Röntgen am Rundholzplatz erhöht Ausbeute

Ein Artikel von Lorenz Pfungen | 19.07.2017 - 08:16
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Jere Heikkinen von Finnos und Jacob Fehr von Jörg Elektronik (v. li.) präsentierten auf der Ligna das System Joro-X © Lorenz Pfungen

Die Anlage dient der Erfassung von Holzmerkmalen im Stamminneren. Unter anderem kann man damit Äste, Jahrringbreiten, Kernholz oder Fremdkörper erfassen. Es handelt sich um eine Weiterentwicklung der Röntgentechnik für die Bereiche Rundholzplatz und Sägewerk. In Zusammenarbeit mit dem finnischen Röntgenspezialisten Finnos aus Lappeenranta kombinierte man einen Röntgenscanner mit der eigenen 3D-Scannertechnologie.

„Mittels Röntgenstrahlung ermitteln wir die inneren und mit dem 3D-Laserscanner die äußeren Holzmerkmale. Je früher in der Wertschöpfungskette die Qualitäten bestimmt werden, desto profitabler wird der gesamte Sägewerksprozess“, informierte Jacob Fehr von Jörg Elektronik. Die Kombination der beiden Ergebnisse dient der Erreichung kundenspezifischer Optimierungsvorgaben.
Bei der Laservermessung handelt es sich um ein in Deutschland und Österreich eichfähiges System, das aus drei Laser-Kamera-Messeinheiten besteht und die Vollkontur des Stammes erfasst. Die Röntgeneinheit ist für konstante Messergebnisse klimatisiert und wird standardmäßig mit einer oder zwei Röntgenebenen geliefert. Optional ist eine Erweiterung auf 3D- und 4D-Ergebnisse möglich. Joro-X liefert man in einem 20-Fuß-Container, der am Rundholzplatz – auch bei bereits bestehenden Anlagen – rasch installiert werden kann.

Jahrzehntelange Erfahrung in der Holzvermessung ist die Grundlage für dieses System. Eine maximale Genauigkeit und Optimierung bei der Holzverarbeitung spielen eine immer wichtigere Rolle. Das System ermögliche eine millimetergenaue Erkennung und Berechnung einer optimalen Holzausbeute bei hohem Durchsatz, informierte der Hersteller.

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Auf der Ligna präsentierte Jörg Elektronik erstmals den Röntgenscanner Joro-X © Jörg Elektronik

Mit weltweit rund 100 Installationen zählt Joro-3D zu einem der erfolgreichsten Systeme der Allgäuer. Die eichfähige Vollkonturmessung sorgt – durch die hohe Anzahl an Messpunkten – für eine schnelle und sichere Bestimmung der Stammkontur. Ovalität, Abholzigkeit, Krümmung sowie die Pfeilhöhe bestimmt das kontinuierliche System millimetergenau. Dadurch sei eine optimale Bewertung des Stammes möglich, verwies man bei Jörg.

Durch die Datenzusammenführung der Vollkonturmessung Joro-3D und des Röntgenscanners in der Software Joro-Optima 3D lassen sich die Ausbeute und die Qualität beim Einschnitt erhöhen. In einem mehrstufigen Prozess verarbeitet das Programm die Stamminformationen, um die Wertschöpfung zu optimieren.

Zusatzanwendungen der Software stellen die Wiedererkennung und die Eindrehoptimierung im Sägewerkseingang dar. Mittels eines digitalen Fingerabdrucks erfolgt die Einschnittoptimierung bereits am Rundholzplatz. Durch die neuerliche Vermessung beim Eingang erkennt das System den Stamm wieder und ruft die Spezifikationen ab. Neben den Eindrehwinkeln funktioniert dies ebenso für Schnittbilder, was eine gesteigerte Holzausbeute ergibt. Darüber hinaus informierte man die Messebesucher über das System Joro-Volume, das die Schüttgut- und Rundholzmenge auf Lkw automatisch bestimmt sowie über das Joro-Terminal. Das Terminal dient der raschen Abfertigung und Einweisung von Lieferungen.