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Mit X-fix können BSP-Deckenelemente kraft- und formschlüssig verbunden werden. Die Verbinderhälften werden durch einfaches Einschlagen verkeilt. 10.000 Stück X-fix, 4.500 m3 Brettsperrholz mit 22.000 m2 Fläche wurden beim Projekt Krokodil in Winterthur verbaut © Implenia

Hasslacher

Neues vom Brettsperrholz

Ein Artikel von Robert Kittel | 10.12.2020 - 16:00

Die Zusammenarbeit mit dem „Österreichischen Institut für Bautechnik“ funktioniere wirklich hervorragend, freut sich der Leiter für Forschung & Entwicklung, Georg Jeitler, über die neue Zulassung für X-fix. „Durch den Abbund ist der Abstand der X-fix C Elemente schon automatisch vorgegeben. Mit unseren beiden neuen Abbundanlagen im Mölltal ist eine noch präzisere Vorfertigung, welche für diese Verbindung auch notwendig ist, effizient möglich“, meint Betriebsleiter Andreas Weichsler dazu. 

Die patentierten, keilförmigen Schwalbenschwanzhälften können rasch und einfach durch Einschlagen verbaut werden – es entsteht eine form- und kraftschlüssige Verbindung. Zum bewährten X-fix Cm mit 90 mm Länge kam jetzt ein kompakter X-fix Cs (=small) mit 45 mm dazu. „Trotz seiner geringen Länge von lediglich 45 mm kann dieser Verbinder eine charakteristische Schub- bzw. Zugkraft von 14 kN übertragen – und das bei einem ausgesprochen hohen Verschiebungsmodul Kser von 20 kN/mm“, erläutert Entwicklungsleiter Jeitler die Vorzüge. Um diese hohen mechanischen Eigenschaften ebenfalls mit einer Zulassung zu versehen, waren mechanisch-statische Prüfungen und eine Erweiterung der „European Technical Approval“ ETA-018/0254 erforderlich. Im Zuge dessen konnte dieses wichtige Dokument aktualisiert und zudem vereinfacht werden.

Aktualisierte ETA auch für Magdeburg

Und weil man schon dabei war, wurde die ETA-12/0281 auch gleich für die Produkte am Standort Magdeburg aktualisiert. Die neue Kallesøe-Combi-Press-Hochfrequenzpresse dort kann jetzt nämlich sowohl Brettsperrholz als auch Brettschichtholz auftragsbezogen produzieren. 

Künftig sollen rund 25.000 m3 Brettsperrholz in Standardbreiten von 1,25 m und Längen von bis zu 24 m (ohne Universalkeilzinkenverbindung) produziert und abgebunden werden. 

Neue Festigkeitsklasse für Hasslacher-BSP

Die eben erwähnte ETA-12/0281 wird auch eine hochwertige Festigkeitsklasse für Hasslacher-BSP-Elemente enthalten. Die dafür notwendigen mechanischen Untersuchungen wurden an der Technischen Universität Graz am Lignum Test Center durchgeführt. Die Decklagen des hybriden Plattenaufbaues bestehen aus maschinell festigkeitssortierten Lamellen der Festigkeitsklasse T26 und sollen höchste mechanische Eigenschaften des Brettsperrholzes ermöglichen. 

Diese könnten mit Brettschichtholz GL32 durchaus verglichen werden, heißt es dazu von Hasslacher. Die charakteristische Biegefestigkeit betrage 36 N/mm2, der mittlere E-Modul 14.700 N/mm2. Die Vorteile sollen geringere Volumen und Kosten sein. Die Volumenreduktion bedeute auch eine ressourcenschonendere Bauweise.

Ressourcenschonende Rippenplattenelemente

Ende Juni ging auch am Standort Hermagor eine Neuinvestition in Betrieb: Die neue Presse für Brettschichtholz-Verbundbauteile (Blockverklebungen) kann mit ihrer Breite von 2,50 m und einer Höhe von 1,20 m sowie einer Bearbeitungslänge von 18 m (mit Erweiterungsoption) jetzt auch Rippenplattenelemente produzieren. Mit einem fugenfüllenden, transparenten und hochtemperaturbeständigen Klebstoff, welcher auch den oftmals geforderten Sichtansprüchen genügt, können aus miteinander verklebten Brettschichtholz-Stäben und Brettsperrholz-Platten die Rippenplatten gefertigt werden. Ab Spannweiten von 7 m stellen sie durch ihre hohe Tragfähigkeit und Steifigkeit eine kostengünstige Alternative zu Flachdecken aus Brettsperrholz oder Brettschichtholz dar – mit deutlicher Volumenreduktion. Man sei mit der neuen Presse in Hermagor von der bisher eher „handwerklichen“ Schraubpressverklebung nahtlos zur effizienten industriellen Produktion übergegangen, ist Jeitler stolz. 

Komplettanbieter für den modernen Holzbau

Die Hasslacher Gruppe liefert weltweit eine breite Produktvielfalt für den Holzbau, die von Brettschichtholz, Brettsperrholz, Konstruktionsvollholz bis hin zu Sonderbauteilen reicht. Das 1901 gegründete Familienunternehmen beschäftigt mehr als 1700 Mitarbeiter an acht Produktionsstandorten in Österreich, Deutschland, Slowenien und Russland.