PowerJoint 18. Nur selten beschreibt ein Produktname in der Holzindustrie eine Anlage so prägnant wie hier. „Die PowerJoint 18-Keilzinkenanlage ist unsere leistungsstarke Brettanlage für BSH- und Duobalken-Kommissionsware mit einer Taktleistung von 18 Verbindungen in der Minute“, fasst Thomas Kohlmeyer, Regionalverkaufsleiter bei Weinig, wesentliche Vorteile der Hochleistungs-Taktanlage zusammen.
Mit diesen und noch einigen weiteren guten Eigenschaften ausgestattet, war der Anlagentyp auch für ante-holz bei einer der jüngsten Investitionen am Stammsitz im nordhessischen Allendorf-Somplar die erste Wahl.
Aber von Anfang an: Seit über 30 Jahren produziert ante-holz in Somplar Leimholz. Zuletzt waren es 60.000 m³ BSH, 195.000 m³ KVH sowie 20.000 m³ BSP. Ebenso lange arbeitet das Unternehmen mit Keilzinkenanlagen von Weinig. Nachdem man vor vier Jahren die KVH-Linie (unter anderem mit einer PowerJoint 12) auf den neuesten Stand der Technik brachte, folgt nun in mehreren Etappen die Modernisierung der BSH-Linie. Während der Tausch der Presse noch ansteht, wurde der vordere Teil der in die Jahre gekommenen Anlage – von der Rohwarenaufgabe über den Scanner und die Keilzinkenanlage bis zum Aushärtelager – bereits vollständig erneuert.
Präzise Kappen
Das Herzstück bildet die bereits eingangs erwähnte PowerJoint 18, die zwei Grecon-Keilzinkenanlagen des Typs CF 8 ersetzt. Vorgeschaltet installierte Weinig eine Kappanlage des Typs OptiCut 450. Die Hochleistungssäge ist auf Holzeingangslängen von 2,5 bis 5,4 m ausgelegt und schafft Holzbreiten von 80 bis 300 mm. Die mögliche Holzstärke reicht von 20 bis 75 mm. Detektiert werden etwaige Holzfehler von einem vorgeschalteten Qualitätsscanner, der die Schnittlisten direkt an die Kappsäge übergibt. „Es gibt keine Striche mehr auf dem Brett und einen geringeren Toleranzbereich beim Kappen. Diese Präzision ermöglicht uns eine bessere Holzausnutzung“, hebt Daniel Stietz, Abteilungsleiter Leimholzwerk bei ante-holz in Allendorf-Somplar, einen wesentlichen Vorteil der neuen Anlage hervor.
Mannloser Dimensionswechsel
Direkt hinter der Hochleistungskappsäge schließt die PowerJoint 18 an, die neben mehr Kapazität auch mehr Flexibilität in die BSH-Produktion von ante-holz bringt. „Der Wechsel von einer Kammbeleimung hin zu einem berührungslosen System und der voll automatische Dimensionswechsel freuen insbesondere unsere Arbeitsvorbereitung“, berichtet Stietz und fügt hinzu, dass früher in der Regel zumindest eine Schicht mit einer Dimension durchgefahren wurde und man heute auch während einer Schicht mehrmals umstelle. Das sei nun problemlos möglich und – da man beinahe ausschließlich Kommissionsware produziere – ein wesentlicher Vorteil. Das eingesetzte All-In-Use-System von Oest sorgt zudem für eine gleichmäßige Nutzung aller Leimdüsen und verhindert das Verstopfen einzelner Düsen durch den eingesetzten PU-Klebstoff.
Um möglichst exakte Verbindungen zu erhalten, setzt Weinig auf eine paarweise Bearbeitung der Werkstücke. Zudem verfügt die PowerJoint 18 über ein nahezu gleiches Spannbild in der Fräse und der Presse. „Somit erhalten unsere Kunden eine optimale Passung der Verbindung ohne Versatz und mit minimalem Hobelmaß“, erläutert Kohlmeyer. Der maximale Holzquerschnitt liegt bei 250 mal 75 mm und die verarbeitbaren Holzeingangslängen liegen zwischen 900 und 5500 mm. Die PowerJoint 18 kann beliebig lange Endlängen produzieren, womit diese lediglich von den nachgelagerten Anlagenkomponenten abhängen. Bei ante-holz sind dies maximal 18 m. Gesteuert werden die Keilzinkenanlagen von einem übergeordneten Lamellenproduktionsrechner ProLam, der automatisch die richtige Rohware für den jeweiligen Auftrag abruft, woraufhin sich die Anlage automatisch auf die richtige Dimension einstellt und mit der Arbeit beginnt.
Problemloser Start
Aufgrund der jahrelangen sehr guten Zusammenarbeit mit Weinig stand der Ausrüster für die neue Keilzinkenanlage im BSH-Werk laut Stietz von Anfang an fest: „Wir bleiben bei Weinig, da sie stets eine gute und bewährte Technik liefern und wir ihnen vertrauen.“
Installiert wurde die Anlage im Sommer 2024, woraufhin sich die Inbetriebnahme ausgesprochen problemlos gestaltete. „Dank der Erfahrungen mit der PowerJoint 12 im KVH-Werk haben sich unsere Mitarbeiter sehr schnell eingearbeitet und wir konnten sofort losstarten“, zeigt sich Stietz zufrieden. Aktuell ist man gerade dabei, das Werk vom Drei- in den Vierschichtbetrieb zu bringen – in wenigen Monaten ist dann die Montage einer BSH-Rotationspresse geplant.