Bayern

Starker Käferanstieg im Juni

Ein Artikel von Philipp Matzku (für holzkurier.com bearbeitet) | 02.07.2020 - 08:48
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Verteilung der Buchdrucker in Bayern im Juni je Monitoringstandort © LWF

Die Fänge müssen laut der Bayerischen Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft (LWF) zweigeteilt betrachtet werden. Altkäfer aus 2019, welche derzeit noch Geschwisterbruten anlegen, nehmen den größeren Anteil ein. Es werden aber bereits Jungkäfer der 1. Generation aus der Schwärmwelle Mitte April gefangen. Diese treten vor allem in Lagen über 600 m in den Regionen südliches Niederbayern, westliches Oberfranken sowie Mittel- und Unterfranken auf. Der LWF erwartet aufgrund der frühen Entwicklung der 1. Generation im Vergleich zum Vorjahr eine Anlage einer 3. Generation. Diese ist inklusive der Geschwisterbruten mehrheitlich in der ersten Maihälfte angelegt worden. Ein weiterer Ausflug mit einem erheblichen Stehendbefall wird bis Mitte Juli erwartet.

Die Gefährdungseinschätzung für Bayern ist aus Sicht der LWF ebenfalls stark zweigeteilt. Ausschlaggebend sind die Niederschlagsverteilung in den vergangenen Wochen sowie die Vorschädigungen der Fichtenbestände in den vergangenen Jahren. Die Fichten reagieren aufgrund der besseren Wasserversorgung heuer mit verstärktem Harzfluss auf Borkenkäferbefall. Andererseits ist die Bohrmehlsuche bei frischem Befall aufgrund der nassen Witterung erschwert.

Die Borkenkäferzahlen in den Staatsforsten der BaySF sind im Juni im zweiten Monat in Folge im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Anders als im Mai waren die Zahlen sogar unter dem 5-Jahre-Durchschnittswert von 64.000 fm. Im Juni lagen die gebuchten Käferholzmengen bei rund 42.000 fm (2019: 103.000 fm). Auch kumuliert sanken die Werte für Mai und Juni mit 121.000 fm im Vergleich zu 192.000 fm Vorjahreszeitraum um 37%.