Update, 3. Juli
Am 3. Juli wurde der Sanierungsplanantrag in der Insolvenz der Weiss GmbH, Flachau, angenommen. Die gesetzlich erforderlichen Mehrheiten wurden erreicht, informiert der KSV1870. Die Gläubiger haben der Sanierung zugestimmt. Das Unternehmen wird fortgeführt.
243 Gläubiger haben Forderungen angemeldet. Zusätzlich haben 109 Dienstnehmer Forderungen in gegenständlichem Verfahren angemeldet. Derzeit sind rund 50 Dienstnehmer aufrecht beschäftigt. Die Passiva der Weiss GmbH gibt der KSV1870 mit rund 14,9 Mio. € an.
Die Gläubiger erhalten 20%, zahlbar mit einer 5%-Barquote binnen 14 Tagen ab Annahme, nicht jedoch vor Rechtskraft der Bestätigung (Ausschüttung durch den Masseverwalter), und jeweils 7,5% binnen 12 und 24 Monaten ab Annahme des Sanierungsplans.
Update, 12. April
Eine Sanierung der Weiss GmbH, Flachau, werde nach wie vor angestrebt. Es waren inzwischen aber Rationalisierungsmaßnahmen zu setzen, welche die Schließungen von Filialen und Sparten zur Folge hatten, informiert KSV1870. Geschlossen werden die Filialen St. Valentin, Tamsweg, Zell am See und Spittal. Zudem werden folgende Sparten eingestellt: Produktion Eiche, Einkauf Ost, Technik BSP, Tischlerei und Montage, Großhandel Pongau, Großhandel Kärnten, Großhandel Deutschland Süd und Verkauf Tschechische Republik.
3. April
Das Familienunternehmen bestehe seit 1965, informiert der KSV1870. Rund 107 Mitarbeiter werden beschäftigt. Das Unternehmen ist unter anderem auf den Holzhandel spezialisiert. Es werden neben einem Showroom und der Zentrale in Flachau weitere Verkaufsstandorte, beispielsweise in Tamsweg und Zell am See, betrieben.
Rund 360 Gläubiger sind von der Insolvenz betroffen. Die Passiva werden vom KSV1870 mit rund 15 Mio. € angegeben. Die Aktiva liegen bei 2,85 Mio. € (Liquidationsbasis). Eine Fortführung werde angestrebt, heißt es.
Gegenüber dem Holzkurier bestätigt Geschäftsführer und 98,5%-Eigentümer, Christian Weiß, das Bemühen, „das Unternehmen fortzuführen. Wir haben ein Sanierungskonzept eingereicht – darüber wird in den kommenden Wochen der Masseverwalter entscheiden“.
Zur Schieflage kam es laut Weiß, „aufgrund des Einbruchs der Bauwirtschaft 2023. Aber noch viel mehr hat uns der Wegfall der Sibirischen Lärche geschmerzt. Vor dem Russlandembargo machten wir ein Drittel des Umsatzes mit Sibirischer Lärche“. Es sei bedauerlich, dass die Insolvenz nun nach Ostern angemeldet werden musste, man sei für 2024 nicht pessimistisch gewesen.
Die Insolvenzursache wird laut KSV1870 so dargestellt: „Die Schuldnerin sah sich aufgrund des politisch geologischen Konfliktes zwischen Russland und der Ukraine mit unterbrochenen Lieferketten und, damit einhergehend, einem Umsatzrückgang konfrontiert. Die Änderung des gesamtwirtschaftlichen Umfeldes und die in der Folge ansteigende Inflation wirkten sich – so die Schuldnerin – unmittelbar auf ihren Geschäftsbetrieb aus. Fernerhin führte – nach Angaben der Schuldnerin – die KIM-Verordnung zu einem Nachfrageeinbruch beim Kauf von Wohnungen und Einfamilienhäusern. Hinzu kam ein kurzfristiger Zinsanstieg, der ebenso zum Einbruch der Nachfrage von Holzprodukten führte. Ergänzend wurden Investitionen in ein neues Hobelwerk getätigt, dies zu einem Zeitpunkt, in welchem die oben angeführten Insolvenzursachen laut Angaben der Schuldnerin noch nicht vorhersehbar waren.“