Die beiden Geschäftsführer Julian Fabarius und Sven Schempp (v. li.) leiten ein zukunftsorientiertes Unternehmen © Linck
Wenn Tradition auf Zukunft trifft, entsteht Innovation. Dies zeigt sich auch bei Linck Holzverarbeitungstechnik, Oberkirch/DE. Das Unternehmen gibt es seit fast 200 Jahren. Der Name Linck steht für Qualität, Präzision und Verlässlichkeit. 19 der 20 größten Sägewerksunternehmen in Europa vertrauen auf Linck-Technologie. Linck hat kürzlich zwei renommierte Auszeichnungen erhalten: als Weltmarktführer Champion 2024 und Hidden Champion der Black Forest Power Region. Diese Ehrungen spiegeln nicht nur die technologische Innovationskraft des Unternehmens wider, sondern auch die Stärke der Region Süddeutschland, die zu den Top 3-Wirtschaftsstandorten Deutschlands zählt.
Neues Management, interimistische Vertriebsleitung
Linck-Vertriebsleiter Raphael Burger ist die Wettbewerbsfähigkeit seiner Kunden sehr wichtig © Linck
Dass das Unternehmen trotz dieser beeindruckenden Tradition große Ziele hat, zeigt die in den vergangenen Jahren im Management vollzogene Neuausrichtung: Mit Julian Fabarius als kaufmännischem Geschäftsführer und Sven Schempp als technischem Geschäftsführer wurden ambitionierte Manager mit langjähriger Anlagenbauerfahrung für das Unternehmen gewonnen. Zudem gab Linck jüngst die interimistische Übernahme der Vertriebsleitung durch Raphael Burger bekannt. Burger vertritt in dieser Rolle Manfred Leopold, der aus persönlichen Gründen für unbestimmte Zeit nicht zur Verfügung steht. Burger ist seit über 20 Jahren im Unternehmen tätig und hat in seiner Rolle als technischer Leiter in den vergangenen zehn Jahren wesentliche Innovationen geprägt. Dabei lag der Fokus auf der stetigen Weiterentwicklung des Produktportfolios, um die Wettbewerbsfähigkeit der Kunden zu maximieren.
„Unsere Philosophie basiert auf Modularität, die es uns ermöglicht, Anlagenkonzepte flexibel und bedarfsgerecht zu projektieren – ganz im Einklang mit den individuellen Anforderungen des Marktes. Dieser Ansatz bietet sowohl für Neu- als auch Bestandskunden die Möglichkeit, ihre Anlagen auch nach Jahren effizient zu modernisieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu sichern. In meiner neuen Rolle freue ich mich darauf, gemeinsam mit unserem Vertriebsteam die innovativen Lösungen von heute und morgen gezielt in den Markt zu bringen und sicherzustellen, dass sie unseren Kunden echten Mehrwert bieten“, erklärt Burger. Die Rundholzknappheit und die damit verbundenen hohen Rohstoffpreise erfordern ein neues Niveau an Professionalität und Perfektion im Sägewerk. „Es geht heute häufig darum, den Einschnittprozess deutlich flexibler und gleichzeitig präziser zu realisieren. Durch Nachrüstung neuer Anlagenbetriebsarten, beispielsweise hin zum Einschnitt von asymmetrischen Schnittbildern, kann sich die resultierende Wertschöpfung sprunghaft um 4 % steigern. Das wahre Potenzial des Rundholzes liegt in der Seitenware – hier entscheidet sich maßgeblich die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit im Markt. Unsere Kunden erkennen die Technologiechancen und haben den unbedingten Willen, sich ständig zu verbessern – daher sind unsere Anlagen und Modernisierungen aktuell interessanter denn je“, führt Burger weiter aus.
Weitere Internationalisierung als Ziel
Der Auftragseingang 2024 lag bei Linck auf Vorjahresniveau, sodass auch für 2025 wieder eine Vollauslastung der Kapazitäten erreicht wird. „Wir müssen uns darauf vorbereiten, in den kommenden Jahren mehr zu produzieren und das zu wettbewerbsfähigen Konditionen“, erläutert Schempp. Er verweist dabei auf die Einführung eines Mehrschichtmodells, die konsequente Umsetzung von Lean Management und den Fokus auf Kernkomponenten am Unternehmenssitz in Oberkirch. „Wir müssen und werden eine größere Flexibilität erreichen und dies bei gleichbleibender Qualität.“ Bei einer aktuellen Auslastung von mehr als 15 Monaten ein nachvollziehbares Ziel. Schempp rechnet auch 2025 mit einer starken Nachfrage: „Alleine bei über 200 Bestandsanlagen in Europa rechnen wir mit vielen Modernisierungsmaßnahmen, da jeder Kunde versucht, die eigene Wettbewerbsposition zu verbessern.“ Burger setzt dabei auf eine agile und schnelle Vertriebsarbeit, um Kunden aktiver über das Linck-Lösungsangebot zu informieren. „Unsere Kunden bringen großartiges Wissen und häufig jahrzehntelange Erfahrung mit – die besten Voraussetzungen für partnerschaftliche Projektierungen. Gemeinsam mit ihnen entwickeln wir bei unseren komplexen Anlagen maßgeschneiderte Lösungen, die durch ganzheitliche Beratung und individuelle Schulung ergänzt werden. Mit unserem neu ausgerichteten und erweiterten Team zielen wir darauf ab, noch mehr Präsenz und eine bessere Betreuungsqualität sicherzustellen. Der Kunde darf einen anderen Standard erwarten“, gibt sich Burger selbstreflektiert und selbstbewusst.
