Boku vor Autonomie

Ein Artikel von Administrator | 08.11.2001 - 00:00
Ein Tag der Selbstbesinnung der Universität für Bodenkultur soll der alljährliche Dies Academicus sein, der diesmal am 25. Oktober Mitarbeiter und Freunde der Lebensuniversität zusammenführte, meinte Rektor Leopold März. 2002 soll die Rahmenverfassung für finanzielle Autonomie nach 10-jähriger Diskussion in Kraft treten. Ein mehrjähriges Budget könnte größere Dispositionsfreiheit bringen.
Der neue Vize-Rektor für Finanzen, Hubert Dürrstein, seit 1. November Nachfolger von Wolfgang Sagl sowie Leiter des Institutes für Alpine Naturgefahren und Forstliches Ingenieurwesen, informierte, dass im Studienjahr 2000/01 446 Sponsionen, 96 Dissertationen und 25 Habilitationen erarbeitet wurden.
Mit dem Klaus-Fischer-Innovationspreis 2001 wurde unter anderem DI. Georg Jost vom Institut für Waldökologie für seine vergleichende Analyse der Bodenwasservorräte im Fi-Reinbestand und im Bu/Fi-Mischbestand ausgezeichnet.
Rektor März dankte dem in den Ruhestand getretenen Professor Erwin Führer, Institut für Forstentomologie und Forstschutz, der sich schon mit 34 Jahren in Göttingen habilitieren konnte und 1981 dem Ruf an die Boku folgte. Unter anderem wurde als herausragende Leistung die von ihm getragene Forschungsinitiative für das Waldsterben gewürdigt.
Prof. Wolfgang Weinmeister, Forstabsolvent der Boku und der Botanik an der Uni Salzburg legte nach seiner Berufung an das damalige Boku-Institut für Wildbach- und Lawinenverbauung einen Schwerpunkt seiner Forschung und Lehre auf naturnahes Risiko-Management. Eine außergewöhnliche Belastung bestand sein Institut 1999 nach den Lawinenkatastrophen mit den Informationen über die Sicherung vor Naturgefahren. Die anfangs kritisierte Zusammenlegung seines Institutes mit der Forsttechnik hatte er mit Prof. Anton Trzesniowski vorbereitet und mit Dürrstein vollendet. Vor wenigen Tagen wurde das Zena, das Zentrum für Naturdynamik, aus der Taufe gehoben.
Sagl wurde mit dem Ehrenring der Universität für Bodenkultur für seine Arbeiten zur Vollrechtsfähigkeit der Universitäten ausgezeichnet. Die Boku wurde zur Leit-Universität in diesem Bereich. Er leitete das Institut für Sozioökonomik der Forst- und Holzwirtschaft. Seit 1996 war Sagl Mitglied der Österreichischen Rektorenkonferenz. Seine Verlässlichkeit, Ehrlichkeit und Schlagfertigkeit rühmte März.
In seinen Dank flocht Sagl ein, dass er 44 Jahre oder 16.060 Tage oder 385.440 Stunden die Lehrtätigkeit genossen habe, weniger aber die Prüfungen.
Es bereitet ihm Freude, Diskussionen mit Hinweis auf die Geschäftsordnung abzuwürgen. Scherzhaft fügte Sagl hinzu, dass er stets zufrieden war, wenn er nach „harten” Diskussionen darüber, ob etwa das Studienverzeichnis 20 oder 25 S kosten soll, für seinen Budgetvoranschlag über 760 Mio. S von seinen erschöpften Kollegen eine einmütige Zustimmung erhalten habe.