Millionenstrafen für österreichische Holzunternehmen

Die rumänische Wettbewerbsbehörde hat im Zeitraum 2011 bis 2016 mehrere Ausschreibungen verschiedener Forstverwaltungen und -besitzer analysiert. In 45 Fällen konnte eine Verletzung der Wettbewerbsregeln festgestellt werden. So kam es laut Behörde zu Absprachen zwischen den Wettbewerbern und zum Austausch von sensiblen Informationen bei der Rohholzbeschaffung, der Einkaufspolitik, betriebsinterner Abläufe, der Aufteilung der Lose sowie zu Absprachen während des Bieterprozesses.

Die Holzunternehmen haben aus Sicht der Wettbewerbsbehörde den Wettbewerb untereinander während der Ausschreibungen „außer Kraft gesetzt, um das Holz möglichst kostengünstig zu erwerben“. In den meisten Fällen sei es zum Nachteil des Staates gewesen, welcher weniger Geld einnahm.

13 Unternehmen haben den Strafzahlungen zugestimmt. Aus Österreich waren dabei HS Timber Productions, Egger Romania und die drei zur Kronospan-Gruppe gehörenden Unternehmen Romania, Kronospan Sebeș sowie Kronospan Trading mit Bußgeldern belegt worden. Im Rahmen eines Vergleiches zahlt HS Timber Productions mehr als 10 Mio. €. Kronospan zahlt rund 9.5 Mio. € und Egger hat der von der rumänischen Wettbewerbsbehörde festgesetzten Strafzahlung in Höhe von 4,7 Mio. € zugestimmt.

HS Timber Productions antwortet: Nach der Analyse der Holzeinkaufsprozesse in dem betroffenen Zeitraum wurden von HS Timber Productions Mängel festgestellt und umgehend die notwendigen Korrekturmaßnahmen ergriffen. Seitdem habe das Unternehmen sein Sorgfaltspflichtsystem verbessert und klare Regeln und Richtlinien definiert, geht aus einer Pressemitteilung hervor. Darüber hinaus hat HS Timber Productions einen Verhaltenskodex zur Förderung einer sicheren Holzlieferkette in Rumänien eingeführt, welcher für alle Lieferanten gilt.

Egger Romania hat laut Pressemitteilung der Strafzahlung, welche von der Wettbewerbsbehörde festgesetzt wurde, vorbehaltlos zugestimmt. Untersuchungen ergaben, dass sich Mitarbeiter von Egger Romania in Einzelfällen nicht wettbewerbsrechtlich korrekt verhalten haben. „Wir haben uns innerhalb dieses Verfahrens von Beginn an kooperativ verhalten und den Mitarbeitern der rumänischen Wettbewerbsbehörde im Rahmen des Verfahrens mit umfassenden Angaben zur Verfügung gestanden“, sagt Thomas Leissing, Sprecher der Egger-Gruppenleitung. „Die verantwortlichen Mitarbeiter von Egger Romania haben die festgestellten Verstöße zwar nicht initiiert, es aber versäumt, die beanstandeten Vorgänge zu unterbinden.“