„Vom klassischen Langholzplatz über die Hochleistungs-Kurzholzsortierung bis zum Holzplatz für einen OSB-Hersteller – wir rüsten Werke mit Schwerpunkt auf Mittel- und Osteuropa aus. Rundholz ist unser Leben“, führt Holtec-Geschäftsführer Alexander Gebele aus.
Schwerpunkt Sägeindustrie in Deutschland und Österreich
„Wir konnten in Österreich ein paar sehr interessante Projekte platzieren und unseren Markt weiter ausbauen“, sagt Daniel Engel, Verkaufsleiter Holtec Deutschland und Österreich © Holtec
„Die Investitionslaune in der Sägewerksbranche ist ungebrochen hoch. Von dieser Entwicklung profitieren auch wir – keine Frage. Trotz vieler Einschränkungen durch die Coronapandemie und das Hochwasser blicken wir auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück“, berichtet Ute Klement, geschäftsführende Gesellschafterin bei Holtec. Im Vordergrund stehen zurzeit eher Anlagen im oberen Leistungsbereich.
„Wir haben unsere Marktposition im Bereich der Rundholzplatz-Anlagen durch die Lieferung einiger großer Erweiterungsinvestitionen in Mitteleuropa weiter ausgebaut. Dabei konnten wir insbesondere unsere Position bei großen Kunden in Österreich deutlich stärken“, erklärt Daniel Engel, verantwortlicher Verkaufsleiter für Deutschland und Österreich. Große Projekte für die Hasslacher-Gruppe in Preding, für Mayr-Melnhof Holz in Leoben, der Rundholzplatz für das Sägewerks-Start-up Handlos in Summerau sowie der neue Rundholzplatz bei Pfeifer in Kundl waren hier sicherlich Meilensteine für die weitere Marktdurchdringung in Österreich. Aktuell wurde über den Jahreswechsel die Rundholzsortierung bei der Holzindustrie Stallinger in Frankenmarkt in großen Teilen ausgetauscht.
Holtec hat in den vergangenen 50 Jahren fast 400 Anlagen zum Rundholzhandling realisiert
In Deutschland nahm Holtec ebenso interessante Projekte in Betrieb. Für das vom Holzkurier gekürte „Sägewerk des Jahres 2022“, GELO Timber, lieferte Holtec ein Turnkey-Paket für das Rundholzhandling. „Ein Schwachholzsägewerk, das sicherlich in der Branche noch für einiges Aufsehen sorgen wird“, meint Gebele. Einzigartig ist das Umschlagkonzept am Rundholzplatz. „Da wir die Sortierung zu einem Großteil mit dem Portalkran durchführen, kommen wir mit einer kleinen Fläche aus und mussten den Platz nicht versiegeln. Gleichzeitig entstehen kaum Abgasemissionen und kein Reifenabrieb“, brachte seinerzeit GELO Timber-Geschäftsführer Wolf-Christian Küspert die Vorteile auf den Punkt.
Bei Schwaiger Holzindustrie in Hengersberg konnte Ende 2021 ein komplett neuer Rundholzplatz in Betrieb genommen werden. „Die Anlage, die mit zwei Entrindungslinien ausgestattet ist, wird eines der größten und leistungsstärksten Rundholzplätze in Süddeutschland sein“, bestätigt Engel. Aktuell geht die neue Sägewerksbeschickung für die neue Linck-Linie bei Binderholz in Baruth an den Start. Voll im Terminplan konnte noch vor Weihnachten das erste Holz gefahren werden. Hier lag die Messlatte ebenfalls hoch – sollen doch über 50 Abschnitte pro Minute im Endausbau ins Sägewerk gefördert werden.
Ausblick auf 2022
Im Ausblick auf das laufende Jahr dominieren erneut interessante Sägewerksprojekte. Ein weiteres Highlight dürfte die kombinierte Rundholzzubringung für den neuen Sägewerksstandort von Best Wood Schneider in Meßkirch sein. Kommende Projekte in der Sägeindustrie sind außerdem ein neuer Rundholzplatz für Rettenmeier am Standort BalticTimber in Lettland – dort kommen ebenso zwei Entrindungslinien parallel zum Einsatz. Die österreichische HS Timber Group setzt ebenfalls auf Technik von Holtec – für den neuen Standort in Svisloch/BY liefert der Anlagenbauer den Rundholzplatz sowie die Sägewerksbeschickung für eine Linck-Linie. Die Siat-Gruppe in Urmatt erhält zum Jahreswechsel einen Langholzplatz für extremes Starkholz und der Umbau des Rundholzplatzes für die Ziegler Holzindustrie in Plößberg steht ebenfalls in diesem Jahr auf der Holtec-Agenda.
Bei Homanit in Losheim/DE realisierte Holtec im vergangenen Jahr die dritte Holzplatzanlage für den Dünnspanplatten-Spezialisten © Holtec
Holzwerkstoff- und Pelletsindustrie
Wenn auch aufgrund der aktuellen Lage die Sägeindustrie dominiert – Holtec beschränkt sich im Rundholzhandling nicht nur auf Sägewerke. „Die Plattenhersteller und Pelletswerke fordern immer ausgefeiltere Holzplätze – das Rundholzhandling hat hier einen höheren Stellenwert bekommen, ist der Holzplatz als erste Bearbeitungsstufe im 24/7-Betrieb doch immer häufiger die leistungsbestimmende Komponente“, erläutert Gebele die Anforderung der Kunden. Holtec bietet hier ein breites Produktspektrum >> bis hin zur eigenentwickelten Entrindungsmaschine Variobarker. Größere Installationen gab es im vergangenen Jahr beim Dünnplattenspezialisten Homanit in Losheim/DE. Dort realisierte Holtec einen komplett neuen Holzplatz. Sauber entrindetes Industrieholz liefert dort ein Holtec-Rotary-Debarker mit zwei Sektionen und vier Rotoren. „Wir konnten von diesem Entrindertyp inzwischen knapp 20 Maschinen verkaufen. Die Eigenentwicklung war ein sehr wichtiger Schritt für uns hin zum Komplettanbieter auf dem Holzplatz,“ erklärt Gebele. Der Entrinder ist modular aufgebaut und für Leistungen von 40 bis 150 t atro/h erhältlich.
70° C-Wasser auf gefrorenes Holz
Für den französischen Pelletsproduzenten Aswood in Boulleville lieferten die Eifeler bereits die zweite Anlage inklusive einer Entrindung, eines Trommelhackers und Hackschnitzelaustrages. Die Forderung nach Turnkey-Lieferung nimmt auch bei Holtec einen immer größeren Stellenwert ein. Für das laufende Jahr steht im Bereich der Holzwerkstoff-Industrie die Lieferung einer kompletten Holzplatzanlage für die Swiss Krono-Gruppe für den russischen Standort Scharja an. Die Lieferung umfasst zwei Entrindungslinien sowie zwei parallele Konditionierkanäle zum Auftauen der Stämme in den Wintermonaten. Die über 100 m langen Förderstrecken sind auf die Aufnahme von mehr als 500 t Rundholz ausgelegt – im Quertransport werden die Stämme mit 70° C heißem Wasser kontinuierlich bedüst. Das Auftauen und Konditionieren von Rundholz haben sich zu interessanten Nischenprodukten bei Holtec entwickelt. Die Technik überzeugte auch beim größten Ikea-Unterlieferanten in Litauen, der VMG-Group. Für das neue LVL-Werk in Akmene liefert Holtec den Rundholzplatz, eine 80 m lange Konditionierstrecke des Typs Smartcon sowie die Beschickung der Schälmaschinen. Dieser Geschäftsbereich hat sich in den vergangenen Jahren zu einer weiteren tragenden Säule entwickelt.
Ergonomie am Arbeitsplatz
Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung als Mehrwert für Mitarbeiter und Arbeitgeber © Holtec
Die Verbesserung der Ergonomie am Arbeitsplatz wird in immer mehr Unternehmen zentrales Ziel hinsichtlich der Fachkräftesicherung und der Erhaltung von Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter. Werden die Grundsätze der Ergonomie am Arbeitsplatz ignoriert, kommt es zu Fehlzeiten, Unproduktivität und einer hohen Fluktuation. Holtec hat sich mit der Neuentwicklung „Ergo-Control“ dieser Problematik angenommen.
Ziel der Entwicklung war ein Sitz- und Steharbeitsplatz, der es durch die Anpassung der Arbeitssituation ermöglicht, aus der Haltungsmonotonie auszubrechen und trotz wechselnder Positionen eine identische Blickführung zu gewährleisten. So hat der Bediener stets eine konstante Blickführung auf alle Bedienelemente, Monitore und den Holzfluss.
Identische Blickführung sowohl in sitzender als auch stehender Arbeitsposition © Holtec
Durch die modulare Konstruktion kann eine perfekte, kundenspezifische Ausstattung konfiguriert werden. Eine spätere Erweiterung ist durch das Baukastenprinzip jederzeit möglich. Der Prototyp wurde erfolgreich bei Gebrüder Eigelshoven getestet. Weitere Installationen folgten bei Schwaiger Holzindustrie und Pfeifer und werden sehr positiv von den Anlagenführern bewertet. Das neue Bedienkonzept leistet einen aktiven Beitrag zur Mitarbeiterzufriedenheit. Zwischenzeitlich wurden bereits sechs weitere Einheiten verkauft.
Paketkappsägen: wichtiges Standbein
Neuauflage des Kundenmagazins Cross Cut mit Schwerpunkt auf Paketkappsägen © Holtec
Neben vielen Referenzen im Bereich der Rundholzplätze kann Holtec auch auf beachtliche Erfolge im Geschäftsbereich Paketkappsägen verweisen. Durchschnittlich 70 stationäre und unzählige mobile Paketkappsägen werden pro Jahr vom Unternehmen gefertigt und in alle Welt exportiert. „Holtec hat diese Technik vor 50 Jahren am Markt etabliert. Wir sind nach wie vor mit vielen Tausenden verkaufter Anlagen weltweit führender Anbieter dieser Technologie“, rundet Gebele das Gespräch nicht ohne Stolz ab.
Mit einem eigenen Kundenmagazin, „Cross Cut“, das speziell auf die Bedürfnisse der Schnittholzverarbeiter ausgerichtet ist, informiert Holtec künftig regelmäßig über interessante Kundenprojekte und Neuerungen rund um die Paketkappsäge.
