Hochrangige Delegationsvertreter der Länder Wien und Niederösterreich sowie von UNESCO feiern die Projektrealisierung gemeinsam mit Gemeinde-, Stadt- und Bezirksvertretern © DI Andreas Fischer
Einteilung in Kern-, Pflege- und Entwicklungszonen.In den 5576 ha großen Kernzonen ist die forstwirtschaftliche Nutzung verboten. Hier soll sich die Natur weitgehend ohne Einfluss des Menschen entwickeln. Diese Flächen beschränken sich ausschließlich auf Waldgebiete. Die betroffenen Grundbesitzer werden finanziell entschädigt, betont das Projektmanagement.
Anders ist dies bei den beiden anderen Zonentypen. In den ausgewiesenen Pflegezonen (19.840 ha) steht der Schutz der Kulturlandschaft - vor allem die Erhaltung der Landwirtschaft - im Vordergrund. Sie dienen als Pufferbereiche um Kernzonen und zur Erhaltung der vonlandwirtschaftlicher Nutzung abhängigen Kulturlandschaft.
Die 80.229 ha großen Entwicklungszonen fungieren als Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum der Bevölkerung mit dem Ziel, modellhafte Ressourcen schonenderNutzungsweisen zu entwickeln, die den Ansprüchen von Mensch und Naturgleicher Maßen gerecht werden.
Vielfalt an Natur. Insgesamt gibt es etwa 650 verschiedene Pflanzenarten im Wienerwald. Neben Rot-, Reh- und Scharzwild ist auch die Gämse im Bereich des Hohen Lindkogels verbreitet. Der Biber hat sich seit seiner Wiedereinbürgerung in den Donauauen auch die Wienerwaldflüsse hinauf ausgebreitet. Der Siebenschläfer lebt inhöhlenreichen Buchenwäldern, das Grassteppen bewohnende Ziesel auf derPerchtoldsdorfer Heide. Auch gefährdete Fledermausarten finden imWienerwald geeignete Lebensräume vor.Eine große Vogelvielfalt findet man im Übergangsbereich zurThermenlinie. Insgesamt wurden knapp 150 Brutvogelarten nachgewiesen.Vor allem für die Waldvogelfauna ist der Wienerwald besonders wichtig.Wichtige Populationen von Amphibien, wie Alpen-Kammmolch oderGelbbauchunke, aber auch Feuersalamander, Teichmolch, Bergmolch,Laubfrosch, Spring- und Grasfrosch nutzen die Gewässer des Wienerwaldes.Zu beobachten ist auch der einheimische Steinkrebs oder die Blauflügelige Prachtlibelle.
Finanzierung steht."Die Finanzierung der Biosphärenpark-Wienerwald-Management-GmbH istgesichert. Sie wird ihre Tätigkeit Anfang Jänner nächsten Jahres aufnehmen, diegemeinsame Finanzierung für den laufenden Betrieb von zusätzlich 600.000€ jährlich wird von den beiden Bundesländern Wien undNiederösterreich zu je 50% getragen", bestätigt Projektmanager Mag. Günther Loiskandl. Darüber hinaus werden auch Mittel aus der ländlichen Entwicklung zur Projekt-Finanzierung herangezogen.
482 Gebiete in 102 Staaten. Der Biosphärenpark Wienerwald gehört nun zu den 482 weltweit herausragenden Gebieten in 102 Staaten, die das Netzwerk der Biosphärenparke bilden, berichtet die UNESCO-Delegation. Davon sind sechs von der UNESCO in Österreich anerkannt: Gossenköllesee (Tirol), Gurgler Klamm (Tirol), Neusiedler See (Burgenland), Untere Lobau (Wien/NÖ), Grosses Walsertal (Vorarlberg) und den Biosphärenpark Wienerwald (Wien/NÖ).Weitere Infos: www.biosphaerenpark-wienerwald.org