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Neu gefertigte Rückewagen RW 11 in der Binderberger-Produktionsstätte © Forstassessor Peter Liptay

Rostschutz mit Feuerverzinkung

Ein Artikel von Forstassessor Peter Liptay | 04.12.2008 - 08:35
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Neu gefertigte Rückewagen RW 11 in der Binderberger-Produktionsstätte © Forstassessor Peter Liptay

Wir bieten alles für den Sektor Brennholzerzeugung an”, informiert Patrick Kasper, Personalleiter und Messeorganisator bei Binderberger.
Neu im Programm hat das Unternehmen seit einem Jahr den 14 t-Rückewagen RW 14 mit Alu-Eckrungen. Der neue Wagen ist vor allem für Landwirte und Kleinwaldbesitzer gedacht. Der Rückewagen ist mit einem Forstkran von 7 m Reichweite und 1000 kg Hubkraft bei 3 m erhältlich.

Kombinierte Brennholzproduktion

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Patrick Kasper zeigt die neue Halle mit Wippkreissägen WS700 © Forstassessor Peter Liptay

„Idealerweise benutzen unsere Kunden Rückewagen mit Kran und Sägespaltautomaten in Kombination“, erklärt Kasper. Der neue Säge- und Spaltautomat SSP 520 ist die Weiterentwicklung des SSP 450 und sägt Stämme bis 52 cm Durchmesser mit 20 t Spaltkraft. Serienmäßig ist die vollautomatische Steuerung. Die gewünschte Spaltlänge kann in 5 cm-Stufen eingegeben werden. Die Leistung liegt zwischen 8 und 10 fm/h. „Pro Minute schafft der SSP 520 fünf bis sechs Zyklen“, erzählt Kasper. Die Kombination aus Rückewagen und SSP 520 bietet sich gerade für Maschinenringe an, weil ein im Säge- und Spaltautomat eingebauter Stundenzähler eine genaue Abrechnung erlaubt. Der SSP ist dank eigenem Dieselaggregat nicht auf einen Traktor als Energiequelle angewiesen.
Bis auf wenige zugekaufte Teile werden die Maschinen von Binderberger alle im heimischen Werk produziert. „Unsere Geräte gibt es nicht bei Discount-Märkten. Alles ist aus hochwertigen Materialien robust gebaut – Made in Austria“, berichtet Kasper nicht ohne Stolz. Das Unternehmen bietet eine Ersatzteilgarantie auch für Maschinen an, die nicht mehr produziert werden.

Zink anstatt Rost

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In Zink getaucht und dadurch vor Rost geschützt wird diese Kreissäge von Binderberger © OTN

Als großen Konkurrenzvorteil betrachtet man die Feuerverzinkung der Grundgerüste aller gefertigten Geräte. Dabei profitiert man von einer außergewöhnlichen Partnerschaft mit dem ebenfalls in Sankt Georgen angesiedelten, auf Oberflächentechnik spezialisierten Unternehmen OTN. Durch die räumliche Nähe zur nur wenige Hundert Meter entfernten Nachbarfirma spart man Transportkosten. „Es herrscht ein reges Hin und Her zwischen unseren beiden Unternehmen“, berichtet Kasper. Bei OTN werden die Binderberger-Maschinen in ein Zinkbad eingelassen. Das Feuerverzinken ist ein Tauchverfahren, bei dem flüssiges Zink einen dichten, lückenlosen Überzug um die Konstruktion aufbaut. „Dadurch bleiben unsere Produkte rostfrei bei allen Witterungsverhältnissen“, informiert Kasper.
Von der Finanz- und Wirtschaftskrise hat man bei Binderberger noch nicht viel zu spüren bekommen. „Im Brennholzbereich sind die Leute eher zu investieren bereit und achten dabei auch auf Qualität“, erklärt Kasper. „Von Absatzproblemen wie in der Automobilbranche sind wir zum Glück nicht betroffen.“ Ein besonders erfolgreiches Jahr konnte man 2006 verzeichnen. Damals wurde eine neue Montagehalle mit vier Schweißrobotern errichtet und das Betriebsgelände um 6500 m2 vergrößert.

Globale Ausrichung

„Am Heimmarkt wird durchaus eine Sättigung spürbar”, räumt Kasper ein. „Deshalb richten wir uns globaler aus.” Mittlerweile werden Maschinen auch nach Weißrussland oder nach Übersee in die USA oder Neuseeland geliefert. Auch technisch reagiert man auf den wachsenden Export. So gibt es bereits einen Prototyp des SSP 520, bei dem sich Servicetechniker von Binderberger in den Computer des Automaten einloggen und von Sankt Georgen aus Fehler beheben können.

Binderberger-Facts

Gründung:1930
Geschäftsführer: Karl Binderberger
Standort: Sankt Georgen a. F.
Mitarbeiter: 83
Produkte: Rückewagen mit Forstkran, Säge- und Spaltautomaten, Kreissägen, Kurzholz-, Meter- und Langholzspalter, Rückezangen
Exportquote: 60 %