Lignopan nutzte die Gunst der Stunde und investierte 2021 kräftig in den Ausbau und die Modernisierung des Standorts. Neben zahlreichen Anlagenkomponenten wurde auch der Fuhrpark der Stapler nahezu komplett getauscht. Zur Ausweitung der Geschäfte vergrößerte man zudem den Lagerplatz deutlich und errichtete eine weitere Zelthalle als Trockenlager. „Wir konnten 2021 ehrgeizige Ziele erreichen und mit einem Monatsausstoß von 20.000 m3 sogar einen neuen Rekord in der Unternehmensgeschichte aufstellen“, berichtet Vertriebsleiter Axel Quaiser nicht ohne Stolz und ergänzt, dass auch die Sparte „Sonderprodukte“ einen starken Aufschwung erlebte und man bereits jetzt bis Mitte 2022 ausgelastet sei.
Für das laufende Jahr plant Lignopan weitere Investitionen zur Erweiterung der Kapazität und Verbesserung der Materialausbeute im KVH-Werk.
Balance von Qualität und Quantität
„Aus der teils extremen Marktsituation im 2. Halbjahr 2021 haben wir unsere Lehren gezogen und alle Bereiche – vom Schnittholzeinkauf bis zur Personal- und Schichtplanung – noch flexibler aufgestellt“, erläutert Quaiser. Das Ziel dabei sei nicht, eine Maximalmenge um jeden Preis anzustreben und dann unbezahlbares Schnittholz einsetzen zu müssen, sondern die bestmögliche Balance von Qualität und Quantität in den Vordergrund zu stellen.
Um das zu erreichen, weitete Lignopan seinen Lieferantenpool weiter aus und kann somit seine Rohware künftig noch produktspezifischer und zielgerichteter einkaufen.
Um die Risiken der jüngsten Vergangenheit besser zu streuen und abfedern zu können, sieht der KVH-Hersteller die Zukunft unter anderem auch in einer Diversifikation der Produkte, der Wertschöpfungstiefe und Kundenstruktur sowie der Absatzmärkte. Kontinuierliche, wenn auch manchmal nur kleine, dafür umso häufigere Schritte der Weiterentwicklung werden als Schlüssel zum dauerhaften Erfolg gesehen.
Als Beispiel nennt Quaiser den Einsatz weiterer Holzarten: „Zusätzlich zur Brot-und-Butter-Holzart Fichte und zur Kiefer, die wir bereits seit Längerem ergänzend anbieten, forcieren wir jetzt insbesondere den Einsatz der Lärche für hochwertige Anwendungen. Flächig verleimt, erschließen sich damit zahlreiche Anwendungen, die neben der Dauerhaftigkeit vor allem die rotbraune Optik in den Vordergrund stellen.“
Flächenverklebung forcieren
Der wachsende Bedarf an flächig verleimten Produkten in Form von Balkenschichtholz, Duobalken, Triobalken oder Brettschichtholz stellt einen generellen Trend dar, auf den auch Lignopan ein besonderes Augenmerk geworfen hat. Um eine schnellstmögliche Verfügbarkeit abzusichern, hat man unter anderem ein großvolumiges Lager an Standardquerschnitten von flächig verleimtem Ständerholz für den Export aufgebaut.
Ebenso ist ein klarer Trend zu schlanken, hohen Querschnitten zu erkennen, der mit Vollholzprodukten oftmals nicht zu bedienen wäre.
„Folgerichtig ist die Flächenverleimung einer unserer künftigen Investitionsschwerpunkte, da anlagentechnische Kapazitätsgrenzen in der vorangegangenen Hauptsaison oftmals erreicht wurden und diese künftig kein limitierender Faktor mehr sein sollen“, blickt Quaiser abschließend in die Zukunft.