Waldökologie

Züchtung von klimaangepasstem Forstsaatgut

Ein Artikel von Philipp Matzku (für holzkurier.com bearbeitet) | 13.08.2021 - 08:50

Das Pilotprojekt SpruceSEA (Spruce Somatic Embryogenesis Application Austria) ist eine Kooperation des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW), des österreichischen Forstpflanzenproduzenten Lieco und des schwedischen Biotech-Unternehmens SweTree Technologies. Finanziert wird das Projekt von der Kooperationsplattform Forst Holz Papier (FHP).

Angesichts des raschen Klimawandels dauert die traditionelle Züchtung von Forstpflanzen zu lange. Viele Mischbaumarten weisen nur geringe Samenerträge auf und bilden unregelmäßig Samen aus. Um die wertvollen genetischen Ressourcen zu bewahren, setzt man bei SpruceSEA auf die sogenannte „Somatische Embryogenese“ (SE). Dabei wird ein Keim aus dem Samen entnommen und im Labor vermehrt. Aus geringen Mengen von besonders wertvollem Saatgut kann so eine große Anzahl an Jungpflanzen gewonnen werden. Die aus der Zier- und Nutzpflanzenzucht bekannte Methode ist auch bei vielen Baumarten seit Langem erprobt. „Wenn das Projekt erfolgreich ist, können SE-Setzlinge in Zukunft in größerem Umfang im Wald eingesetzt werden, um unsere Wälder ertragreich und klimafit zu machen“, erklärt Lieco-Gruppe-Geschäftsführer Oliver Hilpold.

Im Pilotprojekt wird mittels der Anwendung der somatischen Embryogenese vitales, wuchskräftiges Fichtensaatgut vermehrt, als Containerpflanzen herangezogen und ein Jahr getestet. Wenn die Pilotanlage von SweTree Technology die Anforderungen erfüllt, kann die Anlage erweitert und es können damit 2 bis 20 Mio./J Setzlinge produziert werden, die an Kunden von Lieco geliefert werden können.