Beutenwelt

Hochfrequenzpresse für Bienen

Ein Artikel von Martina Nöstler | 05.05.2022 - 10:01

Die Imkerei und die Bienen sind die Leidenschaften von Peter Marktl und seinem Sohn, Hans-Jörg Marktl. Aufgrund der jahrelangen Erfahrung weiß Peter Marktl, worauf es bei den Beuten, also den Bienenstöcken ankommt. 2015 haben die beiden begonnen, unter dem Namen Beutenwelt in Himmelberg in Kärnten die ersten Beuten zu erzeugen. Aufgrund der steigenden Nachfrage ist man mit der Produktion in eine größere Halle nach Feldkirchen übersiedelt. „Wir stellen mittlerweile jährlich etwa 12.000 Beuten als Bausätze her“, informiert Hans-Jörg Marktl und führt weiter aus: „Bisher haben wir für die Beutenproduktion einschichtige Massivholzplatten aus Fichte zugekauft. Wir wollten die Qualität aber selbst in der Hand haben – immerhin stehen die Bienenstöcke immer draußen und sind Wind und Wetter ausgesetzt. Außerdem sind die Preise für die Platten in die Höhe geschossen. Darum haben wir uns entschlossen, die Platten selbst herzustellen.“

Auf die Erfahrung des Ausrüsters gesetzt

Peter und Hans-Jörg Marktl wollten bezüglich der Plattenpresse einen verlässlichen Partner. Aus diesem Grund hat man sich für die ProfiPress L II 2500 HF von Weinig Dimter, Illertissen/DE, entschieden. „Wir hatten bisher keine Erfahrung in der Plattenherstellung und setzten darum auf den Input von Weinig Dimter“, erläutert Hans-Jörg Marktl.

Von diversen Sägewerken aus der Umgebung wird getrocknetes Schnittholz zugekauft. Zunächst verpasst die Hobelmaschine des Typs Powermat 500 von Weinig den Hölzern eine saubere Oberfläche und hobelt sie auf die geforderte Dimension. Danach legt der Mitarbeiter die Lamellen auf die Zuführung zur Leimstation. „Dies geschieht derzeit händisch. Hier werden wir aber noch eine entsprechende Mechanisierung, sprich eine Verkettung mit der Hobelmaschine liefern“, führt Weinig-Repräsentant Christian Marn aus. Die Werkstücke durchlaufen das Auftragssystem für den Klebstoff. Hierbei setzt Marktl auf eine wasserfestes, zweikomponentiges EPI-System von Jowat. Klebstoff und Härter werden vorab gemischt und in einen Tank gefüllt. „Wir haben die Leimangabe GS 150 speziell für dieses Projekt entwickelt“, erklärt Florian Tröbersberger, Regionalverkaufsmanager Verleimpressen bei Weinig Dimter. „Die herkömmlichen Varianten wären zu teuer gewesen. Mit unserem Walzenauftragssystem, das sich sehr leicht reinigen lässt, haben wir eine elegante, kleine Lösung gefunden.“

Nach der Leimangabe werden zunächst automatisch – entsprechend den Vorgaben – die Platten gebildet und diese dann in die ProfiPress L II 2500 HF transportiert. Aufgrund der Hochfrequenztechnik dauert ein Presszyklus etwa zwei Minuten. Während der Presszeit werden bereits die nächsten Platten gebildet. Die maximale Plattengröße beträgt 1,3 mal 2,5 m. Der Mitarbeiter gibt das Plattenmaß in das Bediengerät der Presse ein. Je nach Lamellenbreite wird die nächstgrößere Platte hergestellt. „Die Presse lässt sich komfortabel von einem Mitarbeiter bedienen. Ihm bleibt zudem noch Zeit für Nebentätigkeiten“, bekräftigt Tröbersberger und meint weiter: „Die ProfiPress L II 2500 HF ist vor allem bei oft wechselnden Plattengrößen aufgrund der kurzen Rüstzeiten wirtschaftlich. Das massive Druckbett sorgt für einen geringen Höhenversatz und eine ebene Oberfläche. Dadurch erhöht sich die Ausbeute und es sind weniger Nacharbeiten erforderlich.“ Die fertigen Platten gehen im Anschluss an den Hauptsitz nach Himmelberg, wo die Endfertigung der Beuten stattfindet.

Die neue Presse ist seit eineinhalb Jahren bei Beutenwelt in Betrieb. Rückblickend war es für Hans-Jörg Marktl die richtige Entscheidung: „Weinig bietet einen guten Service. Und wir sind mit der Presstechnik und der Beratung sehr zufrieden.“