Lignatur

Belohnte Pionierleistung

Ein Artikel von Günther Jauk | 06.10.2023 - 11:50
Pflichtenheft_Austausch_HF-Presse_V2_2_4c_59.jpg

Seit 27 Jahren arbeitet diese Presse für Lignatur – jetzt wird sie gegen ein neues Modell getauscht © Kallesoe

Beim Kauf der ersten Kallesoe-Presse 1996 steckte die Hochfrequenz-Pressentechnologie ebenso in den Kinderschuhen wie Lignatur. Das Schweizer Unternehmen hat seinen Ursprung bei der Blumer AG, ist seit 1997 eigenständig und zählt heute zu den führenden Anbietern von Hohlkastenelementen.

Lignatur-Flächenelemente kommen in erster Linie bei mehrgeschossigen Wohnungs-, Büro- oder Schulbauten zum Einsatz. Sie werden zudem gerne in Sporthallen oder bei Aufstockungen eingesetzt. Die Deckbreite beträgt 1 m, die maximale Länge 16 m, wobei Überlängen nach Absprache möglich sind. Je nach Anforderung können die Elementhöhen zwischen 90 und 360 mm frei gewählt werden. Für die Verlegung von Hand bieten die Schweizer Kastenelemente mit 200 mm Deckbreite, die mögliche Elementhöhe liegt zwischen 120 und 320 mm.

Gemeinsame Entwicklungsarbeit

Pflichtenheft_Austausch_HF-Presse_V2_4c_76.jpg

Hohlkastenelemente sind die Hauptprodukte von Lignatur © Kallesoe

Seit 1996 verpresst Lignatur diese Elemente mit einer Hochfrequenzpresse von Kallesoe. „Wir konnten davor schon Erfahrungen mit der Hochfrequenztechnologie sammeln und haben dabei viel Lehrgeld bezahlt. Gemeinsam mit Kallesoe entwickelten wir darauf aufbauend ein vollautomatisches System. Die eigentliche HF-Einheit stammte damals allerdings noch von einem Schweizer Unternehmen“, erinnert sich Ruedi Jud, der federführend am Projekt beteiligt war und heute die Geschäftsführung bei Lignatur innehat. Es handelte sich um eine der ersten Hochfrequenzpressen, die Kallesoe je auslieferte.

„Wir waren positiv überrascht, dass die Inbetriebnahme ausgesprochen rasch verlief und es kaum zu Komplikationen gekommen ist – und das, obwohl der mechanische Teil und der Generator erst vor Ort zusammengeführt wurden“, berichtet Jud. Den Grund für diesen reibungslosen Start sieht Mastermind Bruno Kallesøe nicht zuletzt in der akribischen Vorbereitung: „Damals wie heute führen wir am Stammsitz in Lem umfangreiche Funktionstests durch, was unseren Kunden von Anfang an Prozesssicherheit garantiert.“

Pressentausch im Sommer 2024

Nach 27 Jahren im täglichen Einsatz entschied sich Lignatur unlängst für einen Pressentausch. „Die Mechanik ist nach wie vor intakt, allerdings ist die Steuerung komplett veraltet und Ersatzteile sind nur noch schwer zu bekommen“, erläutert Jud, für den aufgrund der Platzverhältnisse und kurzen Presszeiten von Anfang nur eine Hochfrequenzlösung infrage kam. Geliefert wird die neue Presse abermals von Kallesoe.

„Die Dänen haben sich im Bereich der HF-Pressen für den Holzleimbau als federführender Hersteller etabliert“, begründet Jud die Entscheidung. Seit mehreren Jahren hat Kallesoe auch die HF-Technologie im eigenen Haus und somit den gesamten Produktionsprozess im Griff. Verglichen mit der bestehenden Presse verfügt die neue Anlage unter anderem über einen leistungsstärkeren Generator, eine komplett neu aufgesetzte Steuerung sowie ein verbessertes Kühlsystem. Gemeinsam arbeiten die beiden Unternehmen derzeit an der optimalen Konfiguration der bestellten Presse. Gegenüber der BSH-Produktion müsse man für die Hohlkastenfertigung einige Parameter anpassen, berichtet Jud, der davon ausgeht, dass die für Sommer 2024 anberaumte Inbetriebnahme ebenso reibungslos verläuft wie vor 27 Jahren.