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© Unsplash / Benjamin Sloth Lindgreen

Deutschland

Droht das nächste Dürrejahr?

Ein Artikel von Philipp Matzku (für holzkurier.com bearbeitet) | 06.04.2021 - 08:50

Die Karten des Dürremonitors des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung zeigen deutlich, dass ausreichend Wasser zur Verfügung steht, tiefere Erdschichten aber deutlich zu trocken sind. Rote Stellen gibt es besonders in Brandenburg, Sachsen-Anhalt, im Rhein-Main-Gebiet und in Unterfranken.

Wäldern droht laut Klimaforscher Andreas Marx, der den Dürremonitor betreut, das vierte Dürrejahr in Folge. Marx hält es für wahrscheinlich, dass auch in diesem Sommer zu wenig Wasser vorhanden sein wird, und nennt gegenüber der ARD zwei Gründe: Ein großer Teil des Niederschlags werde verdunsten und bei Gewittern komme schnell viel Wasser zusammen – das könne aber schlecht in den Boden eindringen und laufe deshalb „oberflächlich zu den Flüssen ab“.

Das Bundeswaldministerium stellt insgesamt 1,5 Mrd. € an Hilfen für Waldbesitzer für den Waldumbau zur Verfügung. Das Thünen-Institut in Eberswalde untersucht, welche Bäume dafür besonders geeignet sind. Spezielle Versuchsfelder bringen Daten, wie viel Wasser die Bäume verbrauchen, wie sie wachsen und wie sich das Grundwasser unter ihnen entwickelt. Projektleiterin Tanja Sanders empfiehlt ein Artenspektrum von mindestens vier Baumsorten, welche zueinanderpassen.

Im Juni will das Bundesumweltministerium eine Strategie vorlegen, wie Deutschland 2050 die Wasserversorgung für Mensch und Umwelt sichern kann. Die Strategie soll unter anderem Konzepte für das Speichern von Wasser und Anreize zum Wassersparen enthalten.