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Christof Schnitzer und Kevin Garnitschnig (v. li.) sind mit dem Feuchtemesssystem von Döscher ausgesprochen zufrieden. Der Monitor zeigt die Temperatur und die Holzfeuchte des unten liegenden Brettes © Günther Jauk

Trapa

Feuchtemessung im Durchlauf

Ein Artikel von Günther Jauk | 25.03.2022 - 00:00

Qualität ist beim Parketthersteller Trapa das A und O. Das oberösterreichische Unternehmen mit einem Produktionsstandort in Kärnten ist auf hochwertige Böden, wie sie beispielsweise in Tophotels, Restaurants, Büros, Schulen, Kindergärten und im Privatbereich zum Einsatz kommen, spezialisiert. Neben Dielen-, Fischgrät- und Tafelböden fertigt das Unternehmen auch auf die Böden abgestimmte Treppen, Möbel und Innenverkleidungen. Dabei produziert Trapa ausschließlich auftragsbezogen und setzt in vielen Bereichen auf Handarbeit.

Für die Naturholzböden wird erstklassige französische Traubeneiche verarbeitet. Bevor die Schnittware in den hauseigenen Trockenkammern auf die gewünschte Holzfeuchte gebracht wird, lagert sie zum Abbau der inneren Spannungen ein Jahr überdacht an der Luft. Von dort geht es für die Holzblöcke in die Produktion, wo diese gehobelt und anschließend zu Decklamellen aufgetrennt werden.

Exaktes Ergebnis

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Der Ven Scan ermittelt im Durchlauf berührungslos die Holzfeuchte © Günther Jauk

Bis vor wenigen Monaten ermittelte Trapa den tatsächlichen Feuchtegehalt der Holzblöcke mithilfe von Stichproben und der Darr-Methode. „Das war aufwendig, brachte die Ergebnisse nur zeitverzögert und ließ zudem nur Urteile über gesamte Chargen und nicht über einzelne Holzblöcke zu“, erläutert Betriebsleiter Kevin Garnitschnig die Beweggründe, warum man sich auf die Suche nach einem neuen Feuchtemesssystem machte. Fündig wurde man schließlich bei Döscher Microwave Systems, Rellingen/DE.

Das auf Messsysteme für die Ermittlung von Feuchten, Dichten und Flächengewichten spezialisierte Unternehmen lieferte Trapa einen Ven Scan zur berührungslosen Feuchtemessung. Dabei durchdringt eine elektromagnetische Welle das Brett mittels einer Kombination aus Transmissions- und Resonanzverfahren. „Dabei tritt eine sehr intensive Wechselwirkung zwischen Feld und den Wassermolekülen im Holz auf, die zu einer sehr hohen Empfindlichkeit und Genauigkeit der Wassergehaltsmessung führt“, erläutert Warner Köster von Döscher die Technologie.

Vielseitig einsetzbar

Bei Trapa nutzt man den Ven Scan bereits seit mehreren Monaten als mobile Einheit. „So können wir das Gerät eingehend testen, an unterschiedlichen Orten in der Produktion einsetzen und die besten Positionen im Fertigungsprozess eruieren“, erläutert Produktionsleiter Christof Schnitzer die Vorgehensweise. Neben den exakten Messergebnissen schätzt Schnitzer auch die gute Zusammenarbeit mit Döscher: „Ein Techniker hat uns vor Ort eingeschult und gemeinsam mit uns die Anlage kalibriert.“

Im nächsten Schritt plant Trapa, den Ven Scan unmittelbar vor der Hobelanlage fix in den Produktionsprozess zu integrieren. „Bei den noch ungehobelten Holzblöcken für die Decklamellen können wir den größten Einfluss auf die Qualität nehmen und zu feuchte Bretter noch vor dem Hobeln ausschleusen und nachtrocknen“, informiert Garnitschnig über die weitere Vorgehensweise.

Mittel- bis langfristig möchte Trapa Döscher-Feuchtemesssysteme dann auch an anderen Stellen in der Produktion integrieren. „In der Testphase hat sich gezeigt, dass der Ven Scan ebenso anderweitig gut einsetzbar ist. Bei künftigen Reinvestitionen werden wir das mit Sicherheit berücksichtigen“, sind sich Schnitzer und Garnitschnig einig.