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Für das Projekt „Holz Haus E1NS“ in Adlwang in OÖ erstellte ZMP für Pointinger Bau die Holzbaustatik und die Werkplanung. Mit hsbcad wurden neben den Montageplänen auch die Produktionspläne der BSP-Elemente und der Leimholz- und Stahlbauteile erstellt © ZMP

hsbcad

Richtig planen ist die halbe Miete

Ein Artikel von Günther Jauk | 07.11.2019 - 17:04

Zu den großen Stärken des Massivholzbaus zählen die kurzen Montagezeiten auf der Baustelle. Um diesen Vorteil gegenüber anderen Bausystemen auch bestmöglich ausnutzen zu können, bedarf es, bevor die ausführenden Unternehmen tatsächlich Hand anlegen, einer umfangreichen und zuverlässigen Planung. Im Brettsperrholz-Bereich setzen dabei zahlreiche Produzenten, Planungsbüros und Holzbaubetriebe auf die 3D-CAD/CAM-Lösung von hsbcad – eine Softwarelösung, die sich analog zur globalen BSP-Branche stetig weiterentwickelt und immer neue Produkte auf den Markt bringt.
Dieser kontinuierliche Fortschritt führte jetzt auch zu einer internen Umstrukturierung. Künftig teilt das Unternehmen seine Produkte in die Themengebiete „design“, „make“ und „share“, was laut hsbcad-Geschäftsführer Gottfried Jäger aufgrund des stetig wachsenden Angebotes unabdingbar war. Neben dem klassischen CAD/CAM-Aufsatz für AutoCAD Architecture und Autodesk Revit, welcher jetzt in der Sparte „design“ beheimatet ist, bietet das Softwareunternehmen auch Lösungen für die digitale Produktionssteuerung (make) sowie eine cloudbasierte Applikation zum Teilen von Projektinformationen (share).

Stetige Weiterentwicklung

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Das Ydalir skole-Schulgebäude im norwegischen Elverum mit 2.200 m3 BSP und 150 m3 BSH ist eines der zahlreichen Projekte, die Woodplan mithilfe von hsbcad plante © Woodplan

Basierend auf der AutoCAD-Version 2020, veröffentlichte hsbcad in diesem Jahr die Version 22 seines Programms. Ebenfalls oberste Priorität bei der Weiterentwicklung von hsbdesign hat laut Jäger die Qualität der Maschinendaten in den Formaten BVX und BTL. Diese sei für eine möglichst reibungslose Produktion zwingend.

Darüber hinaus stehen die Flexibilität sowie die Durchgängigkeit von hsbdesign im Mittelpunkt der Entwicklungen. Bei Letzterer geht es um die Möglichkeit, intelligente 3D-Gebäudemodelle aus AutoCAD Architecture und Autodesk Revit möglichst verlustfrei weiterbearbeiten zu können, was laut Jäger eine zentrale Voraussetzung für die Umsetzung des BIM-Gedankens sei.
In diesem Zusammenhang erwähnt der Geschäftsführer auch die intensive Weiterentwicklung des IFC-Datenaustausches – mit dem Ziel, möglichst viele Informationen übertragen und übernehmen zu können.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Programmierung immer neuer, dynamischer Werkzeuge. Diese parametrischen und flexibel anpassbaren Bearbeitungen sorgen für eine erhebliche Erleichterung bei nachträglichen Änderungen, wie etwa dem Austausch einer Schwalbenschwanz- gegen eine Zapfenverbindung.

Geforderte Lösung umgesetzt

Mit Version 22 bietet hsbcad seinen Kunden jetzt auch offiziell einen BSP-Aufsatz für Revit. „In Version Nummer 1 sind wesentliche Grundfunktionen abgebildet. Wir haben die weltweit steigende Nachfrage nach einer Revit-basierten Holzbaulösung längst erkannt und werden künftig ebenso in diesem Bereich unser gesamtes Setting abbilden“, erläutert Jäger. Man werde AutoCAD Architecture als Plattform deshalb aber auf keinen Fall vernachlässigen, sondern vielmehr parallel weiterentwickeln.

Nesting für Profis

Ebenfalls im hsbdesign-Paket enthalten ist das Basismodul für Nesting. Im Standardfunktionsumfang ermöglicht dieses ein Rechtecknesting, welches das umschreibende Rechteck der Einzelplatte berücksichtigt. Für jene Hersteller, die sich mit diesem Thema eingehender beschäftigen, entwickelte hsbcad zudem „hsbNesting Pro“. Die Profiversion verarbeitet neben Plattentyp, Oberflächenqualität und Faserrichtung auch die genaue Kontur jeder Einzelplatte. Darüber hinaus werden Öffnungen mitberücksichtigt.

Als Basis für die Optimierung dienen dabei vordefinierte Lagergrößen oder mit Nesting ermittelte, variable Rohplattengrößen. Das Nestingergebnis ist grafisch editierbar, es kann also mit AutoCAD-Basisbefehlen, wie etwa schieben oder drehen, angepasst werden. Zudem ist auch das einfache Bewegen von Einzelplatten in unterschiedliche Rohplatten möglich.

Weltweit tätig

Zum Kundenstamm von hsbcad zählen neben heimischen Größen, wie etwa Hasslacher Norica Timber, KLH, Mayr-Melnhof oder Stora Enso, ebenso internationale Vorzeigebetriebe, wie XLam Australia, Katerra oder seit Kurzem auch die Pfeifer Group und Södra Wood. Letztgenanntes Unternehmen startete erst vor wenigen Monaten eine erste Pilotanlage in Schweden. Die Entscheidung, mit hsbcad zu arbeiten, fiel Technologiechef Daniel Anderson nicht schwer: „hsbcad ist das mit Abstand am weitesten verbreitete und ausgereifte Programm – die wissen genau, was Branchenneulinge benötigen. hsbcad-Mitarbeiter Keith Cotter war uns von Anfang an eine große Hilfe.“ Die Schweden sind gerade dabei, das Programm eingehend kennenzulernen, wobei der Fokus vorerst auf dem Nesting von Rohplatten liegt.

 

Die richtigen Themen

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hsbcad bieten seinen Kunden jetzt auch offiziell einen BSP-Aufsatz für Revit. In der ersten Version sind wesentliche Grundfunktionen abgebildet © hsbcad

Neben der Industrie sind es auch Planungsbüros, die mit hsbcad arbeiten. Eines davon ist das Grazer Unternehmen Woodplan. Seit 2015 planen Alan Hofmann und sein Team in erster Linie BSP-Großprojekte mit dem Projektpartner Woodcon in Norwegen. Als Beispiel nennt der Geschäftsführer die Planungsbeteiligung am höchsten Holzhochhaus der Welt in Brumunddal. Die Entscheidung, mit hsbcad zu arbeiten, war eine pragmatische: „Alle Hersteller setzen auf dieses Programm. Da war es naheliegend, es auch zu tun.“ Durch die Arbeit mit derselben Software ist die Datenübergabe nie ein Problem, zudem könne man die Produktionsspezifika einzelner Hersteller bereits beim Planen berücksichtigen. Als große Aufgabe der kommenden Jahre ortet Hofmann eine konsequente Weiterentwicklung in Richtung BIM: „Die Daten sind bereits vorhanden. Jetzt gilt es, diese zu vernetzen und optimal einzusetzen. Über kurz oder lang wird auch der klassische Plan auf der Baustelle verschwinden.“ Darüber hinaus sieht Hofmann einen klaren Trend hin zu Autodesk Revit – zwei Themen also, an denen hsbcad intensiv arbeitet.