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Symbolbild © Martina Nöstler

Österreich/Deutschland

Schadholzmengen prägen Markt

Ein Artikel von Gerd Ebner | 31.10.2018 - 08:11

Die Rundholzkäufer müssen sich auf folgende Situation einstellen:

  • Schadholzangebot bis ins Jahr 2020 hinein
  • mögliche Frischholzknappheit wegen der Schadholzaufarbeitung und Frischholzeinschlag-Stopps der Landesforste

Transportkapazitäten zu knapp

In Mitteleuropa sind die Transportkapazitäten die Flaschenhälse. Aufgearbeitetes Holz erreicht oft zu spät die Käufer – mit Qualitätsverlusten als Folgen. Das dämpft zusätzlich die Erlöse für die betroffenen Waldbesitzer. Regional gibt es in Deutschland und speziell in Österreich Klagen darüber, dass bei gemischten Lieferungen „zu oft“ die Cx-/D-Taste gedrückt werde. Rufe nach Übernahmefotos werden lauter. Die Rundholzqualität ist extrem unterschiedlich. Von „Käferholz mit Frischholzcharakter“ bis Industrieholz reichen die Einschätzungen – und damit die Verwertungsmöglichkeiten der Rundholz-Käufer.

Frischholz wird kommen

Frischholz wird momentan in Süddeutschland noch zu wenig angeboten. Die Vorhersage von Bereinigungen und prophylaktischen Ernten gefährdeter Stämme in den kommenden Wochen im Privatwald gibt es. Ob dieses Holzaufkommen ausreichen wird, wird sich zeigen.

Die Situation lässt ein Einpendeln der Preise auf diesem neuen Niveau erwarten. Die breite Preisspanne reicht in Süddeutschland laut Holzkurier-Recherchen von 80 bis 90 €/fm für Frischholz (B, L2b/2b). Die Abschläge für Schadholz notieren bei 20 €/fm.

In Baden-Württemberg sind Verhandlungen zwischen Binderholz und ForstBW auf der Zielgeraden. Das Ergebnis der Verhandlungen wird aufgrund der Größe des Vertrages und der Laufzeit als Richtungsweiser für den Markt gesehen.

Süd-Nord-Gefälle

In Österreich wird das Süd-Nord-Gefälle ausgeprägter. Während der Forst im Süden schon 95 €/fm frei Waldstraße für Frischholz anvisiert, ist man im Norden doch um einiges darunter. In den Schadgebieten hat sich das Preisniveau im Oktober aber stabilisiert. Die Preisspanne für Österreich reichte im Oktober von 80,4 bis 88,4 €/fm. Das ist gegenüber dem Vormonat ein Anstieg von 50 Cent/fm. 

In Nordösterreich ist die Situation ähnlich wie in Bayern. Frischholz fehlt, sollte aber in den nächsten Wochen kommen. Ansonsten sind die Lager mit Schadholz voll. Für die qualitätsgerechte Abfuhr fehlen weiterhin vielfach Waggons. Die ÖBB oder, besser gesagt, die Rail Cargo Austria, stehen massiv in der Kritik, die Waggonausstattung in der Vergangenheit zu stark reduziert zu haben.

Die Situation beim Fi-Schadholz dominiert eindeutig die Marktlage. Bei den anderen Baumarten ist die Entwicklung unterschiedlich. Der trockene Sommer hat auch der Lärche und Kiefer zugesetzt. Wo das regional der Fall ist, gibt es teilweise zu viel Angebot. Außerhalb dieser Gebiete ist Lärche zu stabilen Preisen gefragt.