Liebherr

„Stationärer Bagger ist die beste Variante“

Ein Artikel von Martina Nöstler | 20.08.2020 - 07:38

Im niederösterreichischen Unterradlberg produziert Egger mit Hauptsitz in St. Johann in Tirol Spanplatten. Die gesamte Menge von rund 650.000 m3/J verlässt das Werk veredelt, sprich mit einer beschichteten Oberfläche. „Der Rohstoff für die Spanplattenherstellung stammt zu 98 % aus einem Umkreis von 100 km beziehungsweise fast ausschließlich aus Österreich“, erzählt Reinhard Grießler, Werksleiter Technik und Produktion in Unterradlberg. Die benötigte Menge teilt sich zu jeweils etwa einem Drittel in Sägespäne, Recyclingholz sowie Wald- und Rundholz auf. Ein Großteil des Rundholzes betrifft Nadelholz, aber auch weiche Laubhölzer, wie Pappel, kann Egger den Rohspanplatten beigeben.

Die Liebherr-Elektromaschine bringt für uns viele Vorteile, wie geringe Betriebskosten und wenig Wartungsaufwand.


Reinhard Grießler, Werksleiter Technik und Produktion bei Egger in Unterradlberg

Anlagen effizient beschicken

Den Standort Unterradlberg gründete Egger 1970, zur Jahrtausendwende wurde das Werk komplett neu gebaut. Seit damals setzt man bei der Beschickung des Langholzzerspaners auf einen stationären Bagger – und auf Liebherr. „Mit Liebherr arbeiten wir mittlerweile seit 36 Jahren zusammen“, erläutert Michael Fallmann, Fuhrparkleiter in Unterradlberg. Aufgrund der bisherigen guten Erfahrungen kam bei der Investition in einen neuen Bagger erneut Liebherr zum Zug.

„Das Gerät ist rund um die Uhr im Einsatz – da wird der Technik einiges abverlangt. Der letzte Liebherr-Bagger hatte rund 30.000 Betriebsstunden geleistet. Nach etwa fünf Jahren war es dann an der Zeit, in einen neuen zu investieren“, ergänzt Thomas Pöll, Leitung Instandhaltung Unterradlberg. Natürlich haben alle Projektbeteiligten den Umstieg auf eine mobile Version an dieser Stelle diskutiert. „Aufgrund der Sicherheit und der guten Sicht des Bedieners auf die Rundholzzuführung fiel letztlich wieder die Wahl auf eine stationäre Maschine von Liebherr. Für uns ist diese die beste Wahl“, erklärt Grießler. Konkret ist nun seit Januar ein Elektrobagger des Typs LH 26 EP im Einsatz.

„Normalerweise kann der Tausch eines stationären Baggers innerhalb von drei Tagen erfolgen“, berichtet Liebherr-Verkaufsrepräsentant Herbert Kreillechner. Nach 30 Jahren war es dieses Mal aber notwendig, auch den Betonsockel zu erneuern. Darum dauerte der Tausch inklusive aller baulichen Maßnahmen zwei Monate. Die gesamte Investitionssumme beziffert man bei Egger mit etwa 550.000 €.

Bis 13 m Reichweite

Der LH 26 EP bei Egger hat eine Antriebsleistung von 110 kW. Der Elektrobagger bringt etwa 20 t auf die Waage. Ausgestattet ist die Maschine mit einem geraden Monoausleger mit 7,1 m sowie einem abgewinkelten Stiel mit 5,5 m Länge. Die maximale Reichweite mit angebauter Holzzange beziffert Liebherr mit 13 m. „Bei einer Reichweite von 12 m beträgt die Hubkraft des LH 26 EP rund 3 t“, erklärt Kreillechner.

Die Liebherr-Maschine steht auf einem neu errichteten, 4 m hohen Betonsockel, um dem Fahrer eine perfekte Sicht auf das Rundholz und die Zuführung zu gewährleisten. Die Maschine selbst ist um 360° drehbar. Die zwischen dem Betonturm und der Maschine eingebaute, elastische Lagerung reduziert die auftretenden dynamischen Kräfte und erhöht dadurch die Lebensdauer von Maschine und Betonsäule.

Den LH 26 EP bei Egger ergänzt eine 0,5 m2-Holzzange des Typs GM 10B. „Die Greifergröße ist auf die schmale Transportrinne abgestimmt. Mit dieser Zange kann der Bediener die Stämme perfekt auf der Zuführung ablegen“, erklärt Grießler. Der Fahrer muss übrigens je nach Rezeptur für die Spanplatte abwechselnd Nadel- und Laubholz auflegen.

Elektroausführung bringt‘s

Für Instandhaltungsleiter Pöll hat der LH 26 EP zwei weitere wesentliche Vorteile: „Zum einen ist er wartungsarm und zum anderen ist die Elektromaschine für uns hinsichtlich der Betriebskosten deutlich günstiger, da wir mit dem Biomasseheizkraftwerk selbst Strom produzieren. Bei einem Bagger mit herkömmlichem Motor würden wir je nach Einsatz zwischen 15 und 20 l Diesel pro Stunde benötigen.“ Damit relativieren sich die höheren Anschaffungskosten. Da Egger seit Langem mit Liebherr arbeitet, haben sich die Fahrer – insgesamt 16 – rasch an die neue Maschine gewöhnt. „Unsere Mitarbeiter erreichten bereits nach wenigen Tagen wieder die volle Leistung mit dem neuen LH 26 EP“, sagt Grießler und ist zufrieden.

Großes Augenmerk legt man bei Egger auch auf die Sicherheit der Fahrer: Liebherr liefert mit dem LH 26 EP sämtliche Sicherheitseinrichtungen. Dazu zählen etwa die vergitterte Frontscheibe oder eine Feuerlöschanlage. Die Kabine ist mit zahlreichen Annehmlichkeiten für die Fahrer ausgestattet – von der Klimaanlage über die Sitzheizung bis zur praktikablen Joysticklenkung.

Nicht nur bei der Beschickung des Langholzzerspaners setzt man bei Egger in Unterradlberg auf Liebherr. Auch zwei Mobilbagger – ein A924 C sowie ein LH 35 – bringen das Rundholz vom Lagerplatz zum neuen LH 26 EP.