In Deutschland starteten im vergangenen Jahr die Pfeifer Group in Schlitz, die Derix-Gruppe in Westerkappeln, Ante-Holz in Bromskirchen-Somplar sowie Binderholz in Burgbernheim neue BSP-Fertigungen. Ebenfalls 2019 in Betrieb gegangen ist das Schweizer BSP-Werk von Schilliger in Küssnacht.
Heuer folgen KLH mit einem zweiten Standort in Wiesenau, Ante-Holz mit einer weiteren Produktion in Bromskirchen sowie der Neueinsteiger Theurl mit einem 100.000 m3-Werk in Steinfeld. Ebenfalls neu in der Leimholz-Branche ist die bayerische Holzindustrie Ziegler Group. Am unlängst übernommenen BSH/BSP-Standort Hermsdorf möchte man künftig 120.000 m3 Leimholz herstellen. Es wird vermutet, dass es sich dabei überwiegend um BSP handeln werde. Zahlreiche weitere BSP-Neubau-Projekte sind am Reißbrett schon fertig. Da immer mehr Maschinenausrüster auf das Produkt BSP setzen, ist auch für eine raschere Umsetzung gesorgt.
Noch steiler sind die Zuwachsraten in Skandinavien, wo es bis vor Kurzem faktisch keine großen Fertigungslinien gab, jetzt aber zahlreiche nordische Holzkonzerne in das lukrative BSP-Geschäft einsteigen. Alleine in Schweden wird die Kapazität von nahe null auf in Kürze über 400.000 m3/J anwachsen.
Zwar macht man sich in der Branche über diese enormen Zuwächse Gedanken, kaum jemand wirkt derzeit aber ernsthaft besorgt. Der Markt könne noch einiges aufnehmen und ohnehin sei BSP nicht gleich BSP, lautet der Tenor. Während sich die einen gezielt in Richtung Bausysteme entwickeln, konzentrieren sich die anderen speziell auf die Rohplattenfertigung.
Spannend dürfte in den kommenden Jahren auch die Rohwarenversorgung werden. Rechnet man für jeden Kubikmeter BSP 1,25 m3 Schnittholz, ergibt dies beträchtliche Mengen, die das Produkt verschlingt. Um den Bedarf der eigenen Fertigung auch künftig sicherzustellen, lautet das Zauberwort im besten Fall „integrierter Standort“ – oder zumindest das Verfügen über genügend eigene Sägekapazitäten. Das gilt auch für BSH, das vom BSP-Boom direkt profitiert und mengenmäßig ebenfalls zulegt.