Peter Neugebauer †

Ein Artikel von Christa Feichtner (für timber-online.net bearbeitet) | 19.02.2009 - 16:09
Am 16. Februar verunglückte Forstdirektor DI Peter Neugebauer (69), ehemaliger Wirtschaftsführer des Forstbetriebes der Fürst Starhemberg´schen Familienstiftung, während einer Skitour im Rantenbachtal bei Murau durch einen Lawinenabgang.
Nach vierjähriger Tätigkeit als Forsteinrichter in der Mayr-Melnhof´schen Forstdirektion, Frohnleiten, wurde Neugebauer 1968 die Leitung der Starhemberg´schen Forst- und Güterdirektion in Linz übertragen. Dieser Forstbetrieb, der von 1938 bis 1954 unter Fremdverwaltung gestanden hatte, wurde unter ihm zu einem modernen, leistungsfähigen und zukunftsorientierten Unternehmen ausgebaut.

Waren die 1950er und 1960er-Jahre noch von einer vorsichtigen Wirtschaftsführung geprägt gewesen, so folgte unter Forstdirektor Neugebauer eine Zeit der Modernisierung, Rationalisierung und Effizienzsteigerung. Bei der Erschließung der Forstreviere leistete er ausgesprochene Pionierarbeit, ebenso bei der großflächigen Umstellung vom Kahlschlag- auf Naturverjüngungsbetrieb und bei der konsequenten Umsetzung von Mischwaldkonzepten mit Fremdländeranbau. Während er in den im Großraum Linz gelegenen Revieren vielfältige Formen der Erholungs- und Freizeitnutzung ermöglichte, wurden andernorts Waldteile aufgrund von standörtlichen, botanischen oder landschaftsprägenden Besonderheiten außer Nutzung gestellt und ausschließlich der natürlichen Weiterentwicklung überlassen.

Neben seinen betrieblichen Aufgaben widmete sich Forstdirektor Neugebauer mit Engagement der forstlichen Interessenvertretung, insbesondere als langjähriger Geschäftsführer des Verbandes der Land & Forst Betriebe Oberösterreich, im Arbeitgeberverband der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe Oberösterreich, im Forstverein für Oberösterreich und Salzburg, im OÖ. Landesjagd- und Landesnaturschutzbeirat und in der Arbeitsgemeinschaft Nordwald.Das berufliche Wirken von Neugebauer, der im Oktober 2002 in den Ruhestand trat, war geprägt von betriebswirtschaftlicher Kompetenz und hoher sozialer Verantwortung. Der stets freundliche und unvoreingenommene Umgang mit Mitarbeitern, Kollegen und Geschäftspartner war ein besonderes und allgemein geschätztes Wesensmerkmal.Seine vielfältigen und bleibenden Verdienste wurden 2003 mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen der Republik Österreich gewürdigt.