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Weniger Platten produziert

Ein Artikel von Birgit Fingerlos   | 30.06.2020 - 12:36

Ein Minus mussten die Mitglieder des Europäischen Plattenverbandes EPF bei allen Holzwerkstoffen, außer den Spanplatten, hinnehmen. Die Spanplattenproduktion wuchs 2019 dank Kapazitätserweiterungen um 0,5 % auf eine Menge von 32,1 Mio. m3. „Insgesamt wurde von den EPF-Mitglieds­unternehmen die Spanplatten-Produktionskapazität im Vorjahr um 0,6 % erhöht“, erläuterte EPF-Geschäftsführer Clive Pinnington auf der Videokonferenz. Die wichtigsten Spanplattenhersteller sind in Deutschland (18 %), Polen (dank Kapazitätserweiterung nun 11 % Anteil) und Frankreich (10 %). Die Möbelindustrie war 2019 mit 67 % der wichtigste Spanplattenabnehmer, 26 % der Produktionsmenge gingen in den Bau und 7 % in andere Anwendungen.

Kapazitätsschließungen bei MDF

Die produzierte Menge von MDF schrumpfte 2019 um 3,7 % auf 12,1 Mio. m3, was laut Pinnington teilweise auf angekündigte Kapazitätsschließungen zurück­zuführen ist. Insgesamt ging die Produktionskapazität von MDF um 2,8 % zurück. Als wichtigste Herstellerländer nannte der EPF-Geschäftsführer Deutschland (26 %), Polen (20 %) und Spanien (9 %). Zu 51 % ging MDF im Vorjahr in die Möbelindustrie, 15 % in den Bau und 34 % in andere Anwendungen.

Menge sinkt, Kapazität steigt bei OSB

Die Produktionsmenge von OSB, dem volumenmäßig für die EPF-Mitglieder drittgrößten Plattentyp, reduzierte sich um 0,8 % auf 6,8 Mio. m3. Teilweise ist der Rückgang auf längere Ausfallzeiten in einigen Werken zurückzuführen. Die Gesamtkapazität legte um 4,6 % zu. Hauptproduzenten von OSB sind Hersteller in Deutschland (18 %), Rumänien (14 %) und Polen (12 %). Dieser Plattentyp wurde 2019 von den europäischen Herstellern großteils in den Bau (78 %), aber auch die Verpackungs- (6 %) und Bodenindustrie (5 %) sowie an andere Abnehmer (11 %) geliefert.

Minus auch in den anderen Sparten

Hartfaserplatten sind mit 491.000 m3 Produktionsmenge der kleinste Plattentyp für den EPF. Hier verzeichnete man einen Mengenrückgang von 7,3 % gegenüber 2018 und eine unveränderte Produktionskapazität. Die bedeutendsten Produktionsländer sind Russland (44 %), Polen (10 %) und Bulgarien (7 %). Auch wenn die verkaufte Menge insgesamt abnahm, so beobachtete man aus dem Verpackungsbereich, dem DIY und der Möbelindustrie eine größere Nachfrage. Die wichtigsten Abnehmer von Hartfaserplatten sind die Verpackungsindustrie (26 %), der DIY (23 %), die Möbelhersteller (15 %), Bauindustrie (15 %) und andere (28 %).

Die von den EPF-Mitgliedern produzierte Menge an Weichfaserplatten reduzierte sich im Vorjahr um 8,6 % auf 4,7 Mio. m3. Polen konnte Deutschland als Hauptproduktionsland überholen. Pinnington nannte deutsche Kapazitätsschließungen als Gründe dafür.

Die Sperrholzproduktion der EPF-Mitglieder ging im Vorjahr um 7,8 % auf 2,9 Mio. m3 zurück. Sperrholz wurde 2019 vor allem in Finnland (37 %), im Baltikum (14 %), in Spanien (14 %) und Italien (10 %) hergestellt. Als wichtigste Abnehmer nannte Pinnington den Baubereich (10 %), die Möbelindustrie (30 %), den Transportbereich (13 %) und andere (17 %).