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Die Aufräumarbeiten nach dem Sturmtief Eberhard haben in Niedersachsen begonnen. Gegenwärtig werden Straßen freigeschnitten, um die Rettungsketten einhalten zu können © Niedersächsische Landesforsten

Sturmtief Eberhard

Erneut ist mit Windwurfmassen zu rechnen

Ein Artikel von Fabian Pöschel | 12.03.2019 - 09:01

Das Sturmtief erreichte Windspitzen bis zu 130 km/h. Gegenwärtig sind Deutschlands Förster mit den Schadauswertungen beschäftigt. Wie es in ersten Reaktionen heißt, sei erneut mit großen Schäden zu rechnen. Eine Übersicht:

Bundesland Erste Einschätzung
Baden-Württemberg Nach telefonischer Auskunft des Landwirtschaftsministeriums kam es zu Windwürfen, jedoch seien diese nicht so stark ausgefallen wie bei vergangenen Stürmen
Bayern Die Lage in Bayern ist noch nicht abzuschätzen. Besonders im Norden Bayerns kam es zu schweren Windböen.
Hessen Gegenwärtig können noch keine Aussagen getroffen werden. Es sind Schäden entstanden, jedoch nicht im Umfang von Friederike im vergangenen Jahr.
Niedersachsen Eberhard hat mit seinen zum Teil starken Böen vor allem im Süden Niedersachsens im Wald deutliche Spuren hinterlassen. „In Harz und Solling kam es vielerorts zu Einzelwürfen, die viele Waldwege und Straßen beeinträchtigen. Die Landesforsten arbeiten mit Hochdruck daran, die Straßen und Wege freizuschneiden“ beschreibt Dr. Klaus Merker, Präsident der Landesforsten, das weitere Vorgehen. Erst dann lässt sich abschätzen, welche Schäden genau entstanden sind. In den nördlichen Landesteilen ist es lediglich vereinzelt zu Schäden im Wald gekommen. 
Nordrhein-Westfalen Aus Nordrhein-Westfalen kam noch keine offizielle Reaktion. Den Social Media-Kanälen der Landesforstverwaltung zufolge kam es zum Teil zu heftigen Schädigungen, beispielsweise im Raum Warstein. Im Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft sind neben Nadelbaumarten ebenfalls Buchen gefallen. Vereinzelt werden die Schäden im sechsstelligen Bereich angesetzt, wie etwa im Regionalforstamt Siegen-Wittgenstein. 
Rheinland-Pfalz Regionalzeitungen, wie die Rhein-Zeitung und der Trierische Volksfreund, berichten von glimpflichen bis schweren Windwürfen in den Mittelgebirgen. Eine offizielle Meldung der Landesforsten steht noch aus.
Sachsen-Anhalt Wie Regionalzeitungen berichten, kam es im Harz-Bereich zu Windwürfen. Eine offizielle Meldung steht noch aus.
Sachsen „Die Lage in den Forstbezirken und Großschutzgebieten in Sachsen ist noch unübersichtlich. Gegenwärtig werden die Schäden vor Ort erhoben. Teilweise muss zunächst die forstliche Infrastruktur wiederhergestellt und öffentliche Wege müssen erneut freigeschnitten werden, um die Rettungskette zu gewährleisten. Hinzu kommen teilweise erhebliche Neuschneemengen in den Mittelgebirgen, die eine Schadschätzung weiter erschweren. Derzeit gehen wir von Waldschäden in ganz Sachsen aus. Ein Schadschwerpunkt ist nach gegenwärtigem Stand das mittlere Sachsen in den unteren Lagen. Personenschäden sind zurzeit nicht bekannt. Die Schadholzmenge wird sich nach aktuellem Kenntnisstand vermutlich im sechsstelligen Bereich bewegen. Nähere Angaben aus den Forstbezirken und Großschutzgebieten zum Umfang der Schäden sind im Laufe des heutigen Tages zu erwarten", führt Dr. Renke Coordes, Staatsbetrieb Sachsenforst, auf Holzkurier-Nachfrage aus.
Thüringen Starke Böen mit Windgeschwindigkeiten bis zu 116 km/h – auch im Flachland – haben im Wald Spuren hinterlassen. Insbesondere im Südharz, aber auch in weiten Teilen Thüringens kam es in den Wäldern vielerorts zu Einzelwürfen, die viele Waldwege und Straßen beeinträchtigten. Nach einer ersten Schätzung dürften mehrere Tausend Bäume dem Orkantief zum Opfer gefallen sein. Das Schadausmaß ist entsprechend dieser Schätzung allerdings im Vergleich zum Orkantief Friederike deutlich geringer. „ThüringenForst arbeitet mit Hochdruck daran, die Straßen und Waldwege freizuschneiden. Erst mit der Wiederherstellung einer ordnungsgemäßen Waldwegeinfrastruktur lässt sich genauer abschätzen, welche Schäden im Einzelnen entstanden sind“, so Jörn Ripken, ThüringenForst-Vorstand. 

 

In Österreich kam es ebenfalls zu Schädigungen. Vor allem Ober- und Niederösterreich waren betroffen. Genaue Abschätzungen sind hier ebenfalls erst in den nächsten Tagen zu erwarten.

Brisant wird es am morgigen Mittwoch, wo das Sturmtief Franz erwartet wird.