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Schadfläche am Dreisesselberg im Böhmerwald © Land Oberösterreich

Nationalpark-Chef schwingt chemische Keule

Ein Artikel von Forstassessor Peter Liptay (für Timber-Online bearbeitet) | 20.05.2011 - 09:00
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Schadfläche am Dreisesselberg im Böhmerwald © Land Oberösterreich

Der Direktor des tschechischen Nationalparks Šumava, Jan Strasky, hat mit einem heimlichen Chemie-Einsatz gegen den Borkenkäfer für Aufsehen in Tschechien gesorgt, meldet die Welt online. Die Veröffentlichung von Fotos von chemischen Fallen habe einen Aufschrei der Empörung ausgelöst, heißt es. Strasky, der zunächst seinen Stellvertreter für den Chemieeinsatz verantwortlich gemacht hat, gestand mittlerweile ein, Urheber des Plans gewesen zu sein. Der tschechische Außenminister Karel Schwarzenberg kritisierte den Einsatz: „Ich bin besorgt um das Schicksal des Böhmerwaldes.“

Dort tobt seit langem ein Ideologiestreit zwischen Umweltschützern auf der einen sowie Waldbauern und Tourismusbranche auf der anderen Seite darüber, wie man mit dem Nationalpark umgehen soll. Umweltminister Tomas Calupa hat sich für eine Position zwischen den Streitparteien entschieden: Danach sollen in der innersten Schutzzone vom Borkenkäfer befallene Bäume motormanuell gefällt werden dürfen. Die Bäume können entrindet und entastet werden, müssen aber als Totholz im Wald verbleiben.