Großes Ziel der kommenden Jahre ist zudem eine weitere Internationalisierung des Geschäfts. „Zwar haben wir in den vergangenen zehn Jahren einen Großteil unserer Anlagen außerhalb von Mitteleuropa verkauft, trotzdem hat unser Überseegeschäft noch deutliches Wachstumspotenzial“, erläutert Fabarius. „Wir haben 2024 bereits damit begonnen, die Voraussetzungen dafür zu schaffen. Schlüssel dazu sind leistungsfähige Partnerstrukturen oder Tochtergesellschaften in Nord- und Südamerika sowie in Asien.“ Erste Erfolge wurden mit dem Verkauf von mehreren Anlagen in Japan und in Südamerika bereits realisiert.
Digitalisierung auf der Ligna
Ein besonderes Highlight bei Linck ist die Digitalisierungsplattform myLinck, die im Mai auf der Ligna in Hannover vorgestellt wird. Sie bietet umfassende Funktionalitäten zur Maschinenzustandsüberwachung, systematischen Wartung und Prozessunterstützung. „Unser ganzheitlicher Ansatz zielt darauf ab, myLinck direkt und vollintegriert in der Sägelinie zu verankern. Das ist ein klarer praxisnaher Kundennutzen mit umfassenden Funktionalitäten im direkten Maschinenumfeld“, verdeutlicht Burger. „So schaffen wir eine höhere Transparenz im Sägeprozess und eine deutliche Steigerung der Anlagenverfügbarkeit. Gleichzeitig erleichtert myLinck die Arbeit des Kundenpersonals, reduziert Stress und erhöht die Attraktivität der Arbeitsplätze – ein entscheidender Faktor, um Fachkräfte langfristig zu binden. Wer sich ständig verbessern möchte, benötigt leistungsfähige Hilfsmittel und auch einen berechenbaren Arbeitsalltag, sonst ist nicht genügend Fokus vorhanden. Sehr gutes Personal erwartet heutzutage diese Voraussetzungen“, ist sich Fabarius sicher.
Zudem kann der Kunde mit myLinck unterschiedliche Anlagenkonzepte und Umbaumaßnahmen individuell simulieren. In Kombination mit Benchmarking erhalten Unternehmer wertvolle Entscheidungshilfen, um ihre Standorte zukunftssicher zu gestalten. Die Linck-Erfahrung aus über 300 laufenden Großanlagen fließt direkt in diese innovative Plattform ein. „Wir sind auf myLinck sehr stolz, vor allem darum, weil wir mit einem internen Mitarbeiterteam innerhalb von zwei Jahren den gesamten Programmcode und die gesamte Integration selbst realisiert haben. Nur wer die Schlüssel der Programmierung in der eigenen Hand hält, kann eine vollständige Vernetzung und optimale Datennutzung in solchen Systemen erreichen“, kommentiert Fabarius.
Mit myLinck kommt das Unternehmen dem Ziel, Nachhaltigkeit optimal zu unterstützen, wieder ein Stück näher. Die Linck-Technologie zielt darauf ab, Ressourcen optimal zu nutzen, Ausschuss zu reduzieren und den ökologischen Fußabdruck der gesamten Produktionskette zu optimieren. „Unsere Verwurzelung im Schwarzwald inspiriert uns, technologische Innovationen mit ökologischer Verantwortung zu verbinden. Zukunft hat Herkunft – und das seit rund 200 Jahren“, so Schempp.
Ein attraktiver Arbeitgeber
Hinter dem Erfolg von Linck stehen die Mitarbeiter. „Unsere Auszeichnungen sind nicht nur eine Anerkennung unserer Technologie, sondern vor allem eine Würdigung der Menschen, die Linck zu dem machen, was es heute ist. Die Breite an Spezialisten unter den 350 Beschäftigten ist in Deutschland sicherlich so selten zu finden“, ist sich die Geschäftsleitung einig. Man ist davon überzeugt, dass die Verknüpfung von traditionellem Maschinenbau mit digitalen Lösungen das Arbeiten bei Linck einzigartig macht. Besonders wichtig ist dabei eine offene Unternehmenskultur, die Ideen fördert und persönliche Weiterentwicklung und individuelles Wachstum unterstützt. Von spezialisierten Fachkräften bis hin zu jungen Talenten: Linck bietet spannende Perspektiven in einer zukunftsorientierten Branche. Quereinsteiger ohne Anlagenbauerfahrung mit hoher Motivation und Passion für den Werkstoff Holz sind herzlich willkommen.