2008 zählte die 15. KWF-Tagung im sauerländischen Schmallenberg/DE noch 495 Aussteller aus 18 Ländern. Die Veranstalter werben für sich selbst nicht ganz zurückhaltend als „größtes Forsttechnik-Event in Mitteleuropa“.
Glücksklee
Gigantische Maschinen
Ralf Dreeke, Sprecher des KWF-Firmenbeirates, bezeichnete anlässlich der Pressekonferenz die Ergebnisse für 2011 als „normales Niveau für einen ausgeglichenen Markt“. Dieses sei nach einigen mageren Jahren offenbar auch durch Investitionen in neue Maschinen entstanden, welche die vorhandenen Maschinen aus dem Boomjahr 2007 ersetzen sollen.
Das erste Halbjahr sei ebenfalls bei den Maschinenverkäufen „sehr gut“ gelaufen, sagte Dreeke. Das 2. Halbjahr erwarte er „verhalten optimistisch“. Die Nachbarn in Österreich und in der Schweiz erwarben 2011 jeweils 53 neue Forstmaschinen.
Günstiger Ausblick
Die im Rahmen der KWF-Exkursion vorgestellten Verfahren an 28 Stationen deckten von der Bestandesbegründung über die Pflege und die Holzernte eine breite Palette ab. Bei Letzterer zeigte sich ein deutlicher Trend zu Verfahren, die zum naturnahen Waldbau passen:So zeigte das KWF für die vollmechanisierte Räumung von Nadelstarkholz über einer flächigen Naturverjüngung einen Raupenharvester vom Typ Woodmax. Ausgestattet mit einem Lako 1118 legt diese Maschine das Nadelstarkholz gerichtet auf der Rückegasse ab, lagert das Langholz per Stammwanne nach hinten und das Kurzholz neben der Rückegasse.
Das Rücken übernimmt ein Harvester vom Typ HSM 208. Die Leistung bezifferte Markus Finkbeiner von TTW Waldpflege auf 15 fm/MAS und die Kosten auf 5 bis 8,5 €/fm.
Am Exkursionspunkt gleich nebenan agierte ein Hannimax Kern 56S, ein Raupenharvester der 60 t-Klasse. Dessen Kabine lässt sich hydraulisch um knapp 5 m nach oben bewegen, sodass eine gute Übersicht über die Naturverjüngung besteht. Der Hannimax erntet mit einem modifizierten Aggregat von Waratah 290 mit 2,5 t Gewicht. Zwecks Stabilisierung der Stämme während ihrer stehenden Reise zur Rückegasse verfügt der Kran über eine Stammholzzange mit 30 t Kraft. Gerückt wurde von einem herkömmlichen Klemmbankschlepper. Während die Aufarbeitungskosten dieses Verfahrens bei moderaten 15 bis 17 €/fm liegen, bezifferte Eigentümer Peter Hipp den Wert des Hannimax auf 700.000 €.
Grüne Energie
Bei den Verfahren zur Aufarbeitung von Energieholz tut sich ebenfalls etwas: Diese lassen sich technisch gut mit der Anlage einer Feinerschließung kombinieren: So arbeitete ein 9 t leichter HSM 208 mit 10 m-Kran und einem Aggregat vom Typ Moipu – dieses fällt, entastet, sammelt und ermittelt Länge und Durchmesser. Während die Industrieholzsortimente am Lkw-fähigen Weg gepoltert werden, verarbeitet ein Anhängehacker HEM 420 DL die Energiehölzer zu Hackschnitzeln. Je nach gewähltem Verfahren kostet dies zwischen 19 und 27 €/rm für das Industrie- und zwischen 12 und 14,5 €/srm für das Energieholz.Mit einem Volvo ECR145 CL Kurzheckkettenbagger, ausgestattet mit einem Westtack Woodcracker C350, ließ Dienstleister Johann Ensmann alle Stämme auf der künftigen Rückegasse abkneifen. Nach Rückung des entnommenen Materials per Gremo F105 Tragschlepper zum nächsten Lkw-fähigen Weg und einer bis zu halbjährigen Trocknungsphase trennt ein Jenz HEM 852 Trommelhacker die Ernte zu Hackschnitzeln auf. Die Kraft der Geräte reicht auch für besonders dicke Stämme aus.
Für den Waldbesitzer bietet Ensmann die Dienstleistung kostenlos an und finanziert sich über den „volatilen“ Erlös für die Hackschnitzel zwischen 16 und 21 €/srm.
Mit einem ähnlichen Verfahren werden neue Wälder per Dienstleistung begründet: Dr. Heiko Hagemann, Geschäftsführer der Wald-Agentur-Münster, bietet Aufforstungen mit schnell wachsenden Baumarten als Zeitmischung an: Dabei bilden die am schnellsten wachsenden Baumarten bereits die künftigen Erschließungslinien und können bereits mit zehn oder 15 Jahren erste Erträge liefern.