Derix-Gruppe

Presse mit Doppelfunktion

Ein Artikel von Martina Nöstler | 09.09.2025 - 14:41

Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung begleiten die Derix-Gruppe seit vielen Jahren. Um mit dem Rohstoff Holz bestmöglich umzugehen, beschäftigt man sich laufend mit der Optimierung der Produkte. „Wir wollen Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit sein. Darum sehen wir auch Hohlkasten- und Rippenelemente als zukunftsfähige Produkte, wenn deren Einsatz sinnvoll und möglich ist“, erläutert Geschäftsführer Markus Derix. 

Die Presse von Leiße ist für unsere Zwecke optimal. Uns hat das gebotene Konzept sehr gut gefallen.


Markus Derix, Geschäftsführer Derix-Gruppe

Zwei Fliegen mit einer Klappe

Um die Fertigung der Hohlkasten- und Rippenelemente effizienter gestalten zu können, hat man sich in Westerkappeln entschieden, in eine neue Presse zu investieren. „Wir haben uns natürlich mehrere Anbieter angesehen. Das Konzept von Leiße hat uns sehr gut gefallen. Darum haben wir uns für diesen Ausrüster entschieden“, führt Derix aus. Außerdem habe die bisherige Zusammenarbeit immer tadellos geklappt: Leiße lieferte bereits die komplette Mechanisierung für die 2019 in Westerkappeln gestartete Brettsperrholz-Produktion.

„Das Ziel bei der Pressenentwicklung war es, dass wir neben den Hohlkasten- und Rippenelementen auch die Blockverleimung von BSH durchführen können“, informiert Derix. Letztere sei vor allem durch die laufend größer werdenden Projekte immer mehr der Standard. Die ETA-Zulassung für die Hohlkastenelemente hat das Unternehmen bereits in der Tasche. Jene für die Blockverleimung erwartet der Geschäftsführer spätestens im September. Damit entspricht die Derix-Gruppe erneut ihrer Vorreiterrolle, da die Blockverleimung mit PU bisher in Europa nicht zugelassen war.

Teilautomatisierte Anlage

„Wir haben schon viele manuelle Blockpressen gebaut und bereits mehrere vollautomatische konzipiert. Bei der Derix-Gruppe konnten wir jetzt erstmals eine installieren“, erläutert Leiße-Prokurist Christian Körner, der auch für den Vertrieb des Anlagenbauers zuständig ist. Aufgrund der komplexen Bauteile, die mit der neuen Presse möglich sind, hat man sich für eine teilautomatisierte Anlage entschieden. „Wenn die Nachfrage steigt, können wir hier die Mechanisierung aber noch erweitern“, sagt Nico Gottwald, zuständig für die Produktionstechnik bei der Derix-Gruppe. Die Presse ist auf Bauteile bis 10,5 m Länge, 2,75 m Breite und 1 m Höhe ausgelegt. „Wir könnten die Presse aber auch in längeren Varianten anbieten“, berichtet Körner und ergänzt: „Unsere Stärke ist der Sondermaschinenbau. Wir gehen gezielt auf die Kundenvorgaben ein und entwickeln dafür die richtigen Anlagen. Diese Presse war für uns eine neue Aufgabenstellung. Wir haben uns dieser Herausforderung gerne angenommen.“ Besonders verweist Körner auf den schonenden Betrieb für die Bauteile, sowohl einlaufseitig in die Presse als auch beim Aufbringen des Pressdrucks. Dadurch ist eine separate Vorfixierung nicht mehr erforderlich.

Die Mitarbeiter setzen vor der Presse die entsprechenden Bauteile zu einem Element zusammen. Um die Arbeit zu erleichtern, hat Leiße eine einfache Positionierhilfe vorgesehen. Dann erfolgt die Beleimung mit dem Oest-Portal (s. Beitrag „Effiziente Beleimlösung“), bevor die Elemente in die Presse transportiert werden. Der Pressdruck wird von oben mit fünf Druckbalken aufgebracht. „Die drei mittleren Balken lassen sich individuell einstellen, die beiden äußeren verfahren synchron“, informiert Körner bei der Besichtigung. Mit den Balken wird speziell bei den Hohlkastenelementen der Druck immer an der richtigen Stelle aufgebracht. Die Daten für die Presseinstellung kommen vom Leitrechner, den Alfha geliefert hat. Der Druck selbst wird pneumatisch erzeugt. Die Presszeit beziffert Gottwald aufgrund des PU-Klebstoffs mit rund 40 Minuten, den Pressdruck mit 1 N/mm². Ist ein Element fertig, fährt dieses an der Rückseite aus der Presse. „Damit können wir vorne schon das nächste Element vorbereiten“, führt Derix aus. 

„Für unsere Einsatzzwecke ist die Leiße-Presse die optimale Anlage – sowohl für die Hohlkastenelemente als auch die Blockverleimung“, meint Derix, der vor allem auch die partnerschaftliche Zusammenarbeit von allen Beteiligten schätzt.

Derix-Gruppe

Standort: Westerkappeln/DE

Gegründet: 1968, 1986 von Derix übernommen

Geschäftsführer: Markus Derix, Markus Brößkamp

Areal: 18 ha

Mitarbeiter: rund 200

Produkte: Brettschichtholz (gebogen und gerade), Brettsperrholz (X-Lam), Rippendecken, Hohlkastenelemente

Produktionskapazität: 100.000 m³/J konstruktive Bauteile (inklusive Standort Niederkrüchten/DE)