Die Situation in der Holz verarbeitenden Industrie ist wenig erfreulich. Die sich öffnende Preisschere zwischen Rund- und Schnittholz ist langfristig der Ruin“, teilte DI Friedrich Rumplmayr, Geschäftsführer Donausäge Rumplmayr, den etwa 100 Teilnehmern mit. Die Weitergabe der höheren Rundholzpreise an die Schnittholzkunden wäre 2011 nicht möglich gewesen.
„Ursache dieser paradoxen Entwicklung ist, dass nach der Erholung der Nadelschnittholz-Märkte 2010 die großen Werke in Landsberg und Friesau wieder aus ihrem künstlichen Tiefschlaf reaktiviert worden sind. Diese Mehrmengen reichten in einer konjunkturell rückläufigen Entwicklung aus, das Marktgeschehen gravierend zu beeinflussen“, betonte Rumplmayr. Hinzu komme, dass ein erheblicher Teil der dortigen Rundholzeinkäufe nicht zum Marktpreis, sondern mithilfe marktverzerrender Langfristverträge zu etwa 70 €/fm bestritten werden könnten. Daraus ergebe sich eine vorteilhafte Mischkalkulation im Materialeinsatz, begründete Rumplmayr.
„Ursache dieser paradoxen Entwicklung ist, dass nach der Erholung der Nadelschnittholz-Märkte 2010 die großen Werke in Landsberg und Friesau wieder aus ihrem künstlichen Tiefschlaf reaktiviert worden sind. Diese Mehrmengen reichten in einer konjunkturell rückläufigen Entwicklung aus, das Marktgeschehen gravierend zu beeinflussen“, betonte Rumplmayr. Hinzu komme, dass ein erheblicher Teil der dortigen Rundholzeinkäufe nicht zum Marktpreis, sondern mithilfe marktverzerrender Langfristverträge zu etwa 70 €/fm bestritten werden könnten. Daraus ergebe sich eine vorteilhafte Mischkalkulation im Materialeinsatz, begründete Rumplmayr.
Mit Schnittholz zugeschüttet
Von Januar bis September brachen die Schnittholz-Exporte von Österreich nach Deutschland um mehr als 6 % ein. Umgekehrt explodierten die Importe nach Rot-Weiß-Rot um gut 30 % – im absoluten Zahlenvergleich lieferten die deutschen Nachbarn fast doppelt so viel. Das Fatale an der Situation sei, dass auch die mengenmäßige Marktanpassung am Heimmarkt nicht umgesetzt werden konnte. So habe man Ende des ersten Halbjahres vergebens umfangreiche Produktionsaussetzungen getätigt, um die Erlösseite zu konsolidieren. „Wir mussten letztendlich feststellen, dass genau in dieser möglichen Erholungsphase alleine 200.000 m³ Schnittholz sowie große Mengen an Sägenebenprodukten aus Deutschland zu uns geflossen sind“, erklärte Rumplmayr. Sämtliche Lücken wurden mit billigen Dumpingmaterial verstopft. „Nun hat die Sägeindustrie weiter rückläufige Erlöse zu einem im IV. Quartal noch immer gestiegenen Rundholzpreis zu bewältigen“, beschreibt es Rumplmayer.Zur Produktion getrieben
„Was morgen ist, wissen wir nicht“, ergänzte Günther Deisl, Sägewerk Deisl (50.000 fm/J Einschnitt für Sondersortimente) aus Adnet. „Im Moment schaut es so aus, als ob sich alle zerfleischen.“ Viele Säger könnten es sich gar nicht leisten, vom Gas zu gehen. Als einzigen Rettungsanker sieht Deisl den Forst: „Nur er kann es richten und ein paar Euro nachgeben. Herbstpreise von 105 €/fm und mehr sind im nächsten Quartal nicht mehr haltbar“, war Deisl überzeugt. Die Säger müssten sich jedenfalls jetzt schon warm anziehen – „es wird beinhart“.Ein seltenes Hoch
„Bei der Durchsicht alter Kaufverträge ist mir eine Zahl in Erinnerung geblieben. 1984 lag der Festmeterpreis für Fichte 2a+ ABC bei rund 1450 Schilling. Das sind umgerechnet 105 €/fm“, schilderte OFM DI Hartmut Beham, Fürstlich Schaumburg-Lippische Forstverwaltung. Dasselbe Sortiment erlöste 1993 nur etwa 60 % davon. Ende 2006 waren es 86 €/fm, im Jänner 2011 schließlich über 90 €/fm. Erst im III. und IV. Quartal kletterte der Preis wieder über die 100 €-Marke. „Im Vergleich zu den vergangenen Jahrzehnten ist das ein seltenes Hoch. Für die Gebirgsforstwirtschaft aber absolut notwendig, um Investitionen finanzieren zu können“, betonte der Wirtschaftsführer. Seine Erwartungen für 2012: „Die Preise werden und sollen nicht in den Himmel wachsen – eine stabile Konsolidierungsphase wäre optimal.“Weniger turbulente Papierindustrie
Warum es in der Papierindustrie nicht so turbulent zugeht wie am Blochholzmarkt, formulierte DI Norbert Straubinger, Thosca Holz Hallein, wie folgt: „Es ist uns gelungen, ein vernünftiges Lager aufzubauen. Wird der Winter nicht allzu streng, wird man damit das Auslangen finden.“ Die Faserholzpreise ab Straße lagen zuletzt bei 38 €/fm, die Schleifholzpreise bei 47 bis 48 €/fm. Für Biomasse zahlte man 90 €/Atrotonne. Im nächsten Jahr erwartet Straubinger einen leichten Rückgang des Industrieholzverbrauchs. Erfreulicherweise legte der Zellstoff-Export bei steigenden Durchschnittserlösen in den ersten acht Monaten um 11,2 % zu.Zurück zur forstlichen Normalität
„Wir hatten seit 2003 kein Normaljahr mehr und jährlich zwischen 95 und 100 % Schadholzanteil zu bewältigen“, schilderte DI Hannes Üblagger, Leiter des knapp 50.000 ha großen ÖBf-Forstbetriebes Pongau, St. Johann (150.000 fm Jahreseinschlag). Die überhöhten Nutzungen bedingen in den nächsten Jahren eine Hiebsatzreduktion der Bundesforste auf 1,4 bis 1,5 Mio. fm (2011: 1,6 Mio. fm). Üblagger ortet trotz hoher Nachfrage bei einigen Verarbeitern bereits ein Liquiditätsproblem.
„In Summe stellt Bayern etwa 9 Mio. fm/J Nadelstammholz bereit – das meiste davon aus dem Privatwald. Der Forstbetrieb Berchtesgaden vermarktet überwiegend nach Österreich“, berichtete Dr. Daniel Müller, Bayerische Staatsforsten (BaySF), Forstbetrieb Berchtesgaden.