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Volles Starkholz-Lager des Sägewerks Payr in Feldkirchen/Kärnten © Payr_Holz

Starkholz-Partner

Ein Artikel von Administrator | 02.06.2003 - 00:00
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Volles Starkholz-Lager des Sägewerks Payr in Feldkirchen/Kärnten © Payr_Holz

Auf den Einschnitt von Starkholz ist das Sägewerk Payr, Feldkirchen in Kärnten, ausgerichtet. Es werden hauptsächlich Lamellen und Fensterkanteln (70%), Bauholz (20%) sowie Bretterware (10%) produziert. Zusätzlich bietet man je nach Bedarf Spezialhobelware (stehende Faser) für Türfüllungen und Möbelbau an. Die 15 bis 30 cm langen Türfüllungen aus Fichte sind sehr arbeitsintensiv, aber sie bringen auch die beste Wertschöpfung, so Geschäftsführer Franz Steiner. Flexibel und kooperativ. Er sieht die Chancen eines Kleinsägewerkers darin, möglichst flexibel Nischen zu nutzen, mit allen Partnern gut zu kooperieren und auf den Spezialmärkten durch gute Qualität zu punkten. Die Absatzmärkte liegen zu 60% im Inland, 20% Italien und 20% Deutschland. Weiters versucht man bei Payr mit hohem Arbeitseinsatz und sparsamer Investitionspolitik die Kosten zu minimieren.
Ausgehend von einem bäuerlichen Nebengewerbe mit Venezianergatter (bis 1973) wurde über ein Lohnschnitt-Unternehmen mit Blockbandsäge 1982 ein leistungfähiges Kleinsägewerk errichtet. Optimierte Schnittlinien. Für eine schnellere Fertigung der Fensterkanteln und Lamellen wurden Bandsäge und Besäumer von Esterer angeschafft. Auch eine 60 m3 fassende Trockenkammer insbesondere für Hobelware wurde gebaut. Weiters entwickelte der frühere Sägewerksbesitzer Hans Payr gemeinsam mit einer Elektronikfirma die Einschnittsteuerung Optilinie, welche die optimalen Schnittlinien anzeigt. Das Patent wurde 1994 an Microtec, Brixen/IT, verkauft. Durch die technische Vorrangstellung des Sägewerks beim Starkholz-Einschnitt ergaben sich rege Kontakte mit den meisten heutigen Starkholz-Spezialisten und Bandsäge-Betreibern. Starkbloche aus Großsägen. Jährlich werden 8000 bis 12.000 fm ausschließlich heimischer Hölzer (Fichte, Lärche) mit 6 bis 10 Mitarbeitern eingeschnitten. Dies betrifft zu 80% Starkbloche, wobei Bauholz und Hobler nur untergeordnete Bedeutung haben. Fast 3 Viertel des Rundholzes wird von Groß-Sägewerken gekauft, da es billiger ist. Den Rest liefern Forstbetriebe und Bauern. Wichtig ist Ausformung und Qualität, um das Risiko der inneren Holzfehler zu minimieren, so Steiner. Verlässlicher, naturnaher Partner. Ein langjähriges, gutes Geschäfts- und Vertrauensverhältnis besteht mit der Familie Senitza als Eigentümer des Forstgutes Poitschach. Jährlich werden auf 830 ha Wald zwischen 4000 und 5500 fm in Einzelstammnutzung entnommen, so Wirtschaftsführer Dr. Eckhart Senitza. Dabei entfallen auf Blochholz 60%, Starkholz und Langholz 10%, Schwachholz 15% sowie Industrieholz 15%.
Durch die Aufarbeitung mit eigenem Personal ist eine abnehmer- und qualitätsorientierte Sortiments-Bereitstellung garantiert. Zudem erfolgt eine verjüngungsschonende Bringung mit Traktor und Seilwinde. Günstige Geländeverhältnisse und eine hohe Aufschließungsdichte (Forststraßen: 59 lfm/ha, Traktorwege: 25 lfm/ha) erleichtern den naturnahen Waldbau.
Weiters werden Feuchtbiotope angelegt und seltene Lebensräume (Moorflächen, alte Baumreihen) und Tiere (Wiedehopf) geschützt.