Die Wertholzsubmissionen im niederösterreichischen Heiligenkreuz sowie im oberösterreichischen St. Florian gingen Anfang Februar über die Bühne. Bei den beiden Versteigerungen kamen insgesamt fast 1616 fm Wertholz unter den Hammer. Im Vergleich zum Vorjahr ging die Menge deutlich zurück. 2017 waren es 2345 fm. Der Preis ist allerdings gestiegen: Erreichte man 2017 durchschnittlich 423 €/fm, waren es in diesem Jahr 457 €/fm.
Die beliebteste Holzart ist und bleibt die Eiche. Diese erreichte bei 1105 fm einen Durchschnittpreis von 490 €/fm. Den höchsten Durchschnittspreis erzielte die Schwarznuss mit 664 €/fm. In St. Florian verkaufte man rund 15 fm um 759 €/fm. In Niederösterreich war Schwarznuss deutlich günstiger: 88,65 fm fanden Käufer um 648 €/fm. 2016 erzielte die Schwarznuss einen Durchschnittspreis von 614 €/fm.
Eine eher seltene Holzart war in Heiligenkreuz zu finden: der Speierling. Lediglich 0,33 €/fm wechselten um 558 €/fm den Besitzer. Der Speierling zählt zu den Rosengewächsen, ist mit der Vogelbeere verwandt und kommt nur selten vor. Mit einem Trockengewicht von über 0,8 g/cm3 (Darrdichte) gilt er als das schwerste europäische Laubholz.
Stabile Bank und Überraschungserfolge
Wertholzsubmission am 1. Februar im niederösterreichischen Heiligenkreuz: Knapp 695 fm wurden versteigert © Robert Spannlang
Großes Publikumsinteresse herrschte am 1. Februar, am Aktionstag der Submission in Heiligenkreuz. Auch wenn Schwarznuss die höchsten Gebote auf sich zog, war nach wie vor die Eiche mengen- und erlösmäßig die stabilste „Bank“. Esche feierte ebenso Überraschungserfolge – in Hinblick auf enden wollende Vorräte.
Nachdem sich die für die Veranstaltung maßgeblichen Herren samt Geistlichkeit des unweit gelegenen Stiftes Heiligenkreuz um den teuersten Stamm der heurigen Submission – eine gut 10 m lange Schwarznuss für 5391 € – für ein Foto gruppiert hatten, meinte Werner Löffler, Forstdirektor der Landwirtschaftskammer Niederösterreich: „Die Vorherrschaft der Eiche ist trotzdem ungebrochen und ein Ende nicht in Sicht.“ Immerhin waren in diesem Jahr 21 Baumarten auf die Submission gelangt. Von den insgesamt 695 fm verkauften Wertholzes waren gut 55 % Eichenstämme – und das bei einem Durchschnittserlös von 497 €/fm. Abgesehen von jeweils nur einem einzigen Zwetschken- und einem Speierlingstamm im Angebot, wurde dies nur mehr von den Nusshölzern getoppt. In Hinblick auf die große Menge der angebotenen Eiche ist dies ein beachtlicher Erfolg.
Esche im Mammutbaum-Format
Bei den 26 Käufern aus Österreich, Deutschland, Frankreich und Kroatien zählten die Eschen zu den am heftigst bebotenen Holzarten. Eines der beliebtesten Fotomotive war ein mächtiger Eschenstamm mit fast 2 m Durchmesser am Wurzelansatz. „Voriges Jahr lag der Durchschnittserlös der Esche bei 211 €/fm, heuer bei nicht weniger als 271 €/fm“, betonte Löffler. Aber das habe wohl auch damit zu tun, dass viele befürchten, Eschen nicht mehr lange ersteigern zu können. Waldbesitzer böten ihre schönsten Eschen lieber jetzt schon feil, um nicht Gefahr zu laufen, das Holz irgendwann durch das Eschentriebsterben entwertet zu sehen, kommentierte Franz Fischer, Obmann des Niederösterreichischen Waldverbandes. Nachhaltig werde die große Menge von 110 fm Esche – hinter Eiche die zweithäufigste Baumart in Heiligenkreuz – wohl nicht angeboten werden können.
Der helle Bergahorn – auf Submissionen vor sieben Jahren noch der große Renner – erzielte zwar mit 1402 € ein beeindruckendes Höchstgebot, lag aber mit einem Durchschnittserlös von 385 €/fm bloß im Mittelfeld der Holzarten.
Mit 454 €/fm Durchschnittserlös aus allen Baumarten lag man fast gleichauf wie im Rekordjahr 2017, wenn auch das Holzvolumen deutlich geringer war als im Vorjahr. Dennoch waren die 129 Verkäufer sehr zufrieden. „Submissionen stärken unsere Position. Wir sind dem Markt nicht mehr so ausgeliefert“, meinte einer von ihnen.
Bares für Rares
Die „Goldene Axt“ für den Gewinnerstamm: Franz Kepplinger (Obmann Waldverband OÖ), Waldhelfer Georg Haider, Franz Reisecker (Landwirtschaftskammer-Präsiden), Gewinnerfamilie Walter und Leopoldine Schweiger (v. li.) © Elisabeth Feichter
Am 2. Februar fand die 15. Wertholzsubmission in St. Florian statt, welche die Landeslandwirtschaftskammer und der Waldverband Oberösterreich organisierten. Den höchsten Zuschlag mit 4066 €/fm bekam Walter Schweiger aus Wartberg an der Krems für einen geriegelten Bergahorn. Der Nebenerwerbslandwirt erhielt somit rund 6300 € für einen Stamm mit 1,56 fm. Traditionellerweise wurden für dieses Höchstgebot der Titel „Holzmoar“ und die „Goldene Axt“ verliehen. Auf die Plätze 2 und 3 schafften es Walnuss-Stämme mit Preisen von 2251 €/fm und 1365 €/fm. 80 % der angelieferten Stämme waren jedoch Eichen, sie sind momentan auch am stärksten nachgefragt. Insgesamt wurden 709 Stämme (2017: 1200) von 17 Baumarten zum Verkauf angeboten. Demgegenüber standen 4.056 Gebote. Unter den 37 Bietern fanden sich neben Österreichern auch Deutsche, Kroaten und Franzosen.
Der Durchschnitterlös von 460 €/fm entspricht einem Plus von 16 % gegenüber 2017. „Nachdem vielerorts kein Dauerfrost vorhanden war, ist das Laubholzangebot gering. Unsere Verkäufer wurden deshalb mit überdurchschnittlichen Preisen belohnt“, sagte Andreas Hofbauer, Geschäftsführer des Waldverbandes Oberösterreich.
Wertholz mithilfe waldbaulicher Maßnahmen
Walnuss-Stämme bekamen in St. Florian den zweit- und dritthöchsten Zuschlag mit 2251 €/fm beziehungsweise 1365 €/fm © Elisabeth Feichter
14.000 Stämme mit einem Erlös von rund 5,5 Mio. € wurden in den vergangenen 15 Jahren auf der Wertholzsubmission in Oberösterreich verkauft. Einen Riegelahorn könne man waldbaulich nicht erziehen, das sei allein der Natur zu verdanken, hieß es. Jedoch lassen sich Laubwertholz-Stämme mit gezielten waldbaulichen Maßnahmen produzieren. Um auch künftig Laubwertholz-Stämme anbieten zu können, untermauerten die Veranstalter die Submission mit entsprechenden Fachvorträgen.
Verkauf in fm - Durchschnittserlöse (ø) in €/fm | ||||||
Baumart | Oberösterreich | Niederösterreich | Gesamt | |||
---|---|---|---|---|---|---|
Verkauf | ø | Verkauf | ø | Verkauf | ø | |
Akazie | – | – | 0,54 | 202 | 0,54 | 202 |
Apfel | 0,66 | 94 | 0,33 | 391 | 0,99 | 193 |
Bergahorn | 22,70 | 567 | 26,99 | 385 | 49,69 | 468 |
Birne | 13,91 | 302 | 7,97 | 313 | 21,88 | 306 |
Edelkastanie | – | – | 6,27 | 203 | 6,27 | 203 |
Eibe | 2,36 | 400 | – | – | 2,36 | 400 |
Eiche | 722,52 | 487 | 382,54 | 497 | 1.105,06 | 490 |
Elsbeere | – | – | 7,27 | 514 | 7,27 | 514 |
Erle | – | – | 1,46 | 237 | 1,46 | 237 |
Esche | 46,77 | 206 | 110,41 | 271 | 157,18 | 252 |
Feldahorn | – | – | 0,90 | 79 | 0,90 | 79 |
Hainbuche | 1,08 | 179 | – | – | 1,08 | 179 |
Kirsche | 7,49 | 221 | 18,25 | 201 | 25,74 | 207 |
Lärche | 32,58 | 206 | 12,14 | 302 | 44,72 | 232 |
Linde | 1,32 | 168 | 4,47 | 91 | 5,79 | 109 |
Rosskastanie | 1,43 | 305 | – | – | 1,43 | 305 |
Schwarznuss | 15,13 | 759 | 88,65 | 648 | 103,78 | 664 |
Schwarzpappel | 4,52 | 94 | – | – | 4,52 | 94 |
Speierling | – | – | 0,33 | 558 | 0,33 | 558 |
Spitzahorn | 1,68 | 187 | – | – | 1,68 | 187 |
Thuye | – | – | 2,84 | 220 | 2,84 | 220 |
Ulme | 15,94 | 352 | 10,11 | 344 | 26,05 | 349 |
Vogelkirsche | – | – | 3,44 | 215 | 3,44 | 215 |
Walnuss | 30,34 | 546 | 9,12 | 725 | 39,46 | 587 |
Weißbuche | – | – | 0,65 | 170 | 0,65 | 170 |
Zwetschke | 0,69 | 173 | 0,06 | 2501 | 0,75 | 359 |
Gesamt | 921,12 | 460 | 694,74 | 454 | 1.615,86 | 457 |