„Kunden kommen zu uns mit einem Problem – wir machen den Rest“, sagt Mantas Leknius selbstbewusst. Der Elektroingenieur ist seit 2018 Geschäftsführer bei VMG Technics und mitverantwortlich für den Erfolg der VMG-Tochter. In den vergangenen fünf Jahren konnte man nicht zuletzt durch eine wachsende Internationalisierung den Umsatz auf 33 Mio. € vervierfachen. Am Ende ist das ambitionierte Unternehmen damit aber noch lange nicht angelangt.
Kompetenz an einem Ort vereint
Vor drei Jahren begann VMG Technics mit dem Bau eines neuen Technologieparks in der litauischen Hafenstadt Klaipeda. Nur einen Steinwurf von einem der größten baltischen Güterhäfen entfernt ist das Unternehmen damit bestens für den internationalen Export gerüstet.
Das muss man auch sein, denn die Verantwortlichen bei VMG Technics denken groß. Mit dem neuen Standort möchte das Unternehmen ein überregionales Statement setzen und das technische Know-how des Landes an einem Ort versammeln: „Wir sind als VMG Technics in den vergangenen Jahren stetig gewachsen und schon lange kein reiner Instandhaltungsbetrieb für die eigene Gruppe mehr. Aufträge von großen internationalen Unternehmen aus der Holzbranche und darüber hinaus füllen längst den Großteil unserer Auftragsbücher“, berichtet Leknius und führt weiter aus: „Wir verfügen heute über eine Vielzahl an top ausgebildeten jungen Leuten aus unterschiedlichen Richtungen und Bildungsschwerpunkten. Mit ihnen gemeinsam wollen wir ausgehend von Klaipeda nicht bloß als neuer Maschinenbauer auftreten, sondern ein Technologie- und Entwicklungszentrum schaffen, das lösungsorientiert an komplexen Problemstellungen arbeitet und innovative Prototypen bis hin zur Serienreife führt.“
State-of-the-Art-Produktion
Die neue Niederlassung in Klaipeda soll in wenigen Monaten diesen Sommer offiziell eröffnet werden. Bereits zum Jahreswechsel übersiedelte die Produktion mitsamt seiner knapp 180 Mitarbeiter. „Wir haben hier eine tolle Mischung aus jungem Innovationsgeist und Erfahrung. Das spürt man auch in den zahlreichen erfolgreichen Projekten. „Outside-the-box-thinking“ ist bei uns nicht bloß eine Floskel“, berichtet der engagierte Unternehmer.
Doch nicht nur die Mitarbeiter, auch die Maschinen und Anlagen am Standort gehen über den gebräuchlichen Industriestandard hinaus. Mehr als 30 Mio. € investierte die VMG-Gruppe in den neuen Sitz ihrer Tochtergesellschaft.
Dabei fertigt das Unternehmen sämtliche Maschinen und Anlagen selbst: „Ein Punkt, der uns sicherlich auszeichnet, ist die Tiefe unserer Fertigung. Wir machen, beginnend vom rohen Stahlbau weiter über Lackierarbeiten bis hin zur Programmierung von Robotern die in komplexen Fertigungslinien eingesetzt werden, alles selbst. Somit kennen wir jeden Teil und jede Schraube unserer Maschinenbaulösungen in- und auswendig“, berichtet Leknius.
Ein Punkt, der sich auch positiv auf den Servicelevel, den VMG Technics bieten kann, auswirkt: „Anlagenverfügbarkeit ist heute entscheidender denn je. Mit unserem 24-Stunden-Service sorgen wir dafür, dass diese auch sichergestellt ist“, informiert Leknius.
Keine festen Muster
Nach eigenen Angaben gelingt es VMG Technics erfolgreich, eine Balance zwischen innovativen Forschungsprojekten und Massenproduktion zu finden. Denn neben komplexen Verpackungslösungen, die den Fokus klar in Richtung Automatisierung und die Anwendung von künstlicher Intelligenz legen, fertigt das Unternehmen auch simple Möbelbeschläge für die gruppeneigene Möbelproduktion, aber auch vorwiegend für internationale Großabnehmer.
Doch in welchem Gebiet und in welcher Branche sieht sich VMG Technics nun beheimatet? Diese Frage kann auch Geschäftsführer Leknius nicht final beantworten: „Obwohl unsere Wurzeln in der Holz- und Möbelindustrie liegen, können und wollen wir uns keiner Branche fest zuordnen. Uns geht es in erster Linie um spannende und innovative Projekte – dabei wollen wir bewusst offen bleiben.“
Im Holzbereich stammen die meisten Projekte aus der Möbelsparte, da diese laut Leknius „heute den höchsten Grad an Automatisierung aufweist“. In der jüngeren Vergangenheit konnte das Unternehmen seine Fähigkeiten im konstruktiven Holzbau jedoch nicht minder eindrucksvoll unter Beweis stellen und wertvolle Erfahrungen gewinnen: „Aus Großprojekten, wie dem tollen LVL-Werk von VMG Lignum (Link führt zum Holzkurier-Artikel) oder der Möbelproduktion am selben Standort in Akmene, konnten wir viel lernen und uns im Bereich Automatisierung und Robotik für den Holzbau weiterbilden. Speziell in der hoch automatisierten Vorfertigung im konstruktiven Holzbau sehen wir in Zukunft eine Menge an Potenzial. Hier arbeiten wir bereits mit einigen internationalen Partnern an weiteren Projekten. Darüber hinaus sind wir davon überzeugt, dass wir vor allem auch den kleineren und mittelständischen Betrieben dabei helfen können, deutlich effizienter zu werden. Moderne Automatisierungslösungen können sowohl den Möbel-
produzenten als auch Zimmerer zukunftsfit aufstellen und einen großen Wettbewerbsvorteil bieten“, gibt Leknius einen Ausblick und fasst weiter zusammen: „Viele aktuelle Projekte kommen auch etwa aus der Lebensmittel- oder Entsorgungsindustrie. Ich bin davon überzeugt, dass die Vielfalt unserer Aufträge ein großer Vorteil für uns als Unternehmen ist. Denn viele Lösungen und Learnings können auch branchenübergreifend einen großen Mehrwert für unsere Kunden bieten.“
VMG Technics in Action
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