Eugen Decker

KVH ohne Kompromisse

Ein Artikel von Günther Jauk | 28.12.2020 - 08:40
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H.I.T.-Anlagenplaner Tobias Bock und Eugen Decker-Geschäftsführerin Brigitte Decker-Wilbert, gemeinsam mit Matthias Kerler von H.I.T. sowie Martin Geller und Alexander Braun von Eugen Decker (v. li.) © H.I.T.

Die Rahmenbedingungen waren klar definiert: eine 2000 m2 große, bestehende Halle, in der man künftig KVH mit bis zu 14 m Länge herstellen möchte. Neben dem Hauptaugenmerk auf Stangenware soll die Anlage auch Listenware problemlos fertigen können. „Das war keineswegs einfach, aber H.I.T. hatte wieder einmal die passende Lösung für uns“, berichtet Geschäftsführerin Brigitte Decker-Wilbert. Bereits seit 25 Jahren arbeitet man immer wieder erfolgreich mit dem bayerischen Maschinenbauunternehmen zusammen. Als erstes gemeinsames Projekt realisierte man damals die erste Produktionslinie von KVH und Duo-Balken in Rheinland-Pfalz.

Trotz der beschränkten Platzverhältnisse mussten wir dank der findigen Lösungen von H.I.T. keine Kompromisse eingehen.


Brigitte Decker-Wilbert, Geschäftsführerin Eugen Decker

Bei der jüngsten Installation von H.I.T. handelt es sich um eine Ersatzinvestition für eine in die Jahre gekommene KVH-Linie. Neben dem Anlagenlayout, der gesamten Mechanisierung und Automatisierung lieferte der Hauptausrüster auch die SPS-Steuerung sowie eine Kommissionierkappsäge. Nachdem Eugen Decker die Halle in der ersten Jahreshälfte 2019 geräumt und renoviert hatte, startete man im August mit der Installation der neuen Anlagen. Die Inbetriebnahmephase erfolgte von Dezember bis Februar. „Wir sind zum Glück gerade noch vor der ersten Coronawelle fertig geworden, seither läuft das Werk ohne Probleme“, erzählt Decker-Wilbert.

Rascher Dimensionswechsel

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Das patentierte Sortierrad ermöglicht eine rasche Beurteilung und Qualitätseingabe für den Bediener © Günther Jauk

Die Vereinzelung der Rohwarenpakete übernimmt ein Vakuumheber, wobei die Stapellatten automatisch abgebürstet und dem Stapelbehälter zugeführt werden. Über Quer- und Längsförderer gelangt die Rohware durch einen Golden Eye-Scanner von Microtec weiter zu einem patentierten Sortierrad für manuelle Nachsortierung. „Mithilfe dieses Rades kann ein Mitarbeiter – während sich die Lamellen vor ihm drehen – rasch eine Beurteilung und Qualitätseingabe vornehmen. Mit einer herkömmlichen Anzeichenstation hätten wir die geforderte Leistung nicht erreicht“, erläutert Tobias Bock, der seitens H.I.T. für das Projekt verantwortlich zeichnet. Nach der Qualitätsbeurteilung entfernt eine Kappsäge von Weinig Dimter die Fehlstellen, woraufhin eine Keilzinkenanlage von Weinig Grecon die Lamellen verbindet.

Nebensortimente und Elemente, die beispielsweise zu feucht sind, werden automatisch rückgeführt und mithilfe desselben Vakuumhebers, der eingangs die Rohware vereinzelt, gestapelt. „Mit diesem System ist keine zusätzliche Stapelung nötig, wodurch ein Dimensionswechsel faktisch ohne Zeitverlust möglich ist“, erläutert Bock und Decker-Wilbert ergänzt, dass diese rasche Umstellung auch durch das Leitrechnersystem von Alfha ermöglicht wurde.

Präzise kappen

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Die Kappsäge KPS 650 zeichnet sich durch Präzision und Leistung aus © Günther Jauk

Nach der Keilzinkenanlage gelangen die Lamellen zur Aushärtung des Klebstoffs in ein Etagenlager, von wo aus es weiter zur einem Finishhobel von Rex geht. Dieser sorgt für die finale Oberfläche und trennt die Hölzer bei Bedarf auch auf. Im Anschluss fördert H.I.T. das KVH in einen Puffer vor der Kommissionierkappsäge des Typs KPS 650. Diese kappt je nach Bedarf Einzelstangen oder bis zu 650 mm breite Lagen, wodurch sich die Durchsatzleistung deutlich erhöht. Dabei werden die Lagen mithilfe einer Spannzange millimetergenau platziert und von der Säge im Durchlauf gekappt. „Somit können wir eine schnelle und präzise Arbeitsweise ab 2,5 m Lamellenlänge gewährleisten“, erläutert Bock. Im Anschluss wird die Ware entweder einer Stapelmaschine zugeführt oder es werden daraus mithilfe eines handgeführten Vakuumkrans Kommissionierpakete gebildet. „Da wir mit dieser Anlage hauptsächlich Stangenware machen, haben wir uns bei der Kommissionierung für eine Sparlösung entschieden, mit der wir aber dennoch problemlos kleinere Mengen an Listenware herstellen können“, beleuchtet Decker-Wilbert die Maschinenauswahl.

Keine Kompromisse

Die Anlagenleistung liegt laut Bock bei rund 150 m3 pro Schicht, wobei diese allerdings stark von den hergestellten Querschnitten abhängt. Decker-Wilbert ist mit der von H.I.T. erbrachten Leistung wieder einmal zufrieden: „In enger Kooperation, speziell mit H.I.T.-Geschäftsführer Franz Anton und Tobias Bock, haben wir ein passendes Anlagenkonzept gefunden. Trotz der beschränkten Platzverhältnisse mussten wir dank der findigen Lösungen von H.I.T. dabei keine Kompromisse eingehen.“