SCHULTE VERPACKUNGS-SYSTEME

Wenn aus Brettern und Nägeln ...

Ein Artikel von Raphael Kerschbaumer | 26.09.2022 - 08:14

„In unserer über 100-jährigen Geschichte haben wir uns zu einem Unternehmen entwickelt, das jährlich mehr als 40.000 m³ Holz zu hochwertigen Industrieverpackungen für die unterschiedlichsten Einsatzgebiete verarbeitet“, berichtet Engelbert Schulte, der das Unternehmen bereits in dritter Generation leitet.

Anders als bei klassischen Palettenherstellern wird bei Schulte nur trockenes Holz verarbeitet. Rund 85 % werden bereits im trockenen Zustand eingekauft. Der Rest wird mittels eigener Trockenkammern auf die gewünschte Restfeuchte gebracht.

Auch die Sortimente gehen über die klassischen Palettenbretter hinaus und umfassen neben fallenden auch fixe Breiten bis 200 mm sowie vor allem lange Dimensionen. Als Spezialist für Langgut- und Spezialverpackungen hat Schulte immer Längen von über 5 bis 14 m auf Lager.

Zu den Kunden gehören, geografisch bedingt, die Maschinenbau- und Metallbranche, aber auch die Zulieferer für die Automobilindustrie oder andere Gewerke. „Wir sind mittlerweile so vielseitig aufgestellt, dass es unmöglich wäre, unsere Kunden einer einzelnen Branche zuzuordnen. Wir arbeiten jedoch sowohl im Ein- als auch Verkauf fast ausschließlich mit deutschen Partnern zusammen“, erklärt Schulte weiter.

Unsere Produkte sind nicht billig, sondern kostenoptimal


Engelbert Schulte, Geschäftsführer bei Schulte Verpackungs-Systeme

Optimierte Abläufe

Bereits 2011 bezog das Unternehmen seinen neuen Standort in Hemer-Deilinghofen. Seither wurde laufend in die Produktions- und Lagerinfrastruktur investiert. „Rund ein Viertel unseres 70.000 m² großen Grundstücks dient der Produktion unserer vielfältigen Produkte. Der Rest besteht aus Lagerfläche, um just in time die Wünsche unserer Kunden erfüllen zu können“, informiert der Geschäftsführer. Viele Kunden werden von Schulte in regelmäßigen Abständen konstant beliefert. „Wir haben langjährige Partner, die oft sogar täglich Ware von uns erhalten. Fristgerecht die richtige Verpackung an den richtigen Ort zu bringen, zeichnet uns als Unternehmen aus“, hebt Schulte eine Besonderheit seines Unternehmens hervor.

Das Bestreben, Abläufe und Prozesse effizient zu gestalten und laufend zu optimieren, spiegelt sich bei Schulte auch in der Produktion wider. Der vorgelagerte Zuschnitt beliefert drei parallel laufende Fertigungslinien. So können nebeneinander Paletten, Kisten oder Sonderverpackungen ab Losgröße 1 bedarfsgerecht gefertigt werden. Die Produktion wird dabei zunehmend angepasst und modernisiert, sodass neben komplexen Automatisierungslösungen auch mehrere Roboter in den Hallen zu finden sind. „Unsere neue Palettenlinie produziert bis zu sechs Paletten pro Minute. Fast unglaublich, wenn ich mich daran erinnere, wie eine solche Produktion noch vor 20 Jahren aussah“, schildert Schulte und fährt fort: „Aus dieser modernen Fabrik resultieren unsere 1A-Qualität und eine absolut rationelle Produktion mit minimalen Lieferzeiten.“

Kompletter Dienstleister

Die gesamte der Produktion vor- und nachgelagerte Logistik rückt bei Schulte stetig weiter in den Fokus. Viele Kunden, beispielsweise aus der Maschinenbauindustrie, benötigen ihre Verpackungen bedarfsgerecht zur richtigen Zeit. „Gerade bei großen und sperrigen Teilen kann niemand mit großen Lagerbeständen umgehen, weil der ganze Platz für die eigenen Maschinenparks und Anlagen benötigt wird“, weiß der Geschäftsführer. Zahlreiche Halbzeughersteller liefern aus diesem Grund ihre Produkte nach Hemer, wo sie verpackt und zwischengelagert werden, ehe sie in die Produktionsprozesse der nachgelagerten Industrie eingetaktet werden. Möglich wird dieser umfassende Service durch eine eigens für diesen Zweck gebaute Logistikhalle, die vor rund sieben Jahren am Unternehmensstandort errichtet wurde. „Von Container- über Lkw-Ladungen verpacken wir in Hemer bis zu 32 t schwere Erzeugnisse und schicken diese termingerecht zum Empfänger“, informiert Patrick Oelmann, bei Schulte verantwortlich für den Schnittholzeinkauf.

Mehrweg-Holzverpackung

Verpackungen aus dem Hause Schulte sind zunehmend mit mehr als nur einem One-Way-Ticket ausgestattet. Nachdem die Ware beim Endkunden ausgepackt wurde, wird das Leergut wieder zurück nach Hemer geliefert, wo es die Mitarbeiter reparieren und für den erneuten Einsatz vorbereiten.

„In Zeiten stetig knapper und teurer werdender Rohstoffe steigt auch laufend die Nachfrage nach Mehrwegsystemen bei Holzverpackungen. Über das Packmittel-Pooling schaffen wir mit unseren Kisten bis zu 50 Umläufe. Das ‚echte Recycling‘, das heißt die Wiederverwendung der Holzpackmittel, schafft nicht nur enorme Kostenvorteile für unsere Kunden, sondern trägt auch dazu bei, die Nachhaltigkeit weiter voran zu treiben. Zudem beweist es, dass Holz als Mehrwegverpackung sehr gut funktionieren kann“, informiert Schulte.

Inmitten turbulenter Zeiten

„Durch unsere kompetenten Mitarbeiter und unsere Strukturen konnten wir die Achterbahnfahrt der vergangenen beiden Jahre relativ gut überstehen. Die sich überschlagenden Preise stellen eine große Herausforderung für uns dar. Wir konnten unsere Kunden aber trotzdem jederzeit weiterbeliefern“, blickt Schulte auf die Ereignisse der jüngeren Vergangenheit zurück. „Unsere partnerschaftlichen und langjährigen Beziehungen zu unseren Lieferanten haben sich hierbei bewährt. Diese werden in turbulenten Zeiten wie diesen umso mehr wertgeschätzt“, schließt Schulte.