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Mikroskopischer Querschnitt von Wengé, einer afrikanischen Baumart, aus dem Thünen-Kompetenzzentrum Holzherkünfte © Thünen-Institut für Holzforschung

Kompetenzzentrum Holzherkünfte eröffnet

Ein Artikel von DI Anton Sprenger (für Timber-online bearbeitet) | 05.03.2013 - 19:19
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Mikroskopischer Querschnitt von Wengé, einer afrikanischen Baumart, aus dem Thünen-Kompetenzzentrum Holzherkünfte © Thünen-Institut für Holzforschung

Am 3. März ist die EU-Holzhandelsverordnung vollständig in Kraft getreten. Sie verbietet den Handel mit Holz und Holzprodukten aus illegalen Quellen innerhalb der Europäischen Union. Bei Zweifelsfällen soll das, am 4. März eröffnete Thünen-Kompetenzzentrum für Holzherkünfte in Hamburg Art und Herkunft eingeführter Hölzer feststellen, Legalitätsnachweise prüfen und internationale Holzhandelswege analysieren.
Derzeit werden jährlich 400 Anfragen zur Bestimmung der Holzart bearbeitet und über 1000 Proben untersucht. Das Kompetenzzentrum nutzt dafür eine der weltweit größten Holzsammlungen mit über 35.000 Mustern und 50.000 mikroskopischen Präparaten. Durch die Holzhandelsverordnung wird mit einem starken Anstieg der Anfragen gerechnet.

12.000 potenzielle Handelshölzer

„Weltweit gibt es 12.000 potenzielle Handelshölzer und immer neuen Arten, die den Markt erreichen “, sagte Prof. Dr. Folkhard Isermeyer, Präsident des Thünen-Instituts. Insbesondere die Datenbankerstellung für die genetischen Vergleiche der Herkunft von Bäumen werde vorangetrieben. Untersucht werden können nicht nur Holzstämme, sondern auch verarbeitetes Holz und zum Teil sogar Papier.
In Deutschland sind 2 bis 5 % des eingeführten Holzes illegal, so Schätzungen des Thünen-Instituts. Holz werde zunehmend auch falsch deklariert, um es überteuert zu verkaufen.