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Sturmholz_Thüringen © Sproßmann

Rundholzpreisbild Oktober 2017

Herwart – ein Sturm, der viel Frischholz, aber wenig Schadholz brachte?

Ein Artikel von Gerd Ebner | 08.11.2017 - 08:30

Die Rede ist vom Sturm Herwart, der am 29. Oktober Europa heimsuchte. Flächige Schäden wurden insbesondere in Sachsen (650.000 fm) festgestellt. In den betroffenen anderen deutschen Bundesländern liegt der Schaden im ganz niedrigen sechsstelligen Festmeter-Bereich. Ähnliches gilt für Österreich. In Polen soll es weiters eine 1 Mio. fm sein, rund 1,4 Mio. fm meldet Lesy in Tschechien. Im Unterschied zu den Auguststürmen bleibt jetzt über den Winter Zeit, die Schadflächen zu räumen. Als entsprechend minimal schätzen die Experten die Auswirkungen auf den Markt ein. Sturm Herwart hat also vergleichsweise geringe direkte Schäden verursacht. Doch könnte seine mittelfristige Auswirkung groß sein. Da es so viele Einzelwürfe gibt, muss jetzt aus phytosanitären Gründen die Motorsäge angeworfen werden – sonst gibt es beim vorhandenen hohen Borkenkäferbesatz zu viele Angriffspunkte in der kommenden Käfersaison. Und wenn ein Ernteeinsatz begonnen wird, nimmt man üblicherweise angrenzende Bäume noch mit. So könnte Herwart ein Sturm gewesen sein, der zwar für wenig Schadholz, aber umso mehr Frischholzaufkommen sorgt.

Konstante bis steigende Rundholzpreise

In Österreich, Bayern und Baden-Württemberg blieben die Rundholzpreise im Oktober konstant. Dort, wo das Schadholz von August aufgearbeitet wurde, ist bereits eine Preistrendwende eingetreten.