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Quelle: BFW, FHP, Holzkurier-Schätzung (2022–2024) © holzkurier.com

Österreich

2021 knapp 2 Mio. fm Käferholz in Österreich

Ein Artikel von Philipp Matzku (für Holzkurier.com bearbeitet) | 24.03.2022 - 12:13
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Vergleich der durch Sturm und Schnee verursachten Schadholzmengen mit den Borkenkäferschäden in Österreich © BFW

Im Fünf-Jahre-Schnitt liegt der gesamte Schadholzanfall bei biotischen und abiotischen Faktoren bei 8,5 Mio. fm und der Zehn-Jahre-Schnitt bei 6,5 Mio. fm. Die Schadholzmenge 2021 (Käfer-, Sturmholz, Schneebruch) liegt damit mit 3,3 Mio. fm 61 beziehungsweise 49% unter diesen beiden Werten. 

Bei der Hälfte der Bundesländer (ohne Wien) kam es vergangenes Jahr laut der Dokumentation der Waldschädigungsfaktoren (DWF) zu einer Zunahme der Käferschäden. „Die Schäden verlagerten sich zum einen in Bereiche entlang und nördlich des Alpenhauptkammes. Zum anderen entstand in südlicheren Landesteilen eine neue Borkenkäfergradation, die vor allem von dem hohen Brutholzanfall nach abiotischen Schäden der letzten Jahre verursacht und von hohen Temperaturen begünstigt war“, erklärt Peter Mayer, Leiter des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW).

In Ober- und Niederösterreich ging die Käferholzmenge im Vergleich zum Vorjahr um die Hälfte zurück, trotzdem verzeichnet Niederösterreich mit 554.000 fm die höchste Schadholzmenge aller Bundesländer. In den südlichen Regionen, wie Kärnten und Osttirol, entstand nach dem Sturm Vaia 2018 und den Schneebruchschäden in den beiden folgenden Wintern eine neue, von den nördlichen Landesteilen unabhängige Borkenkäfergradation. Betroffen sind vor allem Schutzwälder in den Hochlagen.

Die geringen Niederschläge brachten seit dem Winter regional eine extreme Trockenheit mit sich, die Winterstürme der vergangenen Wochen führten zu vielen verstreuten Einzelwürfen. „Daher sollte der Borkenkäfersituation nicht nur in den Regionen mit ansteigender Gradation, sondern aufgrund der Trockenheit allgemein und besonders in Gebieten mit Schadholzanfall aufgrund von Windwurf, Schneebruch oder Hagel Augenmerk geschenkt werden“, betont BFW-Waldschutzexperte Gernot Hoch.