidung für die Anlage fiel dann im Sommer 2018, bereits im November erfolgte die Inbetriebnahme. Leinker hebt die kurze Inbetriebnahmezeit von nur zwei Tagen hervor, nach der die Anlage bereits komplett aufgebaut und qualitativ sowie quantitativ zufriedenstellend lief. Die astigen Massiv- holzplatten werden mittels einer Laser- und Kameratechnik auf Fehlstellen überprüft. Größere Fehlstellen und komplette Löcher füllt die Injektionseinheit passgenau auf. Die genauen Volumina der Ausbesserungsmaße werden anhand der von Laser und Kamera ermittelten Daten berechnet. Eine Applikationseinheit trägt den Füllstoff auf kleinere Fehlstellen auf.

Die neue Bearbeitungsstation zur Holzoberflächenreparatur TRC 1000 ermöglicht Decker, etwa 10.000 Fehlstellen pro Schicht auszubessern und somit die Leistung zu steigern. Produktionsleiter Rainer Weitzenbürger betont die gute und enge Zusammenarbeit mit Wintersteiger. Er hebt die Vorteile der Fernwartung und des Fernservices bei der Anlage hervor. Zusammen mit den Technikern des Herstellers konnte unter anderem die Lebensdauer der Injektionsköpfe auf deutlich über eine halbe Million Injektionen angehoben werden.

Die neue Investition ermöglicht Decker, die sehr hohe Fertigungstiefe, die für Unternehmen in dieser Branche herausragend ist, zu halten. Ein weiterer positiver Effekt lässt sich durch die Umstellung im Produktionsablauf erkennen. Bisher besserten die Mitarbeiter bei Decker die Fehlstellen an den bereits fertigen Möbelteilen aus, be- arbeiteten die Werkstücke nach und führten diese wieder in den Pro- duktionsablauf ein. Nun kann man die Massivholzplatten bereits im rohen Zustand ausbessern und anschließend weiterbearbeiten. Der zusätzliche Bearbeitungsschritt wurde eliminiert. Nach Leinkers Aussage konnte Decker durch die neue TRC-Anlage von Wintersteiger auch die Ausbeute erhöhen und die Kosten senken.