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Die Bayerischen Staatsforsten spendeten rund 100 Baumstämme für den Neubau des Nawareum © TFZ

BaySF

Baumspende für Neubau

Ein Artikel von Martina Nöstler (für holzkurier.com bearbeitet) | 05.04.2019 - 15:48

„Wir sind stolz, dass wir im wahrsten Sinne des Wortes dazu beitragen konnten, den Wald in die Stadt zu holen“, freut sich die Forstbetriebsleiterin der Bayerischen Staatsforsten des Forstbetriebs Neureichenau, Gudula Lermer, bei der offiziellen Übergabe der Baum-
stämme. „Der Klimawandel ist für den Wald und die Forstwirtschaft die Herausforderung der kommenden Jahre. Wir unterstützen daher gerne den Ansatz des Nawareum, über nachhaltigen Umgang mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen zu informieren und zu beraten.“ Dass beim Neubau auf heimisches Holz gesetzt wurde, war selbstverständlich. „Ein Haus, das den Klimaschutz behandelt, sollte entsprechend klima- und umweltfreundlich agieren. So war es uns wichtig, dass die Stämme aus nachhaltig bewirtschafteten, regionalen Wäldern stammen und beim Transport kurze Wege eingehalten worden sind“, erklärt Dr. Bernhard Widmann, Leiter des Technologie- und Förderzentrums (TFZ), dem das Nawareum angegliedert ist. „Mit den Bayerischen Staatsforsten haben wir einen zuverlässigen Partner, der uns glücklicherweise die Stämme kostenlos zur Verfügung gestellt hat. Das freut uns sehr.“

Welchen hohen Stellenwert der Rohstoff Holz im Nawareum hat, wird nicht nur anhand der Baumstämme deutlich. Der Neubau ist auf einem Untergeschoss aus Stahlbeton weitgehend in Holz
konstruiert. Am Beispiel des Nawareum zeigt man, wie es gelingen kann, die hohen Anforderungen an ein Museum mit den Standards eines Passivhauses zu vereinbaren. Das Gebäude setzt dadurch selbst Maßstäbe im Holzbau.

Bei der Energieversorgung des Hauses beschreitet man ebenfalls innovative Wege: Der Energiebedarf wird weitgehend über regenerative Energieträger gedeckt. Zum Einsatz kommen hier vor allem Solarthermie, Fotovoltaik sowie eine Geothermieanlage mit rund 40 Erdwärmesonden, die in Verbrindung mit einer Wärmepumpenanlage für die nötige Heizenergie und Prozesskälte sorgen. Es besteht zudem ein Anschluss an das vorhandene Biomasseheizwerk des TFZ.

Insgesamt schreiten die Bauarbeiten am Nawareum gut voran. Mit der Errichtung der Baumstämme an der Südfassade ist ein weiterer wichtiger Meilenstein bis zur Eröffnung im Winter 2020 getan.

Die Finanzierung der Baumaßnahme mit Gesamtkosten in Höhe von 25 Mio. € tragen das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie.