Mühlbauer Holz

Franz Mühlbauer †

Ein Artikel von Gerd Ebner | 25.02.2025 - 08:15

„Alle Hölzer dieser Welt“ war der Anspruch, den er mit Leben füllte. Die Holzkurier-Redaktion kennt keinen zweiten Unternehmer mit einem ähnlichen Detailwissen über die schönsten Hölzer dieser Welt. Mühlbauer war ein visionärer Unternehmer, der durch ständige Innovation und internationale Beschaffungsstrategien sein traditionsreiches Familienunternehmen zu einem spezialisierten Anbieter im Premiumholzsegment entwickelte.

Das Familienunternehmen des Verstorbenen gibt es seit 1905. 1978 übernahm er im Alter von 23 Jahren den Holzhandel seines Vaters. Damals beschränkte sich das Sortiment auf Bauholz aus Fichte sowie geringfügig Eiche und Buche.

In der Zeit der Restrukturierung des Holzhandels in und um Wien wuchs sein Unternehmen. 

Franz Mühlbauer eignete sich im Laufe der Jahrzehnte ein unvergleichliches Fachwissen an. Er wusste, wo man auf der Welt jede der 80 angebotenen Holzarten einkaufen kann. Seien es polnische Mooreichen oder sizilianisches Olivenholz – in Himberg gibt es das. Franz Mühlbauer selbst erledigte den Einkauf: Zu jährlich knapp 100.000 km im Auto kamen noch häufige Flugreisen.

Trotz des enormen Reise- und immer häufigeren administrativen Aufwandes in der Beschaffung zeigte Mühlbauer stets Begeisterung für sein Geschäft.

Seit 2020 war Mühlbauer der Vorsitzende des österreichischen Holzhandels. Branchenherausforderungen wie die EUDR versuchte er, für seine Kollegen zu mildern.

Der Holzkurier kannte und schätzte Mühlbauer über viele Jahrzehnte. Er war für uns Holzhandelsfunktionär, Unternehmer, Holzexperte, Mitglied der Holzexporteursrunde und Freund.

Co-Geschäftsführer, Gesellschafter und Nachfolger ist Joe Mühlbauer-Elbl. In den vergangenen Jahren wuchs er in die Fußstapfen seines Stiefvaters hinein und war an seiner Seite Geschäftsführer. Der 25-Jährige absolvierte im Herbst des Vorjahres die FH in Kuchl.

Auf Holzartenvielfalt allein will man sich bei Mühlbauer in Zukunft jedoch nicht verlassen. Aus diesem Grund investierte man bereits in den vergangenen Jahren vor allem in die eigene Weiterverarbeitung und entwickelt sich immer mehr in Richtung Gesamtanbieter.