Sägewerk Kreissägeblatt.jpg

Hochleistungs-Kreissägen von Leitz gelten in der Sägeindustrie als sehr zuverlässig. Sie sind Hightech Konstruktionen, die von spezialisierten Fachleuten produziert werden © Reinhard Stemmer

Leitz

Sägenwerk

Ein Artikel von Robert Kittel | 20.05.2020 - 09:53
20190624-STR_7507_01.jpg

Die neue Servicestelle in Riedau/OÖ ist unter anderem auf Sägewerkssägen spezialisiert © Reinhard Stemmer

Der gute Ruf, den sich Leitz in der Branche erworben habe, komme nicht von ungefähr, erläutert Thomas Höchtel, Leiter Vertrieb und Service in Österreich: „Leitz stellt seit bald 145 Jahren Werkzeuge für die Massivholzbearbeitung her. Jetzt haben wir bei Fertigung und Service einen besonderen Investitionsschwerpunkt auf Sägewerkssägen gelegt.“ Die Leistungsfähigkeit der Leitz-Kreissägeblätter habe inzwischen viele positive Reaktionen von den Sägern ausgelöst, berichtet Höchtel zufrieden. „Im oberösterreichischen Zell an der Pram besteht seit 1974 ein Leitz-Produktionswerk für Kreissägeblätter. Die Nähe zur neuen Servicestelle in Riedau, welche sich unter anderem auf Sägewerkssägen spezialisiert hat, bringt eine Reihe positiver Synergieeffekte.“

Perfektion beginnt beim Schneidstoff

004_8156.jpg

Die Bestückung folgt sehr engen Toleranzen, um qualitätsmindernde Wärmebelastung so gering wie möglich zu halten © ROBERT KITTEL

Man begnüge sich nicht damit, Tragkörper mit Zähnen zu bestücken, erzählt Höchtel: „Wir setzen viel früher an. Boehlerit in Kapfenberg gehört ebenfalls zur Leitz-Gruppe. Auf diese Weise haben wir Kontrolle über die Schneidenwerkstoffe und können Bestückungen nach Maß verarbeiten.“ Es sei nämlich keineswegs egal, was man auf die Säge löte, meint Höchtel: „Das Hartmetall muss die richtige Zähigkeit haben, sonst reduziere ich mir womöglich meine Schichtleistung.“ Eine derart tiefgehende Kontrolle über die Herstellung sei selten, meint er: „Oder kennen Sie in Europa sonst noch wen, der sein eigenes Hartmetall herstellen kann, um daraus Sägen zu machen?“

Dass auch bei den Tragkörpern nur hochwertige Stähle zum Einsatz kommen, verstehe sich von selbst, sagt Höchtel, schließlich würden sie bei den hohen Vorschüben in modernen Sägelinien auch dementsprechend belastet. „Wir statten die Tragkörper bestimmter Typen mit reibungsmindernden Beschichtungen aus. Das reduziert die Wärmeentwicklung insbesondere bei fetten Nadelhölzern und die Sägen verharzen auch weniger.“ Die folgenden Produktionsschritte seien mehr oder weniger Routine: „Wir haben in den vergangenen Jahren viel Geld in unsere Anlagen investiert und arbeiten bei der Herstellung wie im Service mit den modernsten Technologien am Markt.“

Jede Säge wird auch manuell gerichtet

DSCF3797.jpg

Jedes Sägeblatt wird von sehr erfahrenen und raren Spezialisten für höchstmögliche Laufruhe auch von Hand gerichtet © ROBERT KITTEL

Einen Arbeitsschritt könne aber selbst die modernste Anlagentechnik nicht ersetzen – das Richten der Blätter: „Es gibt bis heute keine Maschine, die das so präzise wie ein Mensch macht.“ Auch das sei ein Vorteil der in über Jahrzehnten in Oberösterreich gewonnenen Erfahrung: „Wir haben hier diese seltenen Spezialisten für das Richten der Sägeblätter. Jedes einzelne Sägeblatt – vom winzigen Vorritzer bis zur Starkholz-Kappsäge –, das von Leitz hergestellt wird, haben diese Experten bearbeitet.“ Die perfekte Planlage sei nicht nur für präzise Schnitte wichtig, das Sägeblatt sei auch langlebiger, robuster gegenüber Schlagbelastungen und belaste die Wellenlager weniger.

Werksüberholte Sägen

Der von Leitz bei der Kreissägenherstellung betriebene Aufwand und das darin enthaltene Know-how zeigten sich dann in der Praxis, ist Höchtel überzeugt: „Heutzutage erscheint es mir angesichts der hohen Einschnittleistungen, die durch die Käferholzverarbeitung und Nachfrage nach Holzbauwerkstoffen gefordert werden, besonders wichtig, dass sich Leitz Kunden auf ihre Sägen verlassen können: mit langer Laufzeit, hoher Schichtleistung, minimalen Anlagenstopps. Traditionell erfolgt die Instandhaltung ja im sägewerkseigenen Schärfraum. Aber immer mehr große Sägewerke verlassen sich auch dabei auf den Service von Leitz.“ Was er nur logisch finde, meint Höchtel: „Wer könnte ein Sägeblatt besser instand setzen und neu bestücken als sein Hersteller?“