VEH

Kontrollierte Qualität bei Hobelware im Außenbereich

Ein Artikel von Martina Nöstler (für holzkurier.com bearbeitet) | 01.07.2021 - 12:56
VEH_Fassaden.jpg

© VEH

Jedes Gebäude erhält durch seine Fassade ein individuelles Erscheinungsbild, zum Beispiel mit Massivholzprodukten (Brettern, Latten, Leisten). Holz als Gebäudehülle steht für Vielfalt, Dauerhaftigkeit und Ökologie. Der Verband der Europäischen Hobelindustrie (VEH) hat in enger Zusammenarbeit mit der Holzforschung Austria (HFA) und auf Basis mehrerer Forschungsprojekte zu diesem Thema eine aktualisierte Auflage seines kompakten Nachschlagewerks „VEH Holzfassaden“ – zunächst als E-Paper – veröffentlicht. Dieses fasst die Planung und Ausführung langlebiger Holzfassaden kompakt zusammen. Die Broschüre richtet sich an Architekten, Planende sowie Ausführende und wird bei der Gestaltung und Umsetzung von langlebigen Holzfassaden eine hilfreiche Unterstützung sein.

Jede Fassade ist Einflüssen von außen ungeschützt ausgesetzt. Um die Lebensdauer einer Fassade gewährleisten zu können, ist es grundsätzlich erforderlich, eine hohe Holzfeuchtigkeit über einen längeren Zeitraum sowie starke Holzfeuchteschwankungen zu vermeiden. Beschichtungen können Feuchteschwankungen reduzieren, konstruktive Fehler jedoch nicht kompensieren.

Grundregeln für Holzfassaden

  • Dachüberstand vorsehen, wenn technisch und gestalterisch möglich
  • Wasserableitung von und aus der Konstruktion zur Vermeidung von stehendem Wasser und von Sacklöchern
  • Ausbildung von Fugen (≥10 mm) bei Anschlussstellen (zum Beispiel vertikalen Längsstößen), besondere Berücksichtigung der Hirnholzbereiche, da hier die Wasseraufnahme etwa zehnmal größer ist als beim Längsholz
  • Abschrägungen und Hinterschneidungen von rund 15° für einen raschen und definierten Wasserablauf
  • Entwässerungsmöglichkeit für hinter die Fassade eingedrungenes Wasser
  • Bei unvermeidbarer, besonders starker Belastung sind leicht austauschbare Verschleißteile vorzusehen (zum Beispiel Fensterleibung, Sockelbereich).
  • Brettdimensionen: Breite ≤150 mm empfohlen (≤120 mm bei extrem witterungsbeanspruchten Fassaden und bei Profilbrettern aus Laubholz), Stärke ≥19 mm.
  • Bei filmbildenden Beschichtungen sind alle Kanten mit einem Radius von mindestens 2 mm zu runden und es ist eine regelmäßige Wartung sicherzustellen.

Interessierte können das kompakte Nachschlagewerk als E-Paper mit 78 Seiten bereits beim VEH bestellen. Eine gedruckte Fassung folgt.