BEST TISCHLER STÜCK

Ausgezeichnete Tischlerstücke

Ein Artikel von Birgit Fingerlos (für holzkurier.com bearbeitet) | 29.11.2023 - 10:00

Bei dem „Best Tischler Stück“-Wettbewerb haben Schüler der Landesberufsschule Kuchl, des Werkschulheims Felbertal, des Holztechnikums Kuchl, der HTL Hallein sowie Meisterprüfungsabsolventen der HTL Hallein und der HTBLA Hallstatt teilgenommen. Insgesamt 38 Projekte von erfolgreich abgeschlossenen Salzburger Gesellen-, Abschluss- und Meisterprüfungen wurden von 2022 bis 2023 eingereicht. 

Ein besonderer Abend

Am 14. November luden die Wettbewerbsinitiatoren zur Preisverleihung in die Panzerhalle Salzburg. „Die Wertschöpfungskette Forst und Holz zählt mit einem Bruttoinlandsprodukt von 1,6 Mrd. € zum zweitwichtigsten Wirtschaftsfaktor für das Bundesland Salzburg. Dabei spielt das Tischlerhandwerk mit rund 800 Unternehmen und 3000 Beschäftigten eine zentrale Rolle. Der heutige Abend steht im Zeichen der Jugend und des Holzhandwerks“, eröffnete proHolz Salzburg-Obmannstellvertreter Martin Schnell die Verleihung. Über 100 Teilnehmer verfolgten gespannt die Prämierung des „Best Tischler Stück 2023“. Eine fachkundige Jury hat in der Kategorie Gesellen zwei Auszeichnungen und zwei Anerkennungen vergeben, in der Kategorie Meister wurden eine Auszeichnung und ebenfalls zwei Anerkennungen verliehen. Die begehrte Trophäe aus Massivholz mit Steinsockel wurde vom Holztechnikum Kuchl im Zuge der Unternehmerwerkstätte gefertigt.

Juryvorsitzender Michael Ebner, Leiter Furniture & Interior Design, FH Salzburg, gab einen Überblick zum Prozedere der Jurorensitzung: „Die Jury hat die ehrenvolle Aufgabe, unter allen Einreichungen diejenigen auszuwählen, die am Ende ganz vorne stehen. Dieser Prozess ist von der Suche nach objektivierbaren Kriterien geprägt. Es sind Fragen nach der emotionalen Qualität, den funktionalen Überlegungen und den handwerklichen Qualitäten zu diskutieren.“ Die dreiköpfige Jury hat sich die Auswahl nicht leicht gemacht. Nach einer intensiven Begutachtung aller Projekte wurden in einem dreistufigen Verfahren von Nominierungen, über Anerkennungen bis hin zu Auszeichnungen die Plätze vergeben. 

Die besten Stücke

Die zwei ausgezeichneten Tischlerstücke der Kategorie Gesellen repräsentieren jeweils auf ihre eigene Art und Weise die Qualitäten des Tischlerhandwerks. Eine Auszeichnung bekam Katharina Grubinger von der Tischlerei Friedrich, Obertrum am See, für ihr Gesellenstück „Schreibtisch Althokiti“. „Das auf den ersten Blick Widersprüchliche findet in diesem Möbelunikat zueinander. Gebürstete Altholzoberflächen treffen auf perfekt verzinkte Korpusse mit vielen Funktionen“, erklärte die Jury. Die zweite Auszeichnung richtete sich an Ruben Abu Zahra vom Werkschulheim Felbertal für sein Gesellenstück ­Sideboard. „Das Solitärmöbel besticht mit seiner interessanten Oberfläche, welche den gesamten Korpus mit einer CNC-gefrästen, schwarz lackierten Struktur scheinbar nahtlos umhüllt. Ein vergoldetes Fußgestell stützt das Volumen selbstbewusst ab und vermittelt stillen Luxus“, begründete die Jury die Auszeichnung. 

Die Auszeichnung in der Kategorie Meister ging an Tischlermeister Tobias Steinberger von der Tischlerei Wallinger, St. Koloman, für das Meisterstück Sideboard. „Auf den ersten Blick durch den symmetrischen Aufbau und klassische Proportion vertraut, deuten die geknickten Fronten und Seiten auf eine Sideboard-Neuinterpretation hin. Das Herzstück bildet der Korpus in der Mitte. Eine 2 mm dicke Messingplatte mit integriertem Griff lässt die Klappe nach oben aufgehen. Perfekt verarbeitet, hat das Möbel in amerikanischer Nuss mit den eleganten Details aus Messing das Potenzial zum Klassiker“, lautete das Juryurteil. 

Anerkennungen in der Kategorie Meister gingen an Christopher Schlick von der Holzmanu­faktur Illmer, Pfarrwerfen, für sein elegantes Barmöbel und an Philipp Pilz von der Tischlerei Enzinger, Hof, für das Meisterstück Phiano. Anerkennungen in der Kategorie Gesellen- und Abschlussstücke erhielten Christoph Absmann, Tischlerei Hirscher, Adnet, für den Schreibtisch Naguri und Fabian Rupp, HTL Hallein, für ein Garderobenmöbel